Schleswig 06

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Der 1. Schleswiger Sportverein von 1906, kurz Schleswig 06, wurde am 4. Februar 1906 gegründet und ist der erste Sportverein der Stadt Schleswig.

Der Verein umfasst folgende Sportarten Fußball, Handball, Boxen, Badminton, Gewichtheben, Aerobic, Fitness, Judo, Showdance, Jazzdance, Kombat, Kinderturnen, Pilates, Pump, Walking und Rücken-und Bauchtraining. Die Handballabteilung ist seit 1991 mit dem TSV Friedrichsberg und dem TSV Hüsby fusioniert und nimmt am Spielbetrieb des HVSH unter dem Namen SG H.F.Schleswig teil.[1].

Geschichte

Der Verein wurde am 4. Februar 1906 als 1. Schleswiger FV 06 gegründet. Bereits im November 1907 trat der FC Normannia Schleswig dem Verein bei, der sich am 3. Januar 1929 in 1. Schleswiger SV 06 umbenannte. Am 27. Juni 1938 schloss sich der VfR Schleswig dem SV 06 an.[1]

Fußball

Schleswig 06 gehörte zu den ersten erfolgreichen Fußballmannschaften Norddeutschlands. Zweimal standen die 06er in der Endrunde um die norddeutsche Meisterschaft. Allerdings schieden sie sowohl 1907 als auch 1910 jeweils im Viertelfinale aus, da sie die Fahrten zu den Gegnern Holstein Kiel bzw. Altona 93 wegen mangelnder finanzieller Mittel nicht hatten antreten können.[1][2]

Nach diesen ersten Erfolgen machte Schleswig 06 Mitte der 30er Jahre wieder von sich reden. 1937 standen sie sogar in der Aufstiegsrunde zur erstklassigen Gauliga Nordmark, scheiterten in der Aufstiegsrunde jedoch am SK Komet Hamburg sowie am Bad Oldesloer BV. Lediglich Viktoria Wilhelmsburg hatten die Schleswiger hinter sich lassen können.[3]

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurden die Schleswiger in der zweitklassigen Amateurliga Schleswig-Holstein, Staffel Nord, eingeteilt, aus der sie 1947/48 abstiegen.[4] 1951 gelang den Fußballherren jedoch die Rückkehr in die nunmehr eingleisige Amateurliga Schleswig-Holstein, die zu jener Zeit die Zweitklassigkeit bedeutete. Dort trafen sie auf Mannschaften wie den VfB Lübeck, den Itzehoer SV oder den Heider SV. Als Neuling erreichten die 06er in der 16 Teams umfassenden Liga einen guten siebten Platz.[5] 1952/53 konnte die Mannschaft den siebten Platz wiederholen,[6] stieg jedoch ein Jahr später als abgeschlagener Letzter mit nur acht Punkten und 117 Gegentoren aus 30 Spielen ab.[7]

Der Abstieg warf die Fußballabteilung nicht aus der Bahn. Nach drei Jahren kehrte Schleswig 06 in die höchste Spielklasse Schleswig-Holsteins zurück. Bis zur Einführung der Amateur-Oberliga Nord als gemeinsame höchste Amateurspielklasse in Norddeutschland 1974 belegten die Schleswiger stets einstellige Tabellenplätze in der Amateurliga Schleswig-Holstein, die mit Einführung der Bundesliga jedoch hinter den Regionalligen ab 1963 nur noch drittklassig war. 1966 und 1972 beendeten die Schleswiger die Spielzeiten sogar als Vizemeister.[1] Vor allem eine erfolgreiche Jugendarbeit bildete die Grundlage für diese erfolgreiche Phase der Vereinsära. Viele Spieler waren 1956 und 1957 jeweils A-Jugend-Meister Schleswig-Holsteins geworden und prägten das Spiel der Schleswiger auch nach dem Wechsel zu den Herren. 1961 nahm Schleswig sogar an der Aufstiegsrunde zur erstklassigen Oberliga Nord teil, war dort aber chancenlos. Nach der Vizemeisterschaft 1965/66 stand Schleswig in der Aufstiegsrunde zur zweitklassigen Regionalliga. Nach dem überraschenden 1:0 beim HSV Barmbek-Uhlenhorst zum Auftakt träumten viele Spieler vom Aufstieg, landeten am Ende jedoch auf dem letzten Platz.[2]

1968 gewannen die 06er erstmals das Finale um den Landespokal, im norddeutschen Pokal war jedoch der ASV Bergedorf 85 die Endstation. Diese waren auch 1972 der Gegner, als man als Vizemeister erneut in der Aufstiegsrunde zur zweitklassigen Regionalliga Nord stand. Zwei Niederlagen gegen Bergedorf sowie den späteren Aufsteiger SV Meppen bedeuteten jedoch erneut das Aus für die Träume nach Zweitklassigekeit.[2]

Ein Generationenwechsel bei den Spielern kostete 1973/74 die Qualifikation zur neuen Amateur-Oberliga Nord. 1974/75 folgte gleich der nächste Abstieg in die Fünftklassigkeit. Zwar gelang die sofortige Rückkehr in die Landesliga Schleswig-Holstein, der man wieder bis 1985 und ab 1994 bis 2000 angehörte. Die Jugendarbeit blieb zwar weiterhin erfolgreich und trug mit dazu bei, dass die Fußballabteilung des Schleswiger SV 06 1997 nach dem VfL Oldesloe die zweitgrößte Schleswig-Holsteins war. Doch die talentiersten Eigengewächse verließen den Verein regelmäßig, so dass die Herren im Jahr 2000 sogar in die sechstklassige Bezirksoberliga abstiegen.[2] Durch den Aufstieg des VfR Schleswig in die Verbandsliga 2002 waren die 06er bis zu dessen Abstieg 2004 sogar nur noch die Nummer Zwei im Schleswiger Fußball.

Andere Sportarten

Im Boxen holte man zuletzt vier Landestitel an die Schlei. Im Gewichtheben ist 06 die Nr.1 im Norden, die Sportler von Schleswig 06 holten 8 von 15 Landesmeisterschaften in Schleswig-Holstein. Im Bankdrücken hat der Verein sogar Welt-und Europameister in seinen Reihen. Titelträger sind beispielsweise Reno Karkuschke, Günter Stolt, Simon Quitzau, Leo Graf, Phil Coenen und Markus Heuer

Die erfolgreichste Handball-Mannschaft von Schleswig 06 stieg 1975 in die damals zweitklassige Regionalliga auf. Wegen Streitigkeiten verließen - bis auf einen Spieler - alle Aktiven der 1. Mannschaft jedoch den Verein. Der sportliche Abstieg folgte prompt.

Stadion

Zu den genutzten Anlagen von Schleswig 06 gehören der Dr. Carl Alslev-Sportpark, dessen Fußballplatz 3.500 Zuschauern Platz bietet.[2]

Weblinks

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 100 Jahre Schleswig 06, Schleswig 2006, S. 73 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „hgvl“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Hardy Grüne: Mit Eigengewächsen auf Regionalligakurs, in: ders.: Legendäre Fußballvereine. Norddeutschland zwischen TSV Achim, Hamburger SV und TuS Zeven, Kassel: Agon Sportverlag, 2004. S. 71f. ISBN 3-89784-223-8
  3. Hardy Grüne (1996): Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. 1890 bis 1963. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. Kassel: AGON Sportverlag, S. 159 ISBN 3-928562-85-1
  4. Grüne 2001, S. 507
  5. Grüne 1996, S. 325
  6. Grüne 1996, S. 333
  7. Grüne 1996, S. 342


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