Fußball in Burkina Faso

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Flagge Burkina Fasos

Fußball ist in Burkina Faso, dem ehemaligen Obervolta, Nationalsport[1] [2] und wird dort nachweislich seit 1935 praktiziert. Mit dem Erreichen des Halbfinales bei der Afrikameisterschaft 1998 im eigenen Land konnte die Nationalmannschaft ihren bisher größten Erfolg feiern. Einigen Jugendnationalteams gelang die Qualifikation zu Weltmeisterschaftsturnieren. Erfolgreichste Vereine sind Étoile Filante Ouagadougou und ASFA-Yennenga Ouagadougou.

Verband

Hauptartikel: Fédération burkinabè de football

Der im Unabhängigkeitsjahr 1960 unter dem Namen Fédération voltaïque de football (FVF) gegründete Verband Fédération burkinabè de football (FBF) ist seit 1964 Mitglied des Weltverbandes FIFA und des afrikanischen Verbands CAF.[3] Erster Präsident war Maxime Ouédraogo. Ein alle vier Jahre von der Generalversammlung der Vereine und Ligen gewähltes Exekutivkommitee führt den Verband, der dem Ministerium für Sport und Freizeit untersteht.

Am 29. Juni 2007 gab das Präsidium unter Seydou Diakité mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt bekannt. Gründe hierfür waren das schlechte Abschneiden der Nationalauswahl in der Qualifikation zur Afrikameisterschaft 2008, sowie Vorwürfe wegen etwaiger überhöhter Ausgaben bei Länderspielreisen. Ein Übergangskomitee soll den Verband bis Anfang September 2007 leiten.[4] Zum Übergangspräsidenten wurde am 3. August Didier Ouédraogo ernannt.[5]

Geschichte

Flagge Obervoltas

Obwohl Fußball schon um die Jahrhundertwende in der britischen Kolonie Goldküste praktiziert wurde, kam dieser Sport erst in der Mitte der 1930er-Jahre im Gebiet des heutigen Burkina Faso auf. 1932 war die Kolonie Obervolta unter den Nachbarkolonien aufgeteilt worden, so dass die beiden wichtigsten Städte Ouagadougou und Bobo-Dioulasso damals zur Kolonie Elfenbeinküste gehörten. Bobo-Dioulasso, als zentral gelegene Handelsstadt Treffpunkt von Kulturen und neuen Ideen, war Ausgangspunkt der Entwicklung des Fußballs im Lande; die Mannschaften bestanden überwiegend aus französischen Militärangehörigen, Missionaren, Beamten der Kolonialverwaltung und Kaufleuten aus den Nachbarkolonien. 1935 wurde als erste Mannschaft Togo-Daho gegründet, der spätere Verein US Bobo-Dioulasso. In Ouagadougou und den Gebieten, die bei der Teilung Obervoltas Niger und Französisch-Sudan (dem heutigen Mali) zugeschlagen wurden, war Fußball bis in die 1940er-Jahre hinein praktisch unbekannt, auch wenn dort vereinzelt Spiele ausgetragen wurden. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg und der Wiederherstellung Obervoltas als Kolonie 1947 wurden auch in der Hauptstadt Vereine gegründet, die ihre Ursprünge in verschiedenen kulturellen, ethnischen, religiösen Gruppen oder anderen Organisationen der Gesellschaft hatten. So gründeten Zugezogene aus Dahomey, dem heutigen Togo, den Klub Modèle Sport und der christliche Geistliche Ambroise Ouédraogo die Mannschaft Charles Lwanga, der Vorgänger von ASFA-Yennenga Ouagadougou. Diese rasche Entwicklung des Fußballsports erforderte die Schaffung organisatorischer Strukturen; der Franzose Lucien Sanga gründete einen Fußballdistrikt im Rahmen der sportlichen Administration Französisch-Westafrikas. Einzig offiziell registrierter Verein in Ouagadougou war zu diesem Zeitpunkt die Mannschaft Modèle Sport, die zu Spielen nach Bobo-Dioulasso reiste, das seinerseits 1949 eine Auswahlmannschaft zu einem Turnier in Abidjan (Elfenbeinküste) entsandte, bei dem die Spieler zum Teil barfuß antreten mussten.

