FC Internationale Berlin

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FC Internationale Berlin
Logo des FC Internationale Berlin
Name FC Internationale Berlin 1980 e. V.
Gegründet 22. März 1980
Mitglieder ca. 800
Homepage www.fc-internationale-berlin.de

Der FC Internationale Berlin 1980 e. V. ist ein Fußballverein in Berlin-Schöneberg.

Geschichte

Der Club wurde 1980 als Antwort auf die zunehmende Kommerzialisierung des Berliner Fußballs gegründet. Die Gründer um Karl-Heinz Hamburger waren vehemente Verfechter des Amateurgedankens. Fußball - auch leistungsorienterter - sollte aus Leidenschaft und Spaß gespielt werden, nicht gegen Geld. Obwohl bis heute keine Auflauf- oder Punktprämien gezahlt wurden, spielt der Verein mit seiner 1. Herrenmannschaft in der Berliner Bezirksliga. Mit 30 Jugendteams hat der Verein mittlerweile die größte Jugendabteilung im Bezirk Tempelhof/Schöneberg. Die Punktspiele finden weitgehend auf dem Sportgelände an der Schöneberger Monumentenstraße statt.

Ungewöhnlich ist, dass der Verein auf Trikotsponsoring verzichtet. Anstelle einer Werbebotschaft spielen die Erwachsenen und Jugendlichen mit dem Slogan „NO RACISM“ auf der Brust. Der Club will damit ein klares Signal gegen Rassismus und Rechtsradikalismus setzen. Darüberhinaus kooperiert der Verein im Rahmen des Programms Schule und Sport mit acht Grundschulen und einem Gymansium.

Unter den über 800 Mitgliedern (davon über 500 Kinder und Jugendliche) finden sich Menschen aus mehr als 35 Nationen.

Erfolge

Den größten Vereinserfolg konnten die D-Mädchen im Jahr 2006 erzielen, als sie Berliner Meisterschaft und den Pokal gewannen.

Auszeichnungen und Preise

Der Verein ist Integrationsstützpunkt des Landessportbundes, Träger des Sepp-Herberger-Preises und mehrfach ausgezeichnet für sein integratives Engagement. Der Verein ist Stützpunktverein des Projekts „Integration durch Sport“ das vom Bundesministerium des Innern und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert wird. Im Jahr 2007 wurde dem Verein für seine integrativen Aktivitäten der Bronzene Stern des Sports verliehen.

Bedeutung

interkulturelle Integration im Fußball

Die besondere Bedeutung dieses Fußballvereins besteht nicht in erster Linie in besonders herausragendenden sportlichen Leistungen, sondern vielmehr dain, daß der Verein zu Zeiten, an denen an Multikulti und Integration als gesellschaftspolitisches Thema noch nicht einmal die Rede war (und auch noch internationale Spielereinkäufe im Fußballbereich eher die Seltenheit waren), ein internationales Konzept propagiert worden ist. Sowohl die Namenswahl als auch die sportliche Praxis im Training sowie bei der Zusammenstellung von Mannschaften) drücken das aus. [1]

Das hat in Westberlin, wo der Verein gegründet worden ist, durchaus für ein sportpolitisches Aufsehen gesorgt. "Sportfunktionäre vom Landessportbund fanden den Namen "Internationale" anstößig, er habe wegen des 'e' am Ende einen "kommunistischen Beiklang". (SZ, 1. September 1982)

Sportpolitische Debatten

Auch hat der Verein bewusst Fußballturniere veranstaltet, die dem Gedanken der Völkerverständigung befördern sollte. Ein Beispiel dafür sind Einladungen von Amateur-Mannschaften aus dem Ostblock zu einem Friedensturnier zu Ostern 1982, also zu Zeiten des Wettrüstens und der im Widerstand dazu sich artikulierenden Friedensbegung. Dies entfachte zum wiederholten Male die sportpolitische Debatte innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, ob und inwiefern sich Sportvereine und der Sport überhaupt in politische Fragen einzumischen habe. Von offizieller Seite heißt es dazu: "Der Weg zum Frieden darf nicht über die Fußballfelder gehen." [2]

Förderung des Frauenfußballs und Gleichstellung

Für überregionales Aufsehen sorgte auch die Verplichtung von Mirjana Kovacev als Trainerin im Jahr 1997. Erstmalig in der Geschichte des deutschen Fußballs trainierte eine Frau in der Saison 1997/98 eine männliche Landesligamannschaft. [3] Und Uli Hoeneß frotzelte via Morgenmagazin: „Wo geht die bloß duschen?“

Einzelnachweise

Weblinks



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