World Series of Poker
Die World Series of Poker, oder kurz WSOP, ist eine Reihe von Pokerturnieren, die jedes Jahr in Las Vegas ausgetragen werden. Gespielt werden darf ab 21 Jahren (Ausnahme ist die WSOP Europe. Hier darf ab 18 Jahren gespielt werden). Das Hauptturnier, ein No Limit Texas Hold'em-Turnier mit 10.000 $ Startgeld pro Spieler, ist das prestigeträchtigste Pokerturnier überhaupt, so dass der Gewinner oft als Pokerweltmeister bezeichnet wird. Von 1970 bis 2005 war das Binion’s Horseshoe Schauplatz der WSOP. Zu Ehren der 35 jährigen WSOP Geschichte fand der Finaltisch des Main Event 2005 im Horseshoe statt. Seit 2005 werden alle Turniere im Rio All-Suite Hotel and Casino veranstaltet. 2007 fanden 55 Turniere zwischen dem 1. Juni und 17. Juli statt.
Im September 2007 wurde in London erstmals die World Series of Poker Europe ausgetragen. Das Main Event der WSOPE gewann die 19jährige Norwegerin Annette Obrestad, ihr Preisgeld betrug £1,000,000. Die zweite World Series of Poker Europe gewann im Jahre 2008 John Juanda mit einem Preisgeld von umgerechnet 1.537.013$.
Im Jahre 2008 wurde die WSOP um ein paar Wochen vorgeschoben, als Grund wurde die Hitze im Sommer angegeben. Eine weitere wesentliche Änderung war die Verlegung der Austragung des Finaltisches des Main Event in den November (9.November: 9 Spieler; 10.November: Heads Up). Diese Änderung erfolgte aufgrund von Erwägungen des übertragenden Fernsehsenders ESPN. [1] Die WSOP 2008 fand nun vom 30. Mai bis zum 14. Juli und am 9./10. November statt. Austragungsort war wieder das Rio Hotel & Casino in Las Vegas. [2]
Inhaltsverzeichnis
Meilensteine
- Die Idee stammt aus dem Jahre 1949, als Benny Binion zwischen Nicholas „Nick the Greek“ Dandolos und Johnny Moss einen Pokermarathon über 5 Monate veranstaltete.
- Großes Zuschauerinteresse brachte Benny Binion auf die Idee weitere Pokerturniere zu veranstalten.
- 1970 nahmen sieben Spieler an der ersten World Series of Poker teil. Der Sieger wurde damals noch von den Mitspielern zum Weltmeister gewählt.
- Seit 1971 wird der Weltmeister im so genannten Freeze Out-Modus bestimmt.
- 1979 gewann mit Hal Fowler zum ersten Mal ein Amateur das Main Event. Erst im Jahre 1999 gelang Noel Furlong wieder ein solcher Amateursieg.
- 2003 nahmen 839 Spieler am Main Event teil und mit Chris Moneymaker gewann wieder ein Amateur das Turnier. Er hatte sich auf einer Online-Poker-Seite qualifiziert und löste damit einen wahren Pokerboom aus, der das Spiel zunehmend salonfähig machte.
- 2004 bezahlten 2.576 Spieler die 10.000 US-Dollar Buy-In, um an dem Turnier teilzunehmen. Greg Raymer gewann und nahm 5.000.000 $ mit nach Hause.
- Seit Anfang 2005 finden WSOP Circuit-Turniere statt, die ebenfalls hohe Preisgelder versprechen aber nicht zur eigentlichen WSOP im Sommer zählen.
- Im Jahr 2005 gab es 45 verschiedene Turniere. Das Hauptturnier hatte 5.619 Teilnehmer und der Sieger Joe Hachem gewann 7.500.000 $.
- 2006, drei Jahre nach dem Überraschungserfolg von Chris Moneymaker, war die Zahl der Teilnehmer mit 8.773 mehr als zehn Mal so hoch. Der Sieger, Jamie Gold, gewann mit 12.000.000 $ das meiste Geld, das je bei einer Sportveranstaltung ausgelost wurde. Jamie Gold wurde jedoch zum Mittelpunkt des Interesses durch sein Engagement mit dem Wettanbieter Bodog, mit dem er einen Zweifelhaften Deal vereinbart hatte.
- Im Jahr 2007 nahmen 6.358 Teilnehmer am Main Event teil. Der Rekord vom Vorjahr wurde somit nicht gebrochen.
Gewinner
- Phil Hellmuth ist der erste Spieler, der elf Turniere und somit elf Bracelets gewinnen konnte.
- Doyle Brunson und Johnny Chan haben je zehn Turniere gewonnen.
- Doyle Brunson gewann in den zwei aufeinander folgenden (back to back) Jahren 1976 und 1977 mit 10-2. Beide Male wurde diese Hand zu einem Full House, sie wird daher auch die „Doyle-Brunson-Hand“ genannt.
- “A Chip and a Chair is all you need“ - Jack Straus gewann 1982 das Main Event, nachdem ihm zwischenzeitlich nur ein einziger 500 $-Chip blieb.
- Das meiste Preisgeld insgesamt hat Jamie Gold mit 12 Millionen US-Dollar gewonnen, dabei gewann er bloß das Main Event 2006. Phil Hellmuth hingegen gewann bisher schon elf Bracelets, darunter auch das Main Event 1989, seine dadurch erspielten Einnahmen belaufen sich jedoch „nur“ auf rund 5 Millionen $.
- Chris Moneymaker gewann 2003 mit einem Buy-In von 40 $ seine Teilnahme an der WSOP, im Main Event siegte er und gewann 2,5 Millionen $. Dadurch wurde ein Pokerboom ausgelöst, der bereits im Jahr 2004 das Preisgeld für den Sieger auf 5 Millionen $ steigerte. Man spricht bis heute vom sogenannten Moneymaker-Effekt, wodurch viele Amateure ihr Glück bei der WSOP versuchen.
- Deutsche Turniersieger finden sich im Abschnitt Bracelet
Hauptturniere
Jahr | Sieger / Gewinnhand | Preis ($) | Teilnehmer | Zweiter / Verlusthand |
---|---|---|---|---|
1970 | Johnny Moss* | Silberpokal | 7 | k.A. |
1971 | Johnny Moss | 30.000 | 6 | Walter Pearson |
1972 | Thomas Preston | 80.000 | 8 | Walter Pearson |
1973 | Walter Pearson A♠ 7♠ | 130.000 | 13 | Johnny Moss K♥ J♠ |
1974 | Johnny Moss | 160.000 | 16 | Crandall Addington |
1975 | Brian Roberts 9♠ 9♥ | 210.000 | 21 | Bob Hooks A♣ K♦ |
1976 | Doyle Brunson 10♠ 2♠ | 220.000 | 22 | Jesse Alto A♠ J♦ |
1977 | Doyle Brunson 10♠ 2♥ | 340.000 | 34 | Gary Berland 8♥ 5♣ |
1978 | Bobby Baldwin Q♦ Q♣ | 210.000 | 42 | Crandall Addington 9♦ 9♣ |
1979 | Hal Fowler 7♠ 6♦ | 270.000 | 54 | Bobby Hoff A♣ A♥ |
1980 | Stu Ungar 5♠ 4♠ | 385.000 | 73 | Doyle Brunson A♥ 7♠ |
1981 | Stu Ungar A♥ Q♥ | 375.000 | 75 | Perry Green 10♠ 9♦ |
1982 | Jack Straus A♥ 10♠ | 520.000 | 104 | Dewey Tomko A♦ 4♦ |
1983 | Tom McEvoy Q♦ Q♠ | 540.000 | 108 | Rod Peate K♦ J♦ |
1984 | Jack Keller 10♥ 10♠ | 660.000 | 132 | Byron Wolford 6♥ 4♥ |
1985 | Bill Smith 3♠ 3♥ | 700.000 | 140 | T. J. Cloutier A♦ 3♣ |
1986 | Berry Johnston A♠ 10♥ | 570.000 | 141 | Mike Harthcock A♦ 8♦ |
1987 | Johnny Chan A♠ 9♣ | 625.000 | 152 | Frank Henderson 4♦ 4♣ |
1988 | Johnny Chan J♣ 9♣ | 700.000 | 167 | Erik Seidel Q♣ 7♥ |
1989 | Phil Hellmuth 9♠ 9♣ | 755.000 | 178 | Johnny Chan A♠ 7♠ |
1990 | Mansour Matloubi 6♥ 6♠ | 835.000 | 194 | Hans Lund 4♦ 4♣ |
1991 | Brad Daugherty K♠ J♠ | 1.000.000 | 215 | Don Holt 7♥ 3♥ |
1992 | Hamid Dastmalchi 8♥ 4♣ | 1.000.000 | 201 | Tom Jacobs J♦ 7♠ |
1993 | Jim Bechtel J♣ 6♥ | 1.000.000 | 220 | Glenn Cozen 7♠ 4♦ |
1994 | Russ Hamilton K♠ 8♥ | 1.000.000 | 268 | Hugh Vincent 8♣ 5♥ |
1995 | Dan Harrington 9♦ 8♦ | 1.000.000 | 273 | Howard Goldfarb A♥ 7♣ |
1996 | Huck Seed 9♦ 8♦ | 1.000.000 | 295 | Bruce Van Horn K♣ 8♣ |
1997 | Stu Ungar A♥ 4♣ | 1.000.000 | 312 | John Strzemp A♠ 8♣ |
1998 | Scotty Nguyen J♦ 9♣ | 1.000.000 | 350 | Kevin McBride Q♥ 10♥ |
1999 | Noel Furlong 5♣ 5♦ | 1.000.000 | 393 | Alan Goehring 6♥ 6♣ |
2000 | Chris Ferguson A♠ 9♣ | 1.500.000 | 512 | T. J. Cloutier A♦ Q♣ |
2001 | Carlos Mortensen K♣ Q♣ | 1.500.000 | 613 | Dewey Tomko A♠ A♥ |
2002 | Robert Varkonyi Q♦ 10♠ | 2.000.000 | 631 | Julian Gardner J♣ 8♣ |
2003 | Chris Moneymaker 5♦ 4♠ | 2.500.000 | 839 | Sam Farha J♥ 10♦ |
2004 | Greg Raymer 8♠ 8♦ | 5.000.000 | 2.576 | David Williams A♥ 4♠ |
