ballesterer fm

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ballesterer fm ist ein österreichisches Fußballmagazin. Gegründet im Jahr 2000, wird es im Eigenverlag in Wien herausgegeben. Der ballesterer, im Untertitel "Magazin zur Erweiterung des Fußballhorizonts", erscheint zehnmal im Jahr. Die Auflage beträgt zurzeit 20.000 Stück. Der Vertrieb erfolgt flächendeckend im österreichischen Zeitschriftenhandel sowie an ausgewählten Verkaufsstellen in Deutschland und der Schweiz.

Das Heft

Inhalt und Ausrichtung

Der ballesterer ist ein vereinsunabhängiges Magazin für Fußball- und Fankultur. Großer Wert wird auf Themen abseits des aktuellen Tagesgeschäfts gelegt. Anders als die meisten Massenmedien, in denen Fußballkultur kaum Erwähnung findet, verfolgt der ballesterer einen mehrdimensionalen Ansatz. Im Mittelpunkt stehen daher nicht Ergebnisse und Tabellenstände, sondern die Beschäftigung mit Fußballfans und -spielern unterschiedlicher Mannschaften. Der sozio-kulturelle Hintergrund wird dabei bewusst eingeblendet. Den ballesterer kennzeichnet außerdem eine kritische Auseinandersetzung mit den kommerziellen Eigenheiten des modernen Fußballs. Durch unterschiedliche Schwerpunktsetzung wird ein breites Spektrum abgedeckt. Ligen- und länderübergreifend nähert sich das Magazin den verschiedensten Aspekten des Fußballs. Zur Blattlinie gehört ein offensives Auftreten gegen Rassismus und andere Diskriminierungen wie Homophobie. Hierbei kooperiert der ballesterer mit der Antirassismus-Initiative Fairplay – viele Farben, ein Spiel.

Struktur

Der ballesterer hat in der Regel einen Umfang von 68 Seiten. Das Heft besteht aus mehreren so genannten "Büchern". Nach einem Einleitungspart folgt der Schwerpunkt, der im Gegensatz zu einer reinen Coverstory ein Thema umfangreich behandelt. Die übrigen Bücher sind Spielfeld, Fansektor und Groundhopping. Letzteres liefert Matchberichte, die nicht das Spielgeschehen, sondern der Stadionbesuch und das subjektive Erlebnis in dem Mittelpunkt stellen. Fester Bestandteil des ballesterer sind auch Kolumnen und Serien wie die historische Anthologie Fußball unterm Hakenkreuz oder der Nachruf auf abgerissene Stadien, Lost Grounds.

Geschichte

Begriffsbedeutung

"Ballesterer" ist ein österreichischer Ausdruck für Fußballer, der seinen Ursprung im Wien der Zwischenkriegszeit haben dürfte. Besonders technisch versierte Fußballer wurden von Medien und Zuschauern als "Ballesterer" bezeichnet. fm steht in Abwandlung von Trademark für Fußballmagazin. Trotzdem wird das Magazin in der Regel als "der ballesterer" bezeichnet.

Gründung und Entwicklung

Reinhard Krennhuber, heute Chefredakteur des ballesterer, entwickelte im März 2000 gemeinsam mit Klaus Federmair, Robert Hummer und Florin Mittermayr die erste Ausgabe. Die Idee eines Special-Interest-Mediums entsprang einer Publizistik-Seminararbeit Krennhubers. Vorbild war das englische Fußballmagazin "When Saturday Comes". Ausgabe eins des ballesterer erschien als Laserkopie in einer Auflage von 300 Stück. Ab Dezember 2001 gab es das Heft regelmäßig alle drei Monate. Größere Bekanntheit und steigende Auflage wirkten sich sowohl auf die Gestaltung als auch die Erscheinungsweise aus. Seit fm17 (Mai 2005) wird der ballesterer völlig in Farbe gedruckt. Vom Dezember desselben Jahres bis Oktober 2008 erschien das Magazin im Zwei-Monats-Rhythmus, seither in monatlicher Erscheinungsweise mit zwei Doppelnummern zehnmal im Jahr.

Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz erschien der ballesterer zum vorerst einzigen Mal in einem Umfang von 100 Seiten. In Kooperation mit dem österreichischen Radiosender FM4 beteiligte er sich außerdem am Sampler "Lieber ein Verlierer sein", eine Compilation Schweizer und österreichischer Musiker zum Thema EM 2008, der in verkürzter Form als CD dem Heft beilag.

Im Oktober 2009 wurden die wirtschaftlichen Tätigkeiten des Verlags in die Ballesterer Zeitschriftenverlag GmbH ausgelagert, die ab Ausgabe Nr. 46 als Medieninhaber in Erscheinung tritt.

