Harder-Cup 2014
Ungeliebtes Spektakel
Neben Turniersieger FSV Frankfurt war bei der achten Auflage des Harder13 Cup vor allem der SV Waldhof ein Lichtblick. Der Fußball-Regionalligist sammelte auf dem Weg bis ins Finale durch seine couragierten Auftritte viele Sympathiepunkte und genoss die Möglichkeit, sich mit den Profi-Teams zu messen. Für die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak war der Hallen-Kick eine Herausforderung - und keine ungeliebte Pflichtaufgabe.
Von dieser Leidenschaft lebt der Budenzauber. Doch für Bundesliga-Klubs sind Hallen-Turniere aufgrund ihrer ständigen Terminhatz und des Verletzungsrisikos nur noch ein weiterer Termin im Kalender, den es irgendwie mit einer B-Auswahl abzuhaken gilt.
Eintracht-Trainer Armin Veh formulierte unlängst sein Desinteresse am Frankfurter Hallen-Cup drastisch: "Das ist ein Krampf." Hoffenheims Coach Markus Gisdol äußert sich zwar diplomatischer. Aber auch er sieht für das Spektakel unter dem Hallen-Dach bei den aktuellen Rahmenbedingungen keine große Zukunft.
Aus Sicht eines Erstliga-Trainers ist diese Denkweise zwar verständlich, doch durch den verlängerten Urlaub der Stars verlieren Turniere wie der Harder13 Cup natürlich immer mehr an Anziehungskraft - und hinterlassen jede Menge enttäuschte Fans.
Quelle: Mannheimer Morgen vom 07. Januar 2014
"Unnötige Risiken vermeiden"
Letzter Platz, kein einziger Punkt, lediglich ein Treffer in 80 Turnierminuten - 1899 Hoffenheim bekleckerte sich beim Harder13 Cup nicht mit Ruhm. Prominentester Spieler im Aufgebot war U-20-Nationalspieler Jeremy Toljan, ansonsten verzichtete Markus Gisdol auf bewährte Kräfte und ließ Nachwuchshoffnungen wie Vincenzo Grifo (ihn würde 1899 gerne an einen Zweitligisten ausleihen), Robin Szarka oder Kenan Karaman ran.
"Im Bundesliga-Geschäft muss man darauf achten, dass man unnötige Risiken vermeidet", erklärte der Trainer seine Beweggründe. "Wichtig war, den Spielern so viel Urlaub wie möglich zu geben, um den Kopf frei zu bekommen." Mehr als "eine nette Nebenerscheinung" war das Turnier um den Harder13 Cup daher für ihn nicht. "Früher ist der Budenzauber populärer gewesen. Das ist alles eingeschlafen. Aufgrund der Terminhatz sehe ich für den Hallen-Fußball keine große Zukunft", bedauerte der Trainer. Die ganze Konzentration des 44-Jährigen gilt der Vorbereitung auf die Rückserie, die am 25. Januar mit der Auswärtspartie beim 1. FC Nürnberg beginnt.
Quelle: Mannheimer Morgen vom 07. Januar 2014
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