Interview mit Stefan Kuntz im April 2003

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Stefan Kuntz

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Stefan Kuntz, mit dem KSC kommt heute jene Mannschaft nach Mannheim, die Sie selbst in die 2. Bundesliga geführt und zu Saisonbeginn noch selbst trainiert haben. Mit welchen Gefühlen gehen Sie in dieses Derby?

Kuntz: Ich habe in Karlsruhe zwei Jahre sehr gut und erfolgreich gearbeitet. Da entstehen natürlich sehr enge Bindungen und Beziehungen zu Angestellten und Spielern. Ich habe keine schlechten Gefühle. Für mich ist es in den 90 Minuten so, als wenn ich früher als Spieler mit meinem neuen auf einen meiner alten Vereine getroffen bin. Anschließend schüttelt man sich die Hand.


Für beide Mannschaften geht es um mehr als wichtige Punkte und Prestige. Beiden Vereinen droht augenblicklich der sportliche Abstieg in den Amateurbereich. Wie sehen Sie die Ausgangssituation?


Kuntz: Für mich ist primär wichtig, dass wir aus den verbleibenden Spielen möglichst viele Punkte holen, unseren eigenen und den Ansprüchen unserer Fans gerecht werden. Von der Tabellensituation muss natürlich auch der KSC gewinnen. Aber wir werden alles daran setzen, dies zu vermeiden.


Wenn jemand den heutigen Gegner sehr gut kennt, dann Sie. Was können Sie zur sportlichen Aufgabenstellung gegen ihren ehemaligen Verein sagen?


Kuntz: Der KSC hat mit Sicherheit eine gute Mischung aus jungen und erfahreneren Spielern. Die jüngeren im Team haben gegenüber unseren Talenten sicherlich den Vorteil, dass sie inzwischen schon in ihrem zweiten Zweitliga-Jahr spielen. Unabhängig davon denke ich, dass der KSC stark genug ist die Klasse zu erhalten. Der momentane Tabellenplatz ist schlechter als das, was tatsächlich in der Mannschaft steckt.


Nach der Niederlage gegen Burghausen haben Sie Kritik an einigen Führungsspielern geäußert, Daniel Camus sogar vorläufig ausgemustert. Haben Sie den Eindruck, dass sich bei manchen Ihrer Spieler schon Resignation breit macht?


Einige Spieler haben über eine fehlende Hierarchie im Team gesprochen. Diese muss natürlich vorhanden sein. Führungsspieler müssen Signale setzen. Das hat mir gegen Köln noch ganz gut gefallen, in Burghausen überhaupt nicht mehr. Ich habe in dieser Woche mit der Mannschaft geredet und klar gemacht, dass es für jeden Einzelnen auch um seinen Arbeitsplatz geht und, dass die Situation im Sommer alles andere als rosig sein wird. Egal, ob es dann um einen Vertrag beim SV Waldhof oder bei einem anderen Verein geht. Von jedem Spieler ist Charakter gefordert. Wir müssen noch sechs Mal 90 Minuten Vollgas geben. Spieler, die auch in einer sportlich schwierigen Situation wie derzeit bei uns eben diesen Charakter beweisen, werden es mit Sicherheit einfacher haben.

Vom Stadionmagazin Ausgabe 29. Spieltag Saison 2001/2002



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