Ab 1950 wandelte sich der Fußball in Obervolta vom elitären Vergnügen einiger weniger Stadtbewohner hin zu einem populären, im ganzen Land praktizierten Sport. In vielen Städten des Territoriums wurden neue Vereine gegründet und 1950 beschloss der Fußballdistrikt mit Sitz in Bobo-Dioulasso dem Verband Französisch-Westafrikas beizutreten, der der Fédération Française de Football (FFF), dem Verband des Mutterlandes Frankreich angehörte. Auch die Infrastruktur entwickelte sich mit der Eröffnung der kommunalen Stadien in Bobo-Dioulasso (1952) und Ouagadougou (1958). Während in den 1940er-Jahren hauptsächlich auf lokalem Niveau Spiele ausgetragen wurden, kam es in den 1950er-Jahren häufiger zu interkolonialen Begegnungen im Rahmen von Freundschaftsspielen oder Wettbewerben, die von den großen in Westafrika tätigen Handelshäusern organisiert wurden. Zudem nahmen obervoltaische Vereine am Pokal Französisch-Westafrikas teil, wo sie jedoch zumeist deutlich unterlegen waren, wie zum Beispiel Racing Club Bobo-Dioulasso bei der 0:13-Niederlage gegen Darsalamy. Erst ab 1958 konnte ASF Bobo-Dioulasso bei diesem Turnier einige Erfolge feiern.

Mit der Unabhängigkeit Obervoltas im Jahre 1960 begann eine neue Ära des Fußballsports im Lande. Der neugegründete Verband Fédération voltaïque de football (FVF) wurde 1964 Mitglied des Weltverbandes FIFA, eine Nationalmannschaft wurde zusammengestellt sowie eine nationale Meisterschaft und ein Pokalwettbewerb eingeführt.

Nationalmannschaft

Hauptartikel: Burkinische Fußballnationalmannschaft

Geschichte

Das erste Länderspiel der erstmals im Jahre 1959 zusammengestellten obervoltaischen Auswahl wurde am 13. April 1960 im Rahmen eines Turniers in Madagaskar ausgetragen und endete mit einem 5:4-Sieg gegen Gabun. In den folgenden Jahren nahm das Team an Freundschaftsturnieren in Dakar und Abidjan teil. Nachdem der Verbandspräsident in seiner Funktion als Arbeitsminister vom Staatspräsidenten entlassen und ins Gefängnis gebracht wurde, kam 1963 Adrien Tapsoba an die Verbandsspitze. Mit ihm wurde die FVF 1964 Mitglied der FIFA. 1967 nahm Obervolta zum ersten Mal an Qualifikationsspielen zur Afrikameisterschaft teil und trug in den folgenden Jahren nur wenige Freundschaftsspiele aus. Die Leistungen waren schwankend, da es am Willen fehlte, den Fußball im Lande strukturell zu verbessern. Schon die Teilnahme, das heißt das Austragen von Freundschaftsspielen unter obervoltaischer Flagge, war den Verantwortlichen genug. Vor allem in den Anfangsjahren der Herrschaft von Staatspräsident Sangoulé Lamizana (im Amt von 1966–1980) wurde Fußball als nachrangig bewertet.

Datei:Otto-pfister.jpg
Otto Pfister war Ende der 1970er-Jahre Trainer in Obervolta

In den 1970er-Jahren kam es durch den Anstieg privaten Unternehmertums im Lande zu einem vermehrtem Engagement im Fußball und auch die Politik setzte mit der Einrichtung eines Sportministeriums 1971 ein Zeichen. Während des Engagements des deutschen Otto Pfister konnte Obervolta als Nachrücker für die Elfenbeinküste 1978 zum ersten Mal an einer Afrikameisterschaft teilnehmen und trotz dreier Niederlagen in der Vorrunde international auf sich aufmerksam machen.

Erst mit der Revolution des Thomas Sankara 1983 begann eine massive Förderung des Fußballsports, der der Volksgesundheit dienen und dem Land im Ausland zu Ansehen verhelfen sollte. Ein neues Nationalstadion (Stade du 4-Août) für das nun Burkina Faso genannte Land wurde 1984 eröffnet. Nach Sankaras Sturz konnte das Nationalteam – zwischenzeitlich vom Deutschen Heinz-Peter Überjