Deutscher Meister (Fußball) 1941/42

Aus WikiWaldhof
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die 35. Deutsche Meisterschaftssaison 1941/42, die dritte Kriegsmeisterschaftssaison, kehrte bei der Meisterschaftsendrunde wieder zum K.-o.-System zurück.

Die Rückkehr K.-o.-System war bedingt durch die immer spürbareren Kriegsauswirkungen; dies betraf insbesondere die Treibstoff- und Transportmittelsituation, mit der die Reisen der Vereine zu den Auswärtsspielen immer schwieriger wurden. Daher wurden ab Februar 1942 von der Reichssportführung Auswärtsreisen über 50 km verboten. Allerdings waren die Meisterschaftsspiele davon ausgenommen, doch mit der Rückkehr zum K.-o.-System sollte die Anzahl der weiten Reisen reduziert werden.

Ein weiterer Grund war die Ausweitung der Sportbereiche nunmehr 25, was einerseits auf den Anschluss weiterer Gebiete an das Deutsche Reich, andererseits aber auch auf die verkehrsbedingten Sportbereichsteilungen zurückzuführen war. So wurden im Westen die neuen Sportbereiche Westmark und Moselland geschaffen. Der Sportbereich Westmark umfasste das angeschlossene Lothringen sowie die Gebiete des Saarlands und der Pfalz, die vom Sportbereich Südwest abgetrennt wurden, dem Sportbereich Saarland wurden Luxemburg sowie die vom Sportbereich Mittelrhein abgetrennte Moselregion angegliedert. Die beiden reduzierten Sportbereiche Südwest und Mittelrhein wurden nun in Hessen-Nassau und Köln-Aachen umbenannt. Zur besseren Unterscheidung taufte man zudem den bisherigen Sportbereich Hessen in Kurhessen um. Die Reiseproblematik hatte zur Folge, dass man zudem den Sportbereich Schlesien in die Bereiche Niederschlesien und Oberschlesien teilte.

Auch in anderer Beziehung wirkten sich die Kriegsfolgen zunehmend negativer aus. Immer weniger Spieler standen den Vereinen durch die Einberufung in den Kriegsdienst zur Verfügung. Besonders betroffen waren davon allerdings zunächst nur die unteren Klassen, wo der Spielbetrieb vor allem auf Kreisebene vielerorts zusammenbrach.

In der deutschen Meisterschaft kam es in dieser Saison zum dritten Gelsenkirchen-Wiener Duell. Dabei stand dem FC Schalke 04 in diesem Jahr die Mannschaft von First Vienna FC 1894 gegenüber, die das Finale auch dominierte, jedoch ihre deutliche Überlegenheit nicht in Tore ummünzen konnte. So konnte am Ende der FC Schalke 04 überaus glücklich mit 2:0 als Sieger den Platz verlassen und in seinem 9. Finale seinen nunmehr 6. Deutschen Meistertitel einfahren. Die Schalker zogen damit mit dem bisherigen Rekordtitelträger 1. FC Nürnberg gleich.

Teilnehmer an der Endrunde

Verein Qualifiziert als
VfB Königsberg Meister der Sportbereichsklasse Ostpreußen
Luftwaffen-SV Pütnitz Meister der Sportbereichsklasse Pommern
SpVgg Blau-Weiß 90 Berlin Meister der Sportbereichsklasse Berlin-Brandenburg
Germania Königshütte Meister der Sportbereichsklasse Oberschlesien
SpVg Breslau 02 Meister der Sportbereichsklasse Niederschliesen
Planitzer SC Meister der Sportbereichsklasse Sachsen
SV Dessau 05 Meister der Sportbereichsklasse Mitte
Eimsbütteler TV Meister der Sportbereichsklasse Nordmark
Werder Bremen Meister der Sportbereichsklasse Niedersachsen
FC Schalke 04 Meister der Sportbereichsklasse Westfalen
SV Hamborn 07 Meister der Sportbereichsklasse Niederrhein
VfL Köln 1899 Meister der Sportbereichsklasse Köln-Aachen
Borussia Fulda Meister der Sportbereichsklasse Kurhessen
FV Stadt Düdelingen Meister der Sportbereichsklasse Moselland
Kickers Offenbach Meister der Sportbereichsklasse Hessen-Nassau
1. FC Kaiserslautern Meister der Sportbereichsklasse Westmark
SV Waldhof 07 Meister der Sportbereichsklasse Baden
SG SS Straßburg Meister der Sportbereichsklasse Elsass
Stuttgarter Kickers Meister der Sportbereichsklasse Württemberg
1. FC Schweinfurt 05 Meister der Sportbereichsklasse Bayern
Luftwaffen-SV Olmütz Meister der Sportbereichsklasse Sudetenland
First Vienna FC 1894 Meister der Sportbereichsklasse Donau-Alpenland
HUS Marienwerder Meister der Sportbereichsklasse Danzig-Westpreußen
SG Ordnungspolizei Litzmannstadt Meister der Sportbereichsklasse Wartheland
Luftwaffen-SV Boelcke Krakau Meister der Sportbereichsklasse Generalgouvernement