2005 | Joe Hachem 7♣ 3♠ | 7.500.000 | 5.619 | Steve Dannenmann A♦ 3♣ |
2006 | Jamie Gold Q♠ 9♣ | 12.000.000 | 8.773 | Paul Wasicka 10♥ 10♠ |
2007 | Jerry Yang 8♣ 8♦ | 8.250.000 | 6.358 | Tuan Lam A♦ Q♦ |
2008 | Peter Eastgate A♦ 5♠ | 9.152.416 | 6.844 | Ivan Demidov 4♥ 2♥ |
* durch die anderen Teilnehmer gewählt
Bracelets
- Hauptartikel: Bracelet
Jeder Spieler, der während der WSOP entweder das Hauptturnier (Main Event) einer der Spielvarianten oder eines der kleineren Turniere gewinnt, bekommt nicht nur die jeweilige Gewinnsumme ausgezahlt, sondern erhält auch ein wertvolles Armband aus Gold. Dieses Armband, das im Englischen Bracelet heißt, hat die Form einer Armbanduhr und trägt anstatt eines Ziffernblatts jedoch ein goldenes Emblem der World Series of Poker. Die Armbänder sind unter den Spielern sehr begehrt, da für viele an diesem Schmuckstück nicht der materielle, sondern der ideelle Wert zählt. Der ideelle Wert besteht unter anderem darin, dass ein solches Armband aussagt, dass sich der Spieler, der es trägt, unter mehreren Hundert oder sogar Tausend Teilnehmern eines Turniers durchsetzen konnte.
Wie begehrt die Bracelets wirklich sind, zeigt die Rekordjagd, die seit Jahren zwischen einigen der bekanntesten Spieler stattfindet. Bei diesem Rekord geht es darum, welcher Spieler in seiner bisherigen Karriere die meisten Armbänder gewonnen hat. Aktuell steht dieser Rekord bei 11 Bracelets und wird von Phil Hellmuth gehalten (siehe dazu auch: Liste der mehrfachen Bracelet-Gewinner). Der jüngste Gewinner eines Bracelets ist Steve Billirakis.
Deutsche Träger des Armbands sind Eduard Scharf (mit zwei Siegen im Limit Omaha 2001 und 2003), Matthias Rohnacher (ein Sieg im Pot Limit Omaha 1997), Michael Keiner (ein Sieg im Seven Card Stud 2007), Katja Thater (ein Sieg im Razz 2007), Thomas Bihl (ein Sieg in H.O.R.S.E. 2007), Jens Vörtmann (ein Sieg in H.O.R.S.E. 2008), Sebastian Ruthenberg (ein Sieg im Seven Card Stud Hi-Low 2008) und Martin Kläser (ein Sieg im Pot Limit Omaha Hi-Low 2008). Der einzige Gewinner aus Österreich ist Ivo Donev (mit einem Sieg im Limit Omaha 2000).
Spieler des Jahres
Seit 2004 wird von der Turnierleitung zusätzlich ein „Player of the Year Award“ an denjenigen Spieler vergeben, der über alle Turniere der jährlichen Veranstaltung hinweg die meisten Punkte gesammelt hat.
Jahr | Spieler des Jahres | Bracelets | Finaltische | Money Finishes | Preisgeld in US-Dollar |
---|---|---|---|---|---|
2004 | Daniel Negreanu | 1 | 5 | 6 | 346.280 $ |
2005 | Allen Cunningham | 1 | 4 | 5 | 1.007.115 $ |
2006 | Jeff Madsen | 2 | 4 | 4 | 1.467.852 $ |
2007 | Tom Schneider | 2 | 3 | 3 | 416.829 $ |
2008 | Erick Lindgren | 1 | 3 | 5 | 1.348.528 $ |
Turniere und Sieger der World Series of Poker
Vorlage:Navigationsleiste Turniere der World Series of PokerVorlage:Navigationsleiste Sieger der World Series of PokerVorlage:Navigationsleiste World Series of Poker Player of the YearVorlage:Navigationsleiste Sieger des World Series of Poker Tournament of Champions
Quellen
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz (engl.)
- Übersicht aller Gewinner mit Photo
- Alle Gewinner in allen Turnieren seit 1970
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