1910 - 1920
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Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1910-1911
1910 konnte der erste Aufstieg in der Vereinsgeschichte bejubelt werden. Durch ein 5:1 beim Meister der C-Klasse Neckargau Abteilung 2, der FG 1898 Seckenheim, stieg Waldhof am 24. Juli in die B-Klasse Neckargau auf. Auf die Aufstiegsfeier mußte man im Mannheimer Norden lange hinfiebern. Bereits am 2. Januar 1910 bestritt der SV Waldhof in der C-Klasse Neckargau Abteilung 1 sein letztes Spiel. Dies gewann man bei Sport Schwetzingen mit 3:2.
Da die B-Klasse Neckargau auf acht Mannschaften erweitert wurde, wäre der Waldhof auch als Verlierer des Entscheidungsspiels gegen Seckenheim qualifiziert gewesen. Selbst der Zweite der Abteilung 1 der C-Klasse, Viktoria Heidelberg, war in der reformierten B-Klasse vertreten. Der Waldhof wurde bei nur einer Niederlage souverän Meister. Rechtzeitig zu den Aufstiegsspielen zur A-Klasse wechselte der Verein die Spielstätten: Vom Schlammloch zog man an den Sandacker hinter der Waldhofschule. Diese bot für damalige Verhältnisse mit einer überdachten Zuschauertribühne modernste Standards, auch wenn die Platzverhältnisse dem Namen alle Ehre machten. In einer Vierer-Gruppe mußte man sich in den Qualifikationsspielen allerdings Phönix Ludwigshafen geschlagen geben.
1911-1912
Eine Duplizität der Ereignisse gab es in der Saison 1911-1912. Wieder wurde Waldhof Meister der B-Klasse Neckargau und wieder scheiterte man an den Aufstiegsspielen. Da in der darauf folgenden Saison jedoch auch die A-Klasse Neckargau reformiert wurde, stieg der Verein erstmals in die damals höchste Liga auf. Am 2. November 1911 fusionierten die Mannheimer Fußballgesellschaft 1896, Union VfB Mannheim 1897 sowie der MFC Viktoria 1897 zum VfR Mannheim. Ein jahrzehntelanger Kampf um die Fußball-Vorherrschaft der Stadt sollte beginnen.
Bericht aus dem Mannheimer "General-Anzeiger" zum Spiel FV Neckarau gegen den SV Waldhof vom 29.11.1911:
"Das sehr scharfe Spiel endete 2:2 unentschieden, nachdem der Sportverein Waldhof bis eine Minute vor Schluss führte. Ein von Koch prächtig geschossener Ball und Elfmeter entwanden dem Sportverein Waldhof den schon sicher gewähnten Sieg. Herr Keßler leitete das Spiel vorbildlich. Zu beanstanden ist das Benehmen des Publikums, das dem Schiedsrichter Veranlassung zu der Drohung gab, das Spiel abzubrechen. Jeder Verein sollte Veranlassung nehmen, derartige Störer des Spieles nicht auf den Platz zu lassen. Auch sollten die Zuschauer die vielen Zurufe unterlassen, denn dadurch werden ja nur die Schiedsrichter und die Spieler ungünstig beeinflusst."
1912-1913
Trotz des Scheiterns in der Aufstiegsrunde zur A-Klasse in der Saison 1911-1912 spielte der SV Waldhof in dieser Saison erstmals in der A-Klasse! Der Grund dafür war eine Reform der Klasseneinteilungen. Die höchste Spielklasse nannte sich nun "Liga-Klasse" und wurde auf Kreisebene ausgetragen. Darunter gab es auf Gauebene die A-, B- und C-Klasse. Der SVW spielte in der A-Klasse des Neckargaus und hatte es aufgrund der Reduzierung dieser Klasse nur mit vier Gegnern zu tun, alle gute Bekannte aus den Vorjahren.
