Waldhof-Nöttingen 280907
Waldhof Mannheim - FC Nöttingen 2:2 (2:1) Für Waldhofs Trainer Alexander Conrad war die Perspektive, ein Fußballspiel von der Trainerbank im Carl-Benz-Stadion aus zu verfolgen, neu. Wenige Meter über ihm sah der scheidende Präsident Hans-Joachim Bremme - letztmals in offizieller Funktion - von seinem Sitzplatz auf der Ehrentribüne einen der besten Auftritte der Blau-Schwarzen in den letzten zwei Jahren. Anfang und Abschied lagen - bildlich gesehen - beim 2:2 (2:1) des SVW gegen den FC Nöttingen in der Fußball-Oberliga nah beieinander.
Wann gab es das zuletzt, dass der SVW-Anhang nach noch nicht einmal zehn gespielten Minuten die 2602 Besucher dazu aufforderte: "Steht auf, wenn ihr Waldhof seit!" Später ging es munter im Kanon zwischen Ostkurve und Südtribüne weiter: "Es-Vau Waaaldhof", hallte es lautstark hin und her. Viel Beifall gab es schon zur Pause. Hätte Nöttingens Bediako nicht fünf Minuten vor dem Ende mit seinem Ausgleich die zuvor teils leichtfertig vergebenen Chancen der Gastgeber bestraft: Sieht man vom FCN-Anhang ab, wäre wohl jeder an diesem kühlen Freitagabend rundum zufrieden nach Hause gegangen.
"Wir können zur Pause mit 4:1 oder 5:1 führen", haderte Thomas Ollhoff ob der vertanenen Möglichkeiten, die sich die Blau-Schwarzen vor allem in Halbzeit eins erspielten. Einige seiner Teamkollegen saßen derweil enttäuscht auf dem Rasen und verstanden die Welt nicht mehr. Kapitän Christof Babatz, der wie seine Mitstreiter über 90 Minuten rackerte und versuchte, das beste aus sich herauszuholen, wollte erst einmal gar nichts sagen. Wortlos verschwand er in den Katakomben. Der Frust saß tief. Wie konnte das passieren? "Im Moment ist es einfach so. Der Gegner hat drei Chancen und macht zwei Tore. Wir haben zwanzig Möglichkeiten, machen aber auch nur zwei Tore", traf Ollhoff genau den wunden Punkt und wurde von einem sonst mit der Leistung seiner Elf zufriedenen Conrad bestätigt: "Den einzigen Vorwurf, den ich machen kann, ist, dass die Chancenverwertung nicht gestimmt hat", erklärt der neue Übungsleiter. Einzig Crone (22.) sowie Melunovic (45.) trafen und machten den vierten 0:1-Rückstand im vierten Heimspiel - nach Simons Führungstor für die Gäste (15.) - wett.
Wenngleich das Resultat gegen den tapfer kämpfenden FCN aus Waldhof-Sicht nicht ganz stimmte - irgendwie machte sich auf den Rängen Erleichterung breit: "Die können ja richtig Fußball spielen", "Heute hat man gesehen, was für ein Potential im Team steckt", oder "Das macht mal wieder richtig Spaß zuzusehen", so einige Kommentare auf der Haupttribüne: "Wir wussten, dass wir bei den Fans etwas gutzumachen hatten, wollten 90 Minuten Vollgas geben", erklärte Conrad. Im Prinzip ist das gelungen. Wären da nicht die zwei verlorenen Punkte. Die fuchsten, gleich ob zum ersten oder letzten Mal und aus welcher Perspektive: Aber Conrad, Bremme und der Rest der Besucher sahen ein sehr gutes Oberligaspiel, das die Vorfreude auf das Stadtderby mit dem VfR am Mittwoch (19 Uhr) ohne Frage wachsen ließ. (Roland Bode)
SV Waldhof: Daniel Tsiflidis, René Schwall, Janis Crone, Echendu Adiele, Kevin Wittke (72. Stephan Maas), Christof Babatz, Emin Ismaili, Marco Laping (62. Christian Schilling), Thomas Ollhoff (80. Daniel Reule), [[Dennis Weiland, Ermin Melunovic
Tore: 0:1 Christian Simon (15.), 1:1 Janis Crone (22.), 2:1 Ermin Melunovic (45.), 2:2 Nana Datey Bediako (85.)
Zuschauer: 2602
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