Testspiel 120711 Ketsch-SVW
Zuschauer die Gewinner
Benefizspiel: Fußball-Regionalligist SV Waldhof Mannheim siegt gestern Abend bei 06 Ketsch mit 4:1
Das Ergebnis muss stimmen - aber nicht das auf dem Platz", sagte gestern Abend Joachim Fellhauer mit einem Lächeln auf den Lippen. Für den Trainer des Fußball-Landesligisten Spvgg 06 Ketsch stand im Testspiel gegen den Regionalligisten und Traditionsverein SV Waldhof Mannheim ausnahmsweise nicht im Vordergrund, wie die Partie ausging. Viel wichtiger war Fellhauer, dass das "Drumherum" stimmte - schließlich handelte es sich auch nicht um ein normales Test-, sondern um ein Benefizspiel zugunsten der Familie Rosenberger.
Daher gab es an diesem Abend nicht nur einen, sondern gleich mehrere Gewinner zu verzeichnen: Natürlich der SV Waldhof, der die Begegnung klar mit 4:1 (2:0) gewann und auf eine Antrittsgage verzichtet hatte, aber vor allem die Zuschauer, die durch ihr zahlreiches Kommen gewährleisteten, dass einige tausend Euro in die Spendenkasse flossen, so dass das Ziel, damit sich die Familie endlich ein behindertengerechtes Auto zulegen kann, näherrückt. Als der Platzsprecher via Lautsprecher verkündete, dass mehr als 1000 Zuschauer an das Fußballfeld im Enderle-Sportpark gekommen waren, brandete Applaus auf.
Anstoß durch Rosenbergers
Diesen hatte es schon vor Anpfiff durch Schiedsrichter Ivo Leonhardt - auch das Referee-Gespann verzichtete auf Spesen in Höhe von 150 Euro - gegeben, als Jürgen und sein Sohn Dane den Anstoß für das Benefizspiel durchgeführt hatten. Übrigens mit einer knappen halben Stunde Verzögerung, weil die Verantwortlichen noch gewartet hatten, bis sich der heftige Regenguss verzogen hatte - eine kluge Entscheidung.
Rein sportlich bot sich den Zuschauern ein gar nicht mal so schlechter Kick - angesichts der Tatsache, dass die 06er wie auch die Blau-Schwarzen gerade erst mit der Saisonvorbereitung begonnen haben. SVW-Kapitän Daniel Reule sorgte per Kopf bereits in der fünften Minute nach schöner Flanke des agilen Waldhof-Neuzugangs Yannick Kakoko für das 1:0. Ketsch hatte anfangs zuviel Respekt vor den drei Klassen höher spielenden Mannheimern, die sich aber in der ersten Hälfte nur wenig zwingende Chancen herausspielten.
Beinahe wäre Steffen Rohr sogar der Ausgleich gelungen, doch der Ketscher rutschte im Fünf-Meter-Raum nur knapp an der Hereingabe von Axel Brandenburger vorbei. Im direkten Gegenzug konnte der gute 06-Torwart Claus Gärtner einen Schuss von Kakoko nur abklatschen lassen, Martin Wagner staubte zum 2:0 ab. "Da waren wir nicht wach und sowas nutzt ein Spitzenteam eben aus", meinte Fellhauer, der sich aber insgesamt mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden zeigte. Fünf Minuten nach der Pause machte der Favorit endgültig den Sack zu. Kakoko legte auf den eingewechselten Giancarlo Pinna ab, der mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze zum 3:0 traf.
Ein besonderes Gastgeschenk gab es in der 79. Minute, als sich die weitgehend beschäftigungslose neue Nummer eins der Mannheimer, Michael Lutz, bei einem langen Ball komplett verschätzte. Ketschs schnellster Mann Atiya Djobo zog an Lutz vorbei und nutzte dessen Patzer zum Ehrentreffer aus. Mit einem satten Schuss stellte Dimitri Suworow den alten Abstand wieder her.
"Das war sportlich nicht das Gelbe vom Ei", sagte SVW-Trainer Reiner Hollich - dennoch sei man gerne zu diesem Spiel nach Ketsch gekommen, "zumal der Dane bei uns ja in der Jugend spielt".
Quelle: Schwetzinger Zeitung
Sie wollen hier in mehr als 20.000 Artikeln Ihre Werbung sehen? Schreiben Sie uns einfach an.