Hans Walitza

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Hans Walitza (* 26. November 1945) ist ein ehemaliger Fußballprofi.

Er spielte bei SW Essen (1965-1969), VfL Bochum (1969-1974) und 1. FC Nürnberg (1974-1979). Er nahm insgesamt an 108 Bundesliga-Spielen teil und erzielte dort 53 Tore.

Walitza gehörte Anfang der siebziger Jahre als Mannschaftskapitän und Torjäger zu den entscheidenden Figuren des ersten Bundesliga-Aufstiegs des VfL Bochum. Nach weiteren erfolgreichen Jahren in Bochum wurde Walitza im Sommer 1974 an den Zweitligisten 1. FC Nürnberg verkauft. Für die Franken bestritt Walitza in seinem letzten Profijahr 1978/79 noch einmal neun Bundesliga-Spiele.

Karrierestationen

SW Essen und VfL Bochum

SW Essen: RL West, 1965-69, 100 Spiele - 48 Tore
VfL Bochum: RL West, 1969-71, 67 Spiele - 59 Tore; Bundesliga 1971-74, 99 Spiele - 53 Tore

Der vom VfB Speldorf im Sommer 1965 zu SW Essen gewechselte Nachwuchsstürmer machte im "Uhlenkrug" schnell mit Leistung und Toren auf sich aufmerksam. Er bestach durch Schußkraft, Kopfballqualitäten und Einsatzfreude und hatte die Gabe sich auch verbessern zu wollen. Durch seine Treffer in den Runden 67/68 und 68/69 mit 15 bzw. 16 Toren machte er auch andere Vereine -vor allem mit Ambitionen auf die Bundesliga-auf sich aufmerksam. Nach 100 Spielen und 48 Toren für SW Essen wechselte er daraufhin im Sommer 1969 zum VfL Bochum. Deren verdienstvoller Präsident Ottokar Wüst wollte unbedingt seinen Verein in die Bundesliga führen und angelte sich zum Gelingen ein Sturmtalent aus der Regionalliga West, welchem er in einem qualitativ besseren Umfeld einen nochmaligen Leistungsaufschwung zutraute.

Der Präsident sollte recht behalten. In der Saison 1969/70 wurde sein VfL Meister im Westen und der neue Mittelstürmer hatte dazu mit 31 Toren ganz gehörig beigetragen. Zu den alten Regionalliga-Zeiten stand aber dann immer noch im Sommer die Aufstiegs-Runde bevor, erst mit erfolgreichem Bestehen gegen die Süd-, Südwest-, Nord-, und Berlin-Vertreter konnte in die Bundesliga eingezogen werden. Mit zuwenig Urlaub, kurzer Vorbereitung und zumeist geplündertem Wechselmarkt ging es dann in die Eliteliga und der Kampf um das Überleben konnte beginnen. Bochum stand 1970 dann tatsächlich mit Kickers Offenbach noch ein stärkerer Gegner im Weg. Der OFC hatte eine Spitzenmannschaft zusammen und schaffte nicht nur den Einzug in die Bundesliga, nein, am 29. August holten die Mannen um Egon Schmitt sogar noch den DFB-Pokal mit einem 2:1 Erfolg gegen den 1. FC Köln. Walitza wurde mit seinen 8 Toren zwar auch in der Aufstiegsrunde Torschützenkönig, aber die Mannen vom Bieberer Berg setzten sich auch dank des 2:1 Heimsieges am 10. Juni knapp vor dem VfL durch. In Bochum ging es aber unter dem Trainer-Routinier Hermann Eppenhoff erfolgsorientiert weiter, die nächste Meisterschaft in der Regionalliga West stand 1971 an. Wiederum hatte sich auch Hans Walitza mit 28 Toren die Torjägerkrone erobert. Jetzt standen die Auseinandersetzungen in der Aufstiegsrunde mit Osnabrück, Pirmasens, Karlsruhe und Tasmania Berlin noch auf dem Programm. Souverän mit 14:2 Punkten wurden die Rivalen abgeschlagen auf die Plätze verwiesen. Hans Walitza hatte mit sieben Toren auch in diesen Spielen seinen VfL nicht hängen lassen. Bochum und Walitza hatten den Aufstieg in die Bundesliga geschafft.