Vor den letzten beiden Spielen stand der SVW an der Tabellenspitze. Doch dann folgten zwei hohe Niederlagen gegen Schwetzingen und den Mitkonkurrenten Sandhofen. Somit blieb dem SVW nur der dritte Platz. Zum ersten Mal musste der Verein einen sportlichen Rückschlag hinnehmen, nachdem es in den Jahren zuvor stetig bergauf ging.
Es gab aber auch Erfreuliches zu berichten: Mit Fritz Kräger und Ferdinand Woll wurden erstmals Waldhof-Spieler in die sogenannte Gauauswahl berufen. Fritz Kräger schoß ein Tor beim 4:1 Sieg über den Pfalzgau.
Erstmals gab es in dieser Saison Spiele gegen den VfR Mannheim. Allerdings spielten hierbei nur die zweiten und dritten Mannschaften gegeneinander.
1913-1914
1913-1914 wurde der Waldhof in einer Sechser-Gruppe ungeschlagener Meister der A-Klasse Neckargau. In den Aufstiegsspielen zur Liga-Klasse hatte es der SVW später mit dem FK Pirmasens, dem Meister des Pfalzgaus und dem Ersten des Rheingaus, Alemannia Worms, zu tun. Nach einem deutlichen Auswärtssieg (5:1) in Pirmasens und einer enttäuschenden Heimniederlage (2:4) gegen den gleichen Gegner erreichte man dann ein Unentschieden in Worms. Zum alles entscheidenden Heimspiel gegen die Alemannia strömten bereits 3000 Zuschauer an den Sandacker, die beim deutlichen 6:0-Erfolg allein vier Tore des späteren Ehrenspielführers Heinrich Schwärzel bejubeln durften. Der Waldhof war somit erstmals in die höchste Liga aufgestiegen.
Nach den Aufstiegsspielen bestritten die A-Klassen-Meister der einzelnen Kreise eine süddeutsche Meisterschaft aus. Da der Meister aus dem Osten (MTV 1860 München) und dem Süden (SV Straßburg) kein Interesse an der Teilnahme hatten, wurde dieser Titel zwischen dem SVW und der FVg Germania Bockenheim ausgespielt. In drei hartumkämpften Spielen gewann der Waldhof auch diesen Titel !
Gegen den FV Bockenheim konnte man sich hier in drei Partien durchsetzen. Das letzte Spiel fand am 28. Juni 1914 statt. Der Tag, an dem der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz-Ferdinand und seine Frau in Sarajevo ermordet wurden. Der 1. Weltkrieg begann und hatte natürlich auch Auswirkungen auf den SV Waldhof.
1914-1915
Durch den Ausbruch des 1. Weltkriegs wurde der reguläre Spielbetrieb zur Saison 1914-1915 eingestellt. Stattdessen beschloss man, die drei stärksten Mannschaften aus Mannheim und Ludwigshafen in einer Kriegshilfe-Runde gegeneinander antreten zu lassen. Alle Mannschaften mussten jedoch dem Krieg Tribut zollen und Spieler für das Militär abstellen. In dieser Kriegsrunde trafen zum ersten Mal der SV Waldhof und der VfR Mannheim in einem Pflichtspiel aufeinander. Die Rasenspieler gewannen die Premiere deutlich mit 7:0. Der Waldhof verlor alle zehn Spiele der Herbstrunde und hatte ein desolates Torverhältnis von 8:31. In der Kriegshilfe Frühjahrsrunde belegte man immerhin den dritten Platz. Neu im Kader der Waldhöfer war der aus der eigenen Jugend kommende Sepp Herberger, der später als Weltmeister-Trainer Deutsche Fußballgeschichte schreiben sollte.
1915-1916
1915-1916 spielte der SV Waldhof bei den vom Süddeutschen Fußballverband eingeführten Gau-Kriegsspielen um die Westkreismeisterschaft. Aufgrund des herrschenden Kriegszustandes hatten die Spielergebnisse wenig Aussagekraft. Oftmals konnten die Vereine keine elf Spieler mehr aufbieten. Viktoria Mannheim und der FV Sandhofen zogen ihre Mannschaften während der Runde gar vom Spielbetrieb zurück.
