Pressebericht 29.11.11
Ermutigende Zahlen bei Hauptversammlung
SVW baut Schulden ab
Mannheim. In der Rekordzeit von 83 Minuten hat der SV Waldhof gestern Abend im Franziskussaal seine Jahreshauptversammlung abgewickelt. Im ersten Jahr unter Präsident Steffen Künster ist der wirtschaftlich lange angeschlagene Verein deutlich gesundet. Die Gesamtverbindlichkeiten des Fußball-Regionalligisten wurden innerhalb von elf Monaten seit dem Amtsantritt von rund 5,4 Millionen auf aktuell 704 000 Euro gesenkt - 330 000 Euro kurzfristige und 374 000 langfristige. Wesentlich zu Buche schlug der Forderungsverzicht von Förderer Dietmar Hopp über 3,2 Millionen Euro, der dem Traditionsverein für das am 30. Juni abgelaufene Geschäftsjahr 2010/11 einen satten Bilanz-Überschuss von rund 3,6 Millionen bescherte.
Wesentlichen Anteil an der Bilanzsumme hat zudem eine erst in der vergangenen Woche getroffene Vereinbarung mit dem früheren Partner Emmanouil Lapidakis. Die hier in der Bilanz und damit auch bei Lizenzanträgen erscheinende Summe konnte nach Gesprächen von 650 000 auf 130 000 Euro gesenkt werden. Mit Blick auf das kommende Jahr wird Waldhof ähnlich budgetieren wie in dieser Saison: "Wir sind noch lange nicht über den Berg und halten an der wirtschaftlichen Konsolidierung als oberstem Ziel fest, wie an unserem Fünf-Jahresplan mit Ziel Aufstieg in die Dritte Liga", betonte Künster. robo
Quelle: Mannheimer Morgen vom 29. November 2011
Ohne neue Sponsoren hat es der Waldhof schwer, in die Regionalliga-Spitze vorzustoßen
Künster relativiert Ziele
Mannheim. Selten in den vergangenen Jahren waren die Mienen der Mitglieder des SV Waldhof so entspannt wie am Montagabend bei der Jahreshauptversammlung im Franziskussaal. Zur guten Laune trug vor allem die positive wirtschaftliche Entwicklung des Vereins bei: Der Schuldenberg konnte in einem Jahr unter der Führung von Präsident Steffen Künster von 5,4 Millionen auf 704 000 Euro abgebaut werden (wir berichteten).
Selbst der als kritischer Beobachter bekannte Vorsitzende des Ehren- und Ältestenrates, Rudi Graf, konnte "zum ersten Mal seit 1996 nichts finden, was zu monieren ist." In die gute Stimmung passte ein humorvoller Versprecher Künsters gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Bielmeier: "Wir müssen noch lernen, wie wir miteinander untergehen." Da lachte der Saal. Gemeint hatte er natürlich: "Wie wir miteinander umgehen."
Bielmeier stellte der Klubführung zwar ein gutes Zeugnis aus, hatte aber kurz zuvor kritisch angemerkt, dass "einige Rechtsgeschäfte nicht mit Zustimmung des Rats" getätigt wurden. Künster räumte ein, die Vereinssatzung noch nicht in allen Details im Kopf zu haben und gelobte Besserung. Damit war das einzig kritische Thema vom Tisch.
Wie stellt sich das Präsidium den Weg in die Dritte Liga vor? Das war die Kernfrage, die interessierte. Künster stellte klar: "Wir sind noch lange nicht über den Berg. Die Konsolidierung des Vereins hat weiter oberste Priorität. Wir werden auch in Zukunft nicht mehr ausgeben, als wir einnehmen." Das Vorhaben, im nächsten Jahr in der Regionalliga oben mitzuspielen, relativierte der Klubchef im Hinblick auf das Budget: "Es ist davon auszugehen, dass wir uns in einem ähnlichen Rahmen wie diese Saison bewegen." Das ließe für Verstärkungen des Kaders wenig Spielraum. Es sei denn, die sportliche Führung besitzt bei Neuverpflichtungen ein glückliches Händchen und Verhandlungsgeschick. Oder es gelingt dem Verein, mindestens fünf bis sechs neue und starke Sponsoren zu gewinnen, die sich mit Blick auf den angestrebten Fünf-Jahres-Plan mittelfristig binden.
Eine wichtige Rolle spiele laut Künster die Nachwuchsarbeit: "Wir müssen dafür sorgen, dass wir unsere Talente im Verein halten. Daher wollen wir die U 23 aufwerten, einen DFB-Leistungsstützpunkt einrichten sowie talentierte Spieler an die erste Mannschaft heranführen."
Wichtig sei zudem, Blau-Schwarz "zu einer unverwechselbaren Marke auszubauen" (Künster). Eine umfangreich angelegte Imagekampagne in den elf Monaten seit Amtsantritt habe sich bereits bewährt. 44 neue Sponsoren konnten in dieser Zeit gefunden werden.
Wie zu erwarten, wurde das Präsidium für das Geschäftsjahr 2010/2011 entlastet. Die Entlastung für die drei vorangegangenen Jahre wurde erneut vertagt, weil die Staatsanwaltschaft noch prüft, ob gegen einzelne Privatpersonen aus früheren Führungsgremien Anklage erhoben wird. robo
Quelle: Mannheimer Morgen vom 30. November 2011
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