Pressebericht 19.04.11

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Hopp unterschreibt Forderungsverzicht über 3,2 Mio. Euro
SVW-Schuldenberg schmilzt rasant ab


Mannheim. Fußball-Oberligist SV Waldhof Mannheim hat einen Teil seiner finanziell belastenden Ketten Dank der Hilfe von SAP-Mitgründer Dietmar Hopp gesprengt. Wie Waldhof-Klubchef Steffen Künster gestern Abend auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung im St. Franziskus-Saal erklärte, habe Hopp einen Forderungsverzicht über 3,2 Millionen Euro, die nicht im Zusammenhang mit dem Bau des Jugendförderzentrums am Alsenweg stehen, unterzeichnet.

Damit sei gelungen, die aktuelle Bilanz-Last von zuletzt 4,165 Millionen auf 965 000 Euro zu tilgen. Über bereits gesicherte und generierte Verträge sei es sogar möglich, die drückenden Altlasten bis zum Jahresende um weitere 362 000 auf dann 603 000 Euro zu reduzieren. Mit Ausnahme der in Ratenzahlungen vereinbarten Verbindlichkeiten gegenüber Anixe Sport-Inhaber Emmanouil Lapidakis (250 000 Euro), sei es das Ziel, die bestehenden Restschulden aus kurzfristigen Verbindlichkeiten, Darlehen und privaten Bürgschaften bis Juni 2012 abzuarbeiten.

Im aktuell laufenden Regionalliga-Lizenzverfahren und auch über die kommenden Jahre hinaus, sei der SVW damit "sensationell entlastet", wie Kommunikationsvorstand Immo von Fallois gegenüber dieser Zeitung sagte. Die Vereinbarung beinhalte einen sogenannten "Nachbesserungsschein". Dies bedeute, dass Waldhof an Hopp erst dann zurückzahlen müsste, wenn das operative Geschäft hierfür Spielraum ließe - ohne den Verein im aktuellen Geschehen zu belasten. Und selbst dann nur zu 50 Prozent.

Einfach gerechnet: Bei über die kalkulierten Einnahmen hinausgehenden Erträgen, von beispielsweise 100 000 Euro, würde Waldhof an Hopp nur 50 000 Euro überweisen müssen. Eine zeitliche Fristsetzung gibt es nicht. robo

Quelle: Mannheimer Morgen 19. April 2011


Dietmar Hopp rettet SV Waldhof erneut

Mannheim. (tö) Der größte Beifall brandete auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Fußball-Oberligisten SV Waldhof am Montagabend im Mannheimer St. Franziskussaal auf, als Präsident Steffen Künster das Schaubild der Darlehensverbindlichkeiten an Dietmar Hopp veröffentlichte. Ungläubiges Staunen bei den 214 Mitgliedern, als sie in der Bilanz "Null Euro" sahen.

Die RNZ hatte bereits vorab berichtet, dass die 3,2 Millionen Euro Darlehensschulden an den Hoffenheimer Mäzen den Mannheimer Traditionsverein beim anstehenden Lizenzierungsverfahren und auch in den kommenden Jahren nicht mehr belasten würden. Mit Hopp konnten die Waldhof-Verantwortlichen in vielen Gesprächen einen sogenannten "Besserungsschein" vereinbaren.

Die Mannheimer müssten also nur Darlehensschulden zurückzahlen, wenn sich die wirtschaftliche Lage so weit verbessern würde, dass keinerlei Verbindlichkeiten mehr getilgt werden müssten, im operativen Bereich wieder schwarze Zahlen geschrieben würden. Selbst in diesem Fall würden nur 50 Prozent des Gewinns fällig. "Das kann in den nächsten 2.000 Jahren nicht passieren", sprach der frühere Waldhof-Manager Horst Reber "von einer Sternstunde des Vereins". Künster sagte, dass Hopp Vertrauen in die neue Vereinsführung gewonnen hätte. Das Lob wolle er nicht nur für sich und sein Team in Anspruch nehmen, denn Geschäftsführer Andreas Laib hätte schon vor der Inthronisierung des neuen Präsidiums die Weichen für das gemeinsame Miteinander gestellt.

"Nutzt eure Jugend, um wieder im Profibereich erfolgreich zu sein", hätte Dietmar Hopp ihm mit auf den Weg gegeben. Mittelfristiges Ziel sei es, im deutschen Jugendbereich wieder unter den Top Ten und mit dem Ligateam in der 3. Liga zu landen.

Der solide Aufstieg des SV Waldhof hat also begonnen. Die ursprünglich 4,165 Millionen Euro Bilanzschulden haben sich auf 965.000 Euro reduziert, können nach jetzigem Stand bis Ende des Jahres sogar au 603.000 Euro sinken. Ein dicker Brocken sind noch die Verbindlichkeiten gegenüber Anixe-Chef Emmanouil Lapidakis. Wenn in 50.000er Euro-Schritten 250.000 Euro zurückgezahlt sind, ist auch diese Summe aus den Büchern verschwunden. Ziel ist es bis zum Sommer nächsten Jahres, den Verein schuldenfrei zu stellen.

Dass Künster bei seinem Amtsantritt vor vier Monaten nicht zu viel versprochen hat, zeigt bei den Einnahmen der Soll/Ist-Vergleich. Die 337.000 Euro garantierten Einnahmen konnten bereits auf 806.000 Euro erhöht werden. Trotz der rosaroten Zahlen wies Künster allerdings auch darauf hin, "dass die kurzfristige Liquidität bis Saisonanfang noch angespannt ist".

Der Waldhof-Boss hatte in seinen kühnsten Träumen nicht daran gedacht, dass er dieses positive Ergebnis schon jetzt präsentieren konnte. Das sei nur möglich gewesen, weil sich eine neue Aufbruchstimmung im Verein breit gemacht hätte. Daher hätte er die Versammlung auch unter das Motto "Weil Tradition vereint" gestellt.

Sportliches Ziel müsse es zunächst einmal sein, möglichst schnell den Weg aus der Fünftklassigkeit zu finden. Künster hat in seinen Sponsorengesprächen zwar noch keine generelle Absage erhalten, doch eine Klasse höher würde die Aufgabe sich schon viel leichter gestalten. "Bring uns jetzt in die Regionalliga", rief er deshalb Coach Reiner Hollich (schmunzelnd) zu.

Gewählt wurde anschließend auch noch. Wolfgang Bielmeier, Jens Dünnemann, Hans-Jürgen Farrenkopf, Bernd Häusermann, Carlo von Opel, Lothar Quast und Alexander Rudnick bilden das neue Aufsichtsrats-Team.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung vom 20.04.2011



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