In der ersten Saison in der Bundesliga 1971/72 setzte Walitza seine herausragenden Leistungen nahtlos fort. Er kam auf 22 Tore und stand damit gemeinsam mit Klaus Fischer von Schalke 04 auf dem 2. Rang der Torschützenliste der Bundesliga. Für das erste Jahr in dieser Liga war das ein großer persönlicher Erfolg. "Torschützenkönig" wurde das Torwunder Gerd Müller mit der Super-Quote von 40 Treffern. Aber auch die Bilanzen der zwei nachfolgenden Runden mit 18 bzw. 13 Toren lassen sich auch vor allem unter dem Gesichtspunkt der Leistungsstärke des VfL Bochum in der Bundesliga vorzeigen. Im Sommer 1974 wurde er dann aus finanziellen Gründen -für die damals horrende Summe von 600.000 DM- an den 1. FC Nürnberg verkauft. Bochum verlor dadurch nicht nur seinen Star, es verlor auch seinen Publikumsliebling. Man schwärmt noch heute im Fußball-Westen von diesem Goalgetter, der genau so schön Tore erzielen wie über sie jubeln konnte.

1. FC Nürnberg

2. Bundesliga Süd, 1974-78, 118 Spiele - 71 Tore

Die Zeit im Frankenland war für Hans Walitza geprägt durch den stetigen Versuch den neuen Verein in die 1. Bundesliga zu führen. Zwar schoß er in den ersten drei Runden 1974/75 bis 1976/77 jeweils beachtliche 21 Tore für den "Club" an der Pegnitz, doch tabellarisch schlug sich das nicht im totalen Erfolg nieder. Erst in der vierten Saison, in der Runde 1977/78, jetzt war der Torjäger aber immerhin bereits 32 Jahre alt, konnte der 2. Rang belegt werden und damit das Anrecht auf die zwei Entscheidungsspiele gegen den Gruppenzweiten aus dem Westen, RW Essen, erwirkt werden. Wie so oft beim ruhmreichen "Club", waren davor aber noch interne "Nervenkriege" durchgeführt worden. Der amtierende Trainer, Horst Buhtz, wurde im Mai 1978 entlassen, man vertraute auf den jungen Werner Kern, der sollte die Mannschaft in den zwei anstehenden Entscheidungsspielen betreuen. Am 2. Juni 1978 wurde das Heimspiel gegen die Gäste aus Essen mit 1:0 Toren gewonnen. Torschütze war in der 79. Spielminute Hans Walitza. Acht Tage später ging es an die Hafenstraße und die Rot-Weißen berannten zumeist vehement das Nürnberger Gehäuse. Wiederum legte der ehemalige Bochumer mit seinem Tor in der 58. Spielminute zum Zwischenstand von 1:2 Toren den Grundstein zum Aufstiegserfolg der Franken. Nach dem 2:2 Endstand war der Aufstieg für den 1. FC Nürnberg perfekt. Damit war auch der Auftrag von Hans Walitza erfolgreich abgeschlossen, den 1. FC Nürnberg in die 1. Bundesliga zu schießen. Er war durchgehend ein Torschütze von Format, aber auch ein Spieler den das Publikum durch sein Auftreten darüber hinaus, liebte und als Identitätsperson verehrte.

Quellen

  • Enzyklopädie des deutschen Fußballs, AGON, 1998, Teile 1-3, ISBN 3-89784-132-0
  • Deutschlands Fußball, Das Lexikon, Sportverlag Berlin, 2000, ISBN 3-328-00857-8
  • 25 Jahre 2. Liga, AGON, 2000, ISBN 3-89784-145-2




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