Gelb-Rote Karte

Aus WikiWaldhof
Wechseln zu: Navigation, Suche
Gelbe und Rote Karte aus dem Fußball

Eine Gelb-Rote Karte wird im Fußball gezeigt, wenn ein bereits mit der Gelben Karte verwarnter Spieler im selben Spiel einen weiteren Regelverstoß begeht, der ebenfalls mit Gelb geahndet werden müsste. Der betroffene Spieler wird bis zum Spielende ausgeschlossen und nicht ersetzt, wodurch die Anzahl der Spieler der zugehörigen Mannschaft während des weiteren Spiels um eins abnimmt. In allen Wettbewerben oberhalb der Oberliga wird der Spieler für das nächste Spiel im selben Wettbewerb gesperrt.

Nach einer Gelb-Roten Karte darf das Spiel erst fortgesetzt werden, wenn der Schiedsrichter es mit einem Pfiff freigegeben hat. Wird der Ball zu früh gespielt, hat dies – bei exakter Regelauslegung – eine Gelbe Karte zur Folge.

Die Gelb-Rote Karte wurde erst 1991 eingeführt und ist eigentlich nicht eine Karte, sondern wird vom Schiedsrichter dadurch signalisiert, dass er nacheinander erst die Gelbe, dann die Rote Karte zeigt. Vor 1991 wurde ein Spieler direkt mit einer Roten Karte vom Platz geschickt. Es war daher nicht immer sofort ersichtlich, ob der Schiedsrichter diesen wegen einer zweiten Gelben Karte oder wegen eines einer Roten Karte würdigen Regelverstoßes vom Platz stellte. Die Gelb-Rote Karte wird umgangssprachlich auch als Ampelkarte bezeichnet.

Im Volleyball ist die Gelb-Rote Karte die schwerste vom Schiedsrichter zu verhängende Sanktion. Sie bedeutet eine Disqualifikation des betreffenden Spielers für den Rest des Spiels. Wie bei der Roten Karte muss der Spieler mit einer regulären Auswechslung ausgetauscht werden, ist dies nicht möglich, wird die Mannschaft für unvollständig erklärt und der Satz ist verloren. Kann die Mannschaft auch zum nächsten Satz keine vollständige Sechs auf das Spielfeld stellen, so ist das gesamte Spiel als verloren zu erklären. Die Gelb-Rote Karte wird bei der ersten (versuchten) Tätlichkeit, bei wiederholter Beleidigung sowie dem dritten ungebührlichen Verhalten gezeigt.

Kurioses

In einem Vorrunden-Spiel der WM 2006 gegen Australien bekam der Kroate Josip Šimunić als erster Spieler bei einer WM irrtümlich zwei Gelbe Karten, ehe er in der Nachspielzeit von Schiedsrichter Graham Poll beim dritten Vergehen mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Aufgrund der darauf folgenden Kritik der FIFA-Verantwortlichen beendete der englische Schiedsrichter seine internationale Karriere und zog sich bald darauf auch gänzlich aus dem Schiedsrichterdasein zurück.

Am 15. September 2012 bekam der Spieler Szabolcs Huszti im Bundesligaspiel Hannover 96 – Werder Bremen die gelb-rote Karte für verbotenen Torjubel über ein und dasselbe Tor gezeigt. Er war auf den Zaun des eigenen Fanblocks gestiegen und hatte sich das Trikot ausgezogen. Schiedsrichter Deniz Aytekin sah darin regelkonform zwei Einzelverstöße, die jeder für sich mit Gelb geahndet werden müssten und erteilte Huszti den Platzverweis, zeigte die gelbe Karte dabei jedoch nur einmal.

Eine nicht offizielle gelb-rote Karte zeigte der österreichische Schiedsrichter Helmut Kohl bereits 1990 bei der Weltmeisterschaft im Spiel BR Deutschland – CSFR dem bereits verwarnten Spieler Ľubomír Moravčík, der aus Verärgerung seinen Schuh weggeschleudert hatte. Kohl griff versehentlich zur gelben Karte, und zeigte danach erst die rote, die zu Boden gefallen war.[1] Die Einführung ein Jahr später erlebte Kohl nicht mehr.

Siehe auch

Einzelnachweise



Sie wollen hier in mehr als 20.000 Artikeln Ihre Werbung sehen? Schreiben Sie uns einfach an.