Verantwortliche

Neben der Redaktion (inkl. Layout- und Foto-Verantwortlichen) verfügt der ballesterer über einen Pool von ca. 150 Autoren, die unregelmäßig im Heft publizieren. Darüber hinaus gibt es ständige Gastautoren wie den Journalisten Samo Kobenter; auch der Kabarettist Dirk Stermann steuerte bereits Kolumnen zum ballesterer bei.

Reputation

Ersten journalistischen Erfolg errang die Zeitschrift 2003. Auf Initiative von ballesterer-Autor David Forster wurde im Wiener Ernst-Happel-Stadion eine Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus enthüllt. Grundlage dafür waren Recherchen zu einem Artikel von Fußball unterm Hakenkreuz. Dieser hatte die Internierung von KZ-Häftlingen während der NS-Zeit im damaligen Praterstadion zum Thema. Im selben Jahr widmete die Redaktion den Schwerpunkt der zehnten Ausgabe ganz dem Londoner Club FC Millwall, der in seiner gesamten Vereinsgeschichte noch keinen Titel erringen konnte. Auch seine Fans genießen zweifelhaften Ruf. Der deutsche Journalist Christoph Biermann schrieb dazu in der TAZ: "Man spürt in den Beiträgen neben dem Bedürfnis einer Trennung von Mythos und Wirklichkeit auch den Zauber des Bösen."

Durch Fußball unterm Hakenkreuz erfuhr der ballesterer auch 2004 öffentliche Aufmerksamkeit. Im Februar kam es zu einer Diskussionsveranstaltung mit den maßgeblichen Personen der von den Magazinen "NU" und ballesterer losgetretenen Debatte zur "Arisierung" eines Kaffeehauses durch den österreichischen Fußballhelden Matthias Sindelar. Zur gleichen Zeit verlieh das deutsche Bündnis Aktiver Fußballfans (BAFF) dem ballesterer als erstem nicht deutschen Medium den "Deutschen Fanzinepokal". Im Mai 2005 folgte die Auszeichnung als "Magazin des Monats" durch das deutsche Fußballmagazin "11FREUNDE". Im Jänner 2005 wählten über 50 Fanzine-Redaktionen aus dem deutschsprachigen Raum den ballesterer zur "Allgemein besten Fanzeitung".

Anlässlich der Recherchen zur 36. Ausgabe (Oktober 2008), welche die Krise des italienischen Fußballs zum Thema hatte, wurden die ballesterer-Redakteure Reinhard Krennhuber und Jakob Rosenberg sowohl von der Zeitung Der Standard als auch dem italienischen Staatsfernsehen RAI interviewt. Sie hatten vor dem Serie-A-Spiel AS Roma gegen SSC Napoli an einer Fahrt der Napoli-Ultras nach Rom teilgenommen, im Zuge derer es in Zügen und Bahnhöfen zu Sachbeschädigungen kam. In Italien brandete daraufhin neuerlich eine Diskussion über gewalttätige Fans auf.

Die Schwerpunkte

Kennzeichen des ballesterer sind seine Schwerpunkte. Im Gegensatz zu einer normalen Coverstory werden die Schwerpunktthemen auf 15 bis 25 Seiten möglichst detailliert abgehandelt. Die Palette reicht von der Ultra-Kultur über Amateur-Fußball, Fernsehen und Musik bis hin zum Vereinsporträt des Millwall FC. Die Fußballweltmeisterschaften 2002 und 2006 sowie die Europameisterschaften 2004 und 2008 wurden ausgiebig behandelt. Populäre Beispiele der jüngeren Vergangenheit sind die Schwerpunkte Ernst Happel, Olympique Marseille und FC Bayern München.

Bisherige Schwerpunkte waren: Red Bull, Eric Cantona, Fußball und Drogen, Bundesliga-Reform, FC Bayern München, Auswärtsspiel, Jüdischer Fußball, Polen, Die guten Seelen, Foul, Krise des italienischen Fußballs, Taktik, Fußball-Europameisterschaft 2008, Olympique Marseille, Transfers, Fans vs. Geldgeber, Ernst Happel, Jugoslawien, Nachwuchs, Migration, Krise der britischen Fankultur, Diego Maradona, Homosexualität, Klasse Arbeiter, WM 2006, Wahnsinn, Wettfieber, Stronachs Reich, Unterhaus, Sound of Football, Der Fernseh-Kick, Ultras, Europas Meister, Beruf: Fußballer, Afrika kickt, FC Millwall, Burgenland, Fußball & Krieg, Hallenfußball, Fußball & Gewalt, WM 2002 und Fanrepression.

Vergleichbare Magazine

Der Ansatz, sich dem Fußball abseits von Spielergebnissen und Matchberichten kulturell zu nähern, wird und wurde in Europa außerdem von den Fußballmagazinen Der tödliche Pass, 11 Freunde und Rund (Deutschland), ZWÖLF (Schweiz), When Saturday Comes (England), So Foot (Frankreich), Hard gras (Niederlande) und Null Acht (Österreich) verfolgt.

Weblinks



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