Der alte Rivale VfR Mannheim gewann die Westkreismeisterschaft. Waldhof wurde Vierter. Ende Februar wurde diese Runde abgebrochen. Der Verband hatte den Ehrgeiz nun doch eine süddeutsche Meisterschaft auszutragen. Hierzu wurde auf Gauebene kleine Gruppen gebildet und ein Gaumeister ermittelt. Dieser sollte dann mit den anderen Gaumeistern zunächst einen Kreismeister und schließlich den süddeutschen Meister ausspielen. Dieses konnte auch durchgeführt werden. Im Endspiel um die "Süddeutsche" schlug der 1.FC Nürnberg den FC Pfalz Ludwigshafen mit 4:1.
Der SV Waldhof spielte in diesen Runden keine große Rolle. Zu stark wog der Verlust der leistungsfähigsten Spieler, die nur vereinzelt eingesetzt werden konnten.
1916-1917
1916-1917 sollte die Saison werden, in der die Rivalität zwischen dem VfR Mannheim und dem SV Waldhof richtig beginnen sollte. Gegen die Spielwertung vom 22.10. (1:1) beim SVW legten die Rasenspieler Protest ein, da einer ihrer Spieler für ein Länderpokalspiel abgestellt wurde. Tatsächlich gewann der VfR das Wiederholungsspiel mit 6:1. Erste Anzeichen für das angespannte Verhältnis zwischen den beiden Vereinen, dass sich in den kommenden Jahr noch deutlich verschlechtern sollte. Auch sonst legte der VfR in dieser Runde mehrfach erfolgreich Einspruch gegen verlorene Spiele ein.
In den Herbst-Verbandsspielen Neckargau 1.Klasse, Bezirk 1 belegte der SVW Rang 4 von fünf Mannschaften. Bei den Frühjahrs-Verbandsspielen ist durch das Kriegswirrwarr nur bekannt, dass der VfR mit dem punktgleichen Phönix das Entscheidungsspiel austrug und nach wiederum erfolgreichem Protest dieses gewann. Gaumeister wurde allerdings die FVg Neckarau aus Bezirk 2.
1917-1918
Auch aus der vom Krieg geprägten Runde 1917-1918 sind nicht alle Ergebnisse bekannt. In den Herbst-Verbandsspielen des Neckargaus wurden die Blau-Schwarzen vierter von sechs Mannschaften. Von den Frühjahrs-Spielen liegt keine Abschlusstabelle mehr vor. Immerhin ging ein 2:0 Sieg des SV Waldhof gegen den VfR Mannheim in die Geschichtsbücher ein.
1918-1919
Gerade noch acht Vereine traten zu den Herbstspielen der Gaumeisterschaft 1918-1919 an. Der SV Waldhof wurde hierbei in die A-Klasse eingeteilt, die wie die B-Klasse aus vier Mannschaften bestand. Der SVW landete hinter Phönix und dem VfR Mannheim auf Platz drei vor der SpVgg Neckarau. Ein Tag nach dem letzten Spieltag endete endlich der erste Weltkrieg. So dienten die Frühjahrsspiele als Qualifikation für die folgende Runde. Waldhof konnte dies souverän und erfolgreich meistern und wurde vor Phönix Mannheim und dem VfR Mannheim ungeschlagen Erster.
