Johannes Ludwig (Fußballspieler)

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Johannes „Hannes“ Ludwig
Spielerinformationen
Geburtstag 8. Juni 1903
Geburtsort KielDeutsches Reich
Sterbedatum 7. Januar 1985
Sterbeort KielDeutschland
Position Stürmer
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
?–1917
1917
Hohenzollern-Hertha Kiel
Holstein Kiel
Nationalmannschaft
1930–1931 Deutschland 3 (2)
Stationen als Trainer
Holstein Kiel

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Johannes „Hannes“ Ludwig (* 8. Juni 1903 in Kiel; † 7. Januar 1985 in ebenda) war ein deutscher Fußballspieler. Er spielte sowohl im Verein als auch in der Nationalelf als Stürmer.

Leben und Verein

Johannes Ludwig oder „Hannes“ wie er nur genannt wurde, kam 1917 vom Kieler Rivalen Hohenzollern-Hertha Kiel zu den Störchen. Nachdem er seine Karriere in den Zwanziger Jahren mit Toren am Fließband pflasterte, gelang ihm mit der Vizemeisterschaft 1930 mit Holstein Kiel sein größter Erfolg. Trotzdem wird er nicht nur wegen des Titels den 22. Juni sein Lebtag nicht vergessen haben, da er - nach vielen Meinungen zu Unrecht - mit Rot des Platzes verwiesen wurde. Der Fußballer mit den abstehenden Ohren und dem Linksscheitel, der oft mit Ernst Möller verglichen wurde, beendete Mitte der dreißiger Jahre und wirkte noch eine Zeit lang, zusammen mit Franz Esser, als Trainer bei Holstein Kiel.

Nationalmannschaft

Ludwigs Karriere bei der deutschen Nationalelf begann am 28. September 1930 in Dresden als man nach einem 0:3 Rückstand gegen Ungarn noch 5:3 gewinnen konnte. Ludwig schoss das 3:3 in der 73. Minute. Nach dem torlosen Unentschieden am 17. Juni 1931 in Stockholm gegen Schweden, schoss er noch das Tor zum 2:1 beim 2:2 gegen Norwegen in Oslo (60.). Nach diesen Spielen wurde er, trotz guter Leistungen, nie wieder in der Nationalelf eingesetzt.

Beruf

Ludwig war Kaufmann in Kiel.

Meisterschaftsfinale 1930

Die Vizemeister von 1930: Hermann Langness (1. Vorsitzender, ganz links) und Trainer Carlos Heinlein (ganz rechts): Lagerquist, Ohm, Kramer, Zimmermann, Lübke, Baasch (stehend von links), Voß, Ritter, Hannes Ludwig, Widmayer, Esser (liegend von links).

Das Meisterschaftsfinale am 22. Juni 1930 wird Ludwig wohl niemals vergessen haben. 1930 fand das Endspiel des Pokals erstmalig in einer fremden Stadt statt, nachdem bei der Vorjahresbegegnung SpVgg Fürth gegen Hertha BSC die aufgebrachten Nürnberger Fans die Berliner Gäste das Leben schwer gemacht hatten - immerhin hatte man den 1.FC Nürnberg eine Runde zuvor aus dem Rennen geworfen. Nun also hatte niemand mehr einen Heimvorteil, das Spiel fand vor 60.000 Zuschauern im Düsseldorfer Rheinstadion statt. Nach einer Kieler 2:0 Führung, schoss der Berliner Johannes Sobeck innerhalb von drei Minuten zwei Tore. Er hatte es sichtbar satt schon wieder ein Finale zu verlieren - Hertha BSC stand immerhin schon zum fünften Mal im Finale der Deutschen Meisterschaft, ohne jemals eines gewonnen zu haben. Ludwig schoss die erneute Kieler Führung, in der 36. Minute zum 3:2. In der 80. Minute beschuldigte ihn der Essener Schiedsrichter Willi Guyenz ihn beleidigt zu haben, was nicht nur er selber, sondern auch die meisten anderen beteiligten, abstritten. Half alles nichts, beim Stand von 3:4 für die Herthaner zeigte Guyenz ihm die Rote Karte, alles sah nach einem sicheren Sieg für Hertha aus. Allerdings sorgte drei Minuten später der Kieler Oskar Ritter für den Ausgleich. Bei 40 Grad im Schatten wollte keine der beiden Mannschaften mehr was riskieren, eine Verlängerung schien unausweichlich, bis der Berliner Hans Ruch drei Minuten vor Schluss mit dem Ball vor Alfred Kramers Tor stand und mit letzter Kraft den 5:4 Endstand erzielte. Kiel war am Boden, Hertha BSC endlich obenauf und im fünften Anlauf endlich Deutscher Fußballmeister geworden.

Literatur

  • Holstein Kiel, Patrick Nawe u. a.: Chronik 100 Jahre.
  • Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Fußballs. Band 1


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