Spielbericht Süddeutsche Meisterschaft 29/30, 2.Spieltag, SV Waldhof – FK Pirmasens

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Süddeutsche Meisterschaft, 2.Spieltag: SVW – FK Pirmasens 1:1 (0:1), Sonntag, 12.01.1930, Waldhof-Stadion

Schiedsrichter: Keller (Karlsruhe), Zuschauer: 6.000

SVW (unvollständig): Rihm – Schäfer, K.Brezing, Haut, Modl, Haber, Raßmus, Walz, Brückl – Trainer: Hans Tauchert

Pirmasens (unvollständig): ?? – Hergert – Trainer: n.b.

Tore: 0:1 Hergert, 1:1 Brückl (69.)


Bericht:

Das erste Spiel des Rheinbezirksmeisters SV Waldhof auf eigenem Platze hatte seine Anziehungskraft in seiner Wiefe verfehlt, erschienen doch zu der Begegnung mit dem Saarmeister PK Pirmasens ca. 6.000 Zuschauer, unter denen sich ein großer Teil Schlachtenbummler aus Pirmasens befanden. Um es vorweg zu nehmen, sei gesagt, daß das Spiel eine gewisse Enttäuschung war, blieben doch die spielerischen Leistungen weit unter dem Charakter eines Meisterschaftstreffens. Wenn man für Pirmasens noch zugute halten will, daß das sandige Gelände des Waldhofplatzes den Saarleuten absolut nicht zuzusagen schien, so kann das gleiche für das gleiche für das Versagen der Waldhöfer absolut nicht eingeräumt werden. Die Waldhöfer litten vielmehr unter einer verkehrten Mannschaftsaufstellung und außerdem machte sich bei den Spielern Bretzing und Hauth alte Verletzungen unliebsam bemerkbar. Das Spiel zeigte wie schon angekündigt keine besonderen Leistungen und es ist bezeichnend für die beiderseitigen Stürmerleistungen, daß die jeweils erzielten Treffer durch Strafstöße hervorgebracht wurden. Dazu kam, das die Begegnung überaus hart ausgetragen wurde und daß so von vornherein kein schönes Spiel aufkommen konnte.

Bei Waldhof war Rihm im Tor gut und hatte außerdem durch seinen Vordermann Schäfer eine sehr gute Unterstützung. Auch der rechte Deckungsmann Hauth konnte anfänglich genügen, er zog sich aber bei einer späteren Karambolage eine Verletzung zu, die ihn nicht mehr zur gewohnten Form aufkommen ließ. In der Läuferreihe war Modl der eifrigste, während Haber und Bretzing nicht ihr sonst gewohntes Können zeigten. Im Sturm hatte man Rasmuß auf Halbrechts gestellt, was sich sehr nachteilig erwies. Sein späteres Auftreten auf dem linken Flügel und der gleichzeitige Plätzeaustausch mit Walz machte die Stürmerreihe einigermaßen flott.

Pirmasens entpuppte sich als äußerst harte und energische Kampfmannschaft, die durch ihr Können den Sieg über die Bayern allerdings auf eigenem Platze verständlich machte. Die Deckung spielte äußerst massiv und die Läuferreihe zeigte große Wendigkeit. Insbesondere der Mittelläufer zeigte große Beweglichkeit und konnte sehr gut gefallen. Der Angriff hatte in den beiden Verbindungsleuten die Besten, während der Mittelstürmer Hergert durch große Langsamkeit auffiel.

Die erste Halbzeit sah Waldhof sofort im Angriff, jedoch vergab der Halbrechte eine Menge günstiger Gelegenheiten. Beiderseits kam man zu mehreren Ecken, die jedoch erfolglos blieben. Fast mit dem Pausenpfiff ging Pirmasens durch verwandelten Strafstoß von Hergert in Führung. Diesen Erfolg konnte Waldhof trotz überlegenen Spieles in der zweiten Hälfte erst in der 69.Minute durch Brückl ausgleichen. Schiedsrichter Keller, Karlsruhe, genügte.

Quelle: Bergsträßer Anzeigeblatt v. 13.1.1930



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