Qualifikationsrunde

Datum Spielpaarung Ergebnis Stadion
10. Mai 1942 SV Hamborn 07 SV Werder Bremen 1:1 n.V. (0:1, 1:1) Hamborn, Stadion
10. Mai 1942 Borussia Fulda SV Dessau 05 0:2 (0:1) Fulda, Johannisau
10. Mai 1942 1. FC Kaiserslautern SV Waldhof 07 7:1 (4:1) Kaiserslautern, Betzenberg
10. Mai 1942 HUS Marienwerder VfB Königsberg 1:7 (1:1) Danzig, Stadion
10. Mai 1942 FV Stadt Düdelingen FC Schalke 04 0:2 (0:2) Luxemburg, Stadion
10. Mai 1942 Planitzer SC LSV Boelcke Krakau 5:2 (2:1) Planitz, Stadion
10. Mai 1942 LSV Olmütz First Vienna FC 1894 0:1 (0:0) Olmütz, Stadion
10. Mai 1942 SpVgg Blau-Weiß 90 LSV Pütnitz 3:1 (1:1) Berlin, Stadion am Gesundbrunnen
10. Mai 1942 SG SS Straßburg Stuttgarter Kickers 2:0 (1:0) Straßburg, Tivoli
17. Mai 1942 SV Werder Bremen SV Hamborn 07 5:1 (3:0) Bremen, Kampfbahn

Per Freilos zogen SGO Litzmannstadt, Germania Königshütte, SpVg Breslau 02, Eimsbütteler TV, VfL Köln 99, Kickers Offenbach und 1. FC Schweinfurt 05 ins Achtelfinale ein.

Achtelfinale

Datum Spielpaarung Ergebnis Stadion
24. Mai 1942 Kickers Offenbach VfL Köln 1899 3:1 (2:0) Frankfurt am Main, Waldstadion
24. Mai 1942 SG SS Straßburg 1. FC Schweinfurt 05 2:1 (0:0) Straßburg, Stadion Meinau
24. Mai 1942 Planitzer SC SpVg Breslau 02 2:1 n.V. (0:1, 1:1) Planitz, Stadion
24. Mai 1942 SV Dessau 05 SpVgg Blau-Weiß 90 0:3 (0:2) Dessau
24. Mai 1942 VfB Königsberg SGO Litzmannstadt 8:1 (3:1) Königsberg (Preußen), Stadion
24. Mai 1942 First Vienna FC 1894 Germania Königshütte 1:0 (1:0) Wien, Praterstadion
24. Mai 1942 FC Schalke 04 1. FC Kaiserslautern 9:3 (4:0) Gelsenkirchen, Glückauf-Kampfbahn
24. Mai 1942 SV Werder Bremen Eimsbütteler TV 4:2 (2:1) Bremen, Kampfbahn

Viertelfinale

Datum Spielpaarung Ergebnis Stadion
7. Juni 1942 First Vienna FC 1894 Planitzer SC 3:2 (0:0) Wien, Praterstadion
7. Juni 1942 Kickers Offenbach SV Werder Bremen 4:3 (1:2) Frankfurt am Main, Waldstadion
7. Juni 1942 FC Schalke 04 SG SS Straßburg 6:0 (3:0) Gelsenkirchen, Glückauf-Kampfbahn
7. Juni 1942 SpVgg Blau-Weiß 90 VfB Königsberg 2:1 (0:0) Berlin, Poststadion

Halbfinale

Datum Spielpaarung Ergebnis Stadion
21. Juni 1942 SpVgg Blau-Weiß 90 First Vienna FC 1894 2:3 (0:2) Berlin, Olympiastadion
21. Juni 1942 FC Schalke 04 Kickers Offenbach 6:0 (4:0) Gelsenkirchen, Glückauf-Kampfbahn

Spiel um Platz 3

Datum Spielpaarung Ergebnis Stadion
4. Juli 1942 SpVgg Blau-Weiß 90 Kickers Offenbach 4:0 (1:0) Berlin, Poststadion

Finale

Datum Spielpaarung Ergebnis Stadion Zuschauer
4. Juli 1942 FC Schalke 04 First Vienna FC 1894 2:0 (2:0) Berlin, Olympiastadion 95.000
Deutscher Meister 1942:
FC Schalke 04
Endspielaufstellung:
Heinz Flotho
Heinz Hinz, Otto Schweisfurth
Hans Bornemann, Ötte Tibulski, Herbert Burdenski
Ernst Kalwitzki, Fritz Szepan, Hermann Eppenhoff, Ernst Kuzorra, Adolf Urban
Tore: Kalwitzki 14.), Szepan (42.)
Spielverlauf:

Während Schalke in Bestbesetzung antreten konnte, mussten die Wiener auf drei Stammspieler verzichten. Trotz ihres Handicaps zeigte die Vienna in der Anfangsphase wenig Respekt vor dem Favoriten und stieß mit schnellem Flügelspiel gefährlich nach vorne. Doch schon in der 14. Minute nutzten die Knappen ihren ersten gelungenen Vorstoß durch Kalwitzki zum Führungstreffer. Anschließend musste Schalkes Torwart Flotho mehrere Wiener Torschüsse abwehren. Obwohl Wien dem Ausgleich nahe war, konnte Szepan drei Minuten vor der Halbzeitpause nach vorangegangener Traumkombination das 2:0 für die Gelsenkirchner erzielen. In der zweiten Spielhälfte stürmten die Wiener Spieler unentwegt in Richtung Schalker Tor. Schalke verließ sich jedoch auf seine sichere Devensive und brachte so die 2:0-Führung über die Zeit. Während der gesamten Spielzeit gehörte die Sympathie des Berliner Publikums ob ihres offensiven Spiels der Wiener Mannschaft, nach Spielschluss wurden die westdeutschen Schalker gnadenlos ausgepfiffen.

it:Campionato di calcio tedesco 1941-1942 nl:Duits voetbalkampioenschap 1941/42



Sie wollen hier in mehr als 20.000 Artikeln Ihre Werbung sehen? Schreiben Sie uns einfach an.