Spielbericht: 1.Spieltag 10/11 VfR Mannheim - SV Waldhof U23

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Nach Nicolas' Debüt bei den Bayern sieht der VfR-Trainer starken Christoph beim 6:1-Derbysieg gegen Waldhof II
Söhne machen Jüllich stolz


Von Reiner Bohlander

Mannheim. Die Rollen waren schon vor dem Anpfiff des kleinen Stadtderbys im Rhein-Neckar-Stadion zwischen dem VfR Mannheim und dem SV Waldhof II verteilt: Hier die Platzherren, die als Topfavorit auf die Meisterschaft in der Fußball-Verbandsliga gelten. Dort das quasi in letzter Minute zusammengestellte Waldhof-Team, das erst seit wenigen Tagen vernünftige Trainingeinheiten abhalten kann. "Wir haben vor fünf Wochen mit zehn Spielern begonnen, nach und nach sind immer mehr Spieler hinzugekommen", sagte SVW-Kapitän Sebastian Pah.

Frank Hettrich, der neue Coach der Blau-Schwarzen, hatte im Vorfeld vom Duell David gegen Goliath gesprochen. Doch anders als in der Bibelgeschichte fiel der Riese diesmal nicht - er taumelte nicht mal. Der VfR gewann das Derby deutlich mit 6:1 (4:1).

Überragender Akteur aufseiten der Blau-Weiß-Roten war Christoph Jüllich. Der Antreiber im Mittelfeld bereitete drei der vier VfR-Treffer im ersten Durchgang vor und gewann fast jeden Zweikampf. Vor 400 Zuschauern erzielte Neuzugang Marc Schneckenberger die frühe Führung für die Platzherren (7.). Mit dem ersten Angriff gelang den Waldhöfern zwar durch Hans Kyei der Ausgleich zum 1:1 (19.), doch nach Vorarbeit des überragenden Jüllich traf Matteo Monetta zum 2:1 (24.). Nelson Nsowah (37.) erhöhte noch vor der Pause mit einem Doppelschlag sogar auf 4:1 (37., 42.).

Im zweiten Durchgang ließ es der VfR ruhiger angehen und hatte Glück, dass die Waldhöfer, bei denen mit Angreifer Hans Kyei, Carl Murphy, Matteo Dorn und Oliver Malchow vier Spieler des Oberliga-Kaders in der Anfangself standen, gute Torchancen vergaben. Erhan Kocak (84.) per Kopfball und Kaan Erdogdu (89.) 60 Sekunden nach seiner Einwechslung machten stattdessen den Kantersieg perfekt.

"Das war ein toller Tag, es hat fast alles geklappt", jubelte VfR-Stürmer Nsowah. Sein Coach Gernot Jüllich wollte den Sieg nicht überbewerten. Vor allem die zweite Halbzeit gefiel dem Trainerfuchs überhaupt nicht: "Da war plötzlich das Tempo nicht mehr ganz so hoch." Seinen Sohn Christoph lobte er aber ausdrücklich. "Er hat noch mehr Verantwortung in dieser Saison bei uns. Dass er so eine Leistung abgeliefert hat, hat mich enorm gefreut", betonte der stolze Papa.

Christophs Bruder Nicolas, der seit dieser Saison bei der U 23 des FC Bayern München spielt, sorgte gerade in der vergangenen Woche für Furore, als er beim Testspiel des Bundesliga-Teams gegen Real Madrid 90 Minuten ran durfte. "Man will ihn dort aufbauen" verriet Jüllich, der sagte: "Für Christoph ist das natürlich eine komische Situation, aber er hat nun gezeigt, was er drauf hat. Ich bin mächtig stolz auf ihn."

Die jungen Akteure des SV Waldhof II schlichen indes geschlagen vom Feld. Pah fand deutliche Worte: "Auch wenn der VfR natürlich der Topkandidat auf den Titel ist, darf man sich in einem Stadtderby nicht so präsentieren. Der eine oder andere bei uns im Team hat zu schnell den Kopf hängenlassen." Der Defensivspieler, der der einzig verbliebene Akteur des alten Verbandsligakaders ist, meinte aber auch: "Im zweiten Durchgang hatten wir unsere Torchancen. Wenn wir auf 3:4 verkürzen, hätte sich der VfR nicht wundern dürfen. Das 1:6 ist deshalb vielleicht ein bisschen zu hoch ausgefallen."

Quelle: Mannheimer Morgen vom 23. August 2010



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