Spielbericht 18.Spieltag 54/55 SV Waldhof – TSV 1860 München

Aus WikiWaldhof
Wechseln zu: Navigation, Suche

18.Spieltag: SVW – TSV 1860 München 1:4 (0:1), Sonntag, 09.01.1955, Waldhof-Stadion

Schiedsrichter: Sparing (Kassel), Zuschauer: 3.000

SVW (unvollständig): ?? – Rößling, Ratzel, Schall, Mayer, Kleber, Wagner, Hohmann, Heim, Cornelius – Trainer: Fritz Pliska

München (unvollständig): Pilz – Pledl, Zausinger, Börstler, Mondschein, Pelikon, Köbler, Sommer – Trainer: n.b.

Tore: 0:1 Börstler (36.), 1:1 Mayer (75., Elfmeter an Cornelius), 1:2 Pelikon (80.), 1:3, 1:4 Börstler

Bes.Vorkommnis: Sommer verschießt Foulelfmeter (Kleber an Köbler)


Bericht:

Wieder verwandelte Mayer einen Elfmeter, aber …. Ein Spieltor brachte der SV Waldhof nicht zustande In den letzten zehn Minuten erzielten die „Löwen“ noch drei Treffer Der SV Waldhof scheint mal wieder die Form zu erreichen, die ihn seinerzeit die Oberliga-Zugehörigkeit kostete: Man spielt den größten Teil der 90 Minuten überlegen, übertrifft sich vor dem gegnerischen Tor an Hilflosigkeit und muß sich dann zum Schluß wieder einmal unverdient geschlagen bekennen. Zum Glück hat man endlich in Mayer einen Elfmeter-Schützen gefunden. Aber sein Ausgleich gegen die Münchener Löwen genügte diesmal nicht. Die Gäste, zumeist stark in der Defensive, holten in den letzten zehn Minuten gegen die plötzlich kopflose Waldhof-Deckung sogar noch drei Treffer.

Der alte Bekannte aus München und scharfe Verfolger des Spitzenreiters Aschaffenburg hatte immerhin 3000 Zuschauer auf den Waldhofplatz gelockt. Nachdem Rößling für sein 300. Ligaspiel geehrt worden war, hatte der Jubilar gleich einen gefährlichen Angriff der rechten Münchener Flanke Zausinger - Mondschein zu bremsen. Es dauerte einige Zeit, bis sich die Waldhöfer auf die Doppelstopper-Taktik des Gegners, sein gutes Mittelfeldspiel und seine beweglichen Flügel eingestellt hatte, wobei Ratzel, Rößling und Schall auf dem schweren Schneeboden erstaunliches Standvermögen zeigten. Als sich dann noch Mayer und Kleber energisch um den Spielaufbau bemühten, kamen die oft mit allen Spielern verteidigenden „Löwen" in schwere Bedrängnis. So mußte Pledl einen Heim-Schuß für den bereits geschlagenen Torwart Pilz auf der Torlinie bremsen und wenig später zischte eine Fernbombe Hohmanns knapp am Pfosten vorbei.

In der 25. Minute sah es allerdings beängstigend nach einem Treffer der Gäste aus; aber Mondscheins Kopfball traf nur die Querlatte. Dann mußte erst noch Weite einen gefährlichen Schuß Börstlers halten bis das Waldhofspiel wieder besser lief. Es kam zu einer regelrechten Belagerung des Münchener Tores, aber immer wieder warf sich in letzter Sekunde ein Gästespieler in den Schuß. Das deprimierte in gleichem Maße die Blau-Schwarzen, wie es den Münchenern Auftrieb gab. Und tatsächlich, in der 36. Minute schloß Börstler einen der wenigen Gästeangriffe mi feinem erfolgreichen Torschuß ab: Es hieß, 0:1.

Auch nach der Pause vernachlässigte der Waldhof sträflich sein Flügelspiel Allerdings war Wagner auch beinahe ein klarer Ausfall und Heim hielt selten seinen Platz. Dagegen wurde der Münchener Vier-Männer-Sturm immer gefährlicher, und nur zwei Glanzleistungen Ratzels konnten das 0:2 verhindern. Als der Waldhof-Stopper dann noch verletzt auf Linksaußen humpeln mußte - Kleber nahm gut seinen Platz ein - bekamen die 1860er noch mehr Oberwasser. Zudem brachten Heim und Cornelius auch aus nächster Entfernung das Leder nicht über die Linie und behinderten sich häufig gegenseitig. Pilz holte einen Mayer-Freistoß aus dem Dreieck und Ratzels Kopfball verfehlte um Zentimeter das Ziel: es sollte einfach nicht sein…. Als Heim mit einer Maßvorlage Ratzels abzog und gelegt wurde, blieb Sparings Elfmeter-Pfiff aus. Der kam dann in der 75. Minute, als Cornelius in die Zange genommen wurde. Mayer verwandelte wie immer sicher: Also 1:1.

Aber München schlug zurück, und einen Fehler Klebers nutzte Pelikon in der 80. Minute zum 1:2 aus. Als Kleber Köbler mehr unabsichtlich hakte, gab Sparing einen „Konzessions-Elfmeter", aber Sommer schoß daneben. Gegen die nun völlig kopflose Waldhof-Abwehr holte dann aber Börstler in den letzten Minuten noch zwei Treffer heraus.

Quelle: Mannheimer Morgen v. 10.01.1955



Sie wollen hier in mehr als 20.000 Artikeln Ihre Werbung sehen? Schreiben Sie uns einfach an.