1919-1920
1919-1920: Die Mannschaft um Sepp Herberger konnte sich durch die Frühjahrsspiele für die oberste Liga qualifizieren und spielte fortan in der Kreisliga Odenwald. Herberger stand zusammen mit Karl Höger und Willi Hutter im Sturm, der die gegnerischen Abwehrspieler reihenweise in schwere Nöte gerieten ließ. Bald sprach man vom legendären Drei-H-Sturm. In gerade 18 Spielen schoss Waldhof fast unglaubliche 88 Tore. Größte Konkurrenten der Blau-Schwarzen waren erneut der VfR und Phönix. Mit den Rasenspielern stand man in der Abschlusstabelle punktgleich auf dem ersten Platz. Das weitaus bessere Torverhältnis für Waldhof gab zu jener Zeit noch nicht den entscheidenden Ausschlag. So musste ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz in Karlsruhe ausgetragen werden. Nach Ende der regulären Spielzeit stand es 0:0, nach Verlängerung 1:1. In der zweiten Verlängerung verletzten sich vier VfR-Spieler, so dass der Schiedsrichter das Spiel nach 157 Minuten abbrechen musste. Auswechslungen waren 1919 noch nicht erlaubt. Im Wiederholungsspiel, diesmal auf dem Phönix-Platz in Mannheim, bejubelten die Waldhof-Fans unter den 12.000 Zuschauern einen klaren 4:1-Erfolg. Sepp Herberger durfte sich an seinem Geburtstag auch noch über drei eigene Tore freuen. Damit konnte der SVW erstmals in der Vereinsgeschichte an den Spielen zur Süddeutschen Meisterschaft teilnehmen. Gegen den seit zwei Jahren ungeschlagenen 1. FC Nürnberg durfte man bereits die Rekordkulisse von 13.000 Zuschauern begrüßen. Und diese wurden Zeuge, wie die Nürnberger Serie ein Ende fand. Mannheim schlug die „Unschlag-baren“ mit 2:1. Allerdings legten die Clubberer Protest ein, weil zwei Ihrer Spieler für die Süddeutsche Auswahl abgestellt werden mussten. Das Wiederholungsspiel gewann Nürnberg mit 4:3. Im Endklassement der Süddeutschen Meisterschaft belegte Waldhof hinter den Franken einen beachtlichen zweiten Platz vor Eintracht Frankfurt und den Offenbacher Kickers. Im April 1920 fusionierte der SV Waldhof mit dem Turnverein 1877 Mannheim-Waldhof. Der neue Verein namens SpuTV 1877 Waldhof hatte 1.140 Mitglieder. Es war eine Zweck-Gemeinschaft, die von unzähligen Vorstandswechseln geprägt war. Ein Monat später konnte man sich auf dem Waldhof über die Fertigstellung der Straßenbahnlinie freuen.
Gesamtüberblick
Das Jahr
- Das Jahr 1910
- Das Jahr 1911
- Das Jahr 1912
- Das Jahr 1913
- Das Jahr 1914
- Das Jahr 1915
- Das Jahr 1916
- Das Jahr 1917
- Das Jahr 1918
- Das Jahr 1919
- Das Jahr 1920
Die Saison
- Saison 1910-1911
- Saison 1911-1912
- Saison 1912-1913
- Saison 1913-1914
- Saison 1914-1915
- Saison 1915-1916
- Saison 1916-1917
- Saison 1917-1918
- Saison 1918-1919
- Saison 1919-1920
- Saison 1920-1921
Literatur
- Dr. med. Helmut Klingen: 50 Jahre SV Waldhof Mannheim. A.Rausch, Heidelberg 1957
- Rudolf Hahner: 75 Jahre SV Waldhof Mannheim 07 e.V.. Mannheim 1982
- Joachim Bremser: Wunder Waldhof. Biblis 1983
- Fritz Glanzner und Kurt Schaller: Günter Sebert - Waldhof ist mein Leben . TIP-Verlag, Lampertheim 1985
- Günter Rohrbacher-List: Blau und Schwarz - Der SV Waldhof. Waldkirch Verlag, Mannheim 2004, ISBN 3-927455-15-6
- Günter Rohrbacher-List: das SV WALDHOF lexikon. Waldkirch Verlag, Mannheim 2007, ISBN 978-3-927455-33-7
- Karl-Heinz Schwarz-Pich: 100 Jahre SV Waldhof Mannheim 1907-2007. Grunert Medien & Kommunikation GmbH, Mannheim 2007, ISBN 978-3-00-019800-7
Weblinks
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