Reinhard Libuda
Reinhard Libuda | ||
Spielerinformationen | ||
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Geburtstag | 10. Oktober 1943 | |
Geburtsort | Wendlinghausen, Deutschland | |
Spitzname | Stan | |
Position | Rechtsaußen | |
Vereinsinformationen | Karriere beendet | |
Vereine als Aktiver | ||
Jahre | Verein | Spiele (Tore)1 |
1961-1965 1965-1968 1968-1972 1972-1973 1973-1976 |
FC Schalke 04 Borussia Dortmund FC Schalke 04 Racing Strasbourg FC Schalke 04 |
264 (28) |
Nationalmannschaft | ||
1963-1971 | Deutschland | 26(3) |
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
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Reinhard Libuda, genannt „Stan“, (* 10. Oktober 1943 im lippischen Wendlinghausen bei Lemgo; † 25. August 1996 in Gelsenkirchen) war ein deutscher Fußballspieler (Rechtsaußen).
Libuda bestritt zwischen 1963 und 1971 26 A-Länderspiele, in denen er drei Tore erzielte. Er spielte in der Fußball-Bundesliga für den FC Schalke 04 sowie für den BV Borussia Dortmund. In 264 Bundesligaspielen erzielte er 28 Tore und erhielt eine Gelbe und eine Rote Karte. Seinen Spitznamen „Stan“ bekam er in Anlehnung an den legendären englischen Rechtsaußen Sir Stanley Matthews, den Erfinder des berühmten Matthews-Tricks (= links antäuschen, rechts vorbeigehen), den „Stan“ Libuda perfekt beherrschte.
Sein bekanntestes Tor erzielte der als schüchtern und pressescheu geltende Spieler am 5. Mai 1966 zum 2:1-Sieg von Borussia Dortmund gegen den FC Liverpool und damit zum Sieg im Europapokal der Pokalsieger. Mit einer Bogenlampe aus großer Entfernung schoss er den Ball an die Querlatte. Den zurückspringenden Ball drückte der Liverpooler Verteidiger Chris Lawler ins eigene Tor.
Der Höhepunkt seiner Karriere war der dritte Platz mit der deutschen Fußballnationalmannschaft in Mexiko 1970. Die deutsche Mannschaft konnte sich für die Weltmeisterschaft in Mexiko nur dank seines 3:2-Siegtores im Qualifikationsspiel gegen Schottland in Hamburg qualifizieren.
Dem positiven Höhepunkt folgte der Abstieg, da er in den Bundesliga-Skandal von 1971 verwickelt war. Der DFB sperrte ihn deshalb auf Lebenszeit, begnadigte ihn 1974 aber wieder. Weil der Dribbelkünstler in der Zwischenzeit nicht in der Bundesliga spielen durfte, kickte er in Frankreich bei Racing Straßburg. 1974 kehrte er für eine Ablösesumme von 350.000 DM zu Schalke 04 zurück. 1976 beendete er seine aktive Laufbahn. Seinen größten Erfolg für die Schalker feierte er, als er als Mannschaftskapitän den DFB-Pokal 1972 mit 5:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern gewann.
Die Zeit nach dem Fußball verlief weniger glücklich für Libuda. Lange Zeit lebte er verarmt und vereinsamt in Gelsenkirchen. Einen Job bekam er nicht, weil er bereits mit 17 Jahren einen Profivertrag bei Schalke 04 unterschrieben und deshalb seine Lehre zum Maschinenschlosser abgebrochen hatte. 1992 musste er wegen Kehlkopfkrebses operiert werden. 1996 starb Libuda an einem Schlaganfall.
Die Dribbelstärke Libudas war legendär. Als in den 1960er Jahren der Prediger Werner Heukelbach im Ruhrgebiet seine Veranstaltungsreihe durch Plakate mit der Aufschrift „Niemand kommt an Gott vorbei“ bewarb, schrieb ein Fan unter das Plakat den Zusatz „… außer "Stan" Libuda.“
Verweise
Weblinks
- Literatur von und über Reinhard Libuda im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.stan-libuda.de Gedenkseite zu Ehren Reinhard "Stan" Libuda von Stephan Mros
Personendaten | |
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NAME | Libuda, Reinhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober 1943 |
GEBURTSORT | Wendlinghausen bei Lemgo |
STERBEDATUM | 25. August 1996 |
STERBEORT | Gelsenkirchen |
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