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Den Aufstieg kann Waldhof wohl abschreiben

Zwei Gegentore in der Nachspielzeit besiegeln die 2:3-Heimniederlage gegen den SGV Freiberg Von Michael Wilkening


Bis zur 90. Minute lief alles auf einen mühsamen Arbeitssieg hinaus, der die Oberliga-Fußballer des SV Waldhof auf Platz eins der Tabelle geführt hätte. "Morgen zählt nur noch das Ergebnis" - so oder ähnlich wären die Kommentare ausgefallen. Doch Binal Yildiz, spät eingewechselter Stürmer der SGV Freiberg, hatte etwas gegen die 2:1-Führung der Blau-Schwarzen und drehte mit zwei blitzsauberen Toren in der Nachspielzeit eine schon verloren geglaubte Begegnung. Mit 2:3 (1:1) verlor der SV Waldhof gestern Abend gegen die Schwaben und kann die Hoffnungen auf den Aufstieg langsam begraben. "Ich denke, beide Trainer sind etwas sprachlos, es war ein verrücktes Spiel", analysierte Willi Entenmann nach dem Schlusspfiff.

Der weit gereiste Trainer des SGV Freiberg konnte mit den Geschehnissen der Schlussphase allerdings weitaus besser leben, schließlich sammelte seine Elf drei wichtige Punkte gegen den Abstieg. Unglaublich - dies war der meist gehörte Ausdruck der Waldhof-Fraktion nach der Partie. Und in der Tat ließen die Blau-Schwarzen auf unglaubliche Art und Weise die Chance ungenutzt, sich weiter im Titelrennen zu positionieren. Vor 2790 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion schoss Kenan Kocak in der 69. Minute das 2:1 und zu diesem Zeitpunkt steuerten die Mannen von Viktor Olscha einem Heimsieg entgegen. Aber es kam anders, weil sich der SVW in den eigenen Strafraum drücken ließ. "Wir haben uns selbst geschlagen", war Niko Chatzis fassungslos und Kocak erklärte: "Wir haben um das Ausgleichstor gebettelt."

Das Match hatte ihren Höhepunkt in der 90. Minute und dem 2:2 durch Yildiz aber noch lange nicht erreicht, denn zwei Minuten später tauchte Hakan Atik plötzlich frei vor dem Freiberger Tor auf. Sein Lupfer landete zum Entsetzen der Fans aber neben dem Tor und die SGV schlug zum letzten Mal den Ball in Richtung Waldhof-Strafraum. Wenige Sekunden später wurde Yildiz freigespielt, die Nummer elf der SGV blieb eiskalt und sein Schuss ließ den Waldhöfern das Blut in den Adern gefrieren - 2:3. "Uns hat im vorderen Bereich die Cleverness gefehlt und in der Defensive waren die Schwächen bei hohen Bällen unübersehbar", ärgerte sich Olscha.

Die erste Hälfte bot über weite Strecken wenig Aufregendes. Die Freiberger setzten wie erwartet auf ein dichtes Abwehrnetz, in dem sich die Waldhöfer immer wieder verfingen. Die erste Torgelegenheit hatte nach 27 Minuten Hakan Atik, dessen Schuss aus 18 Metern jedoch abgefälscht wurde und am Tor vorbeisegelte. Fünf Minuten später konnte der blau-schwarze Anhang über das 1:0 jubeln, als Gilles Ekoto-Ekoto eine Ecke von Niko Chatzis aus sechs Metern in die Maschen köpfte.

Weniger erfreulich war der Flaschenwurf eines "Waldhof-Fans" unmittelbar danach. Der Übeltäter wurde von den Anhängern aber schnell ausfindig gemacht und danach dem Ordner-Personal übergeben - Respekt. Weniger löblich war das Abwehrverhalten von Ekoto-Ekoto in der 44. Minute. Sein Stellungsfehler ermöglichte Andreas Kuch, den überraschenden aber nicht unverdienten Ausgleich zum 1:1.

© Mannheimer Morgen - 06.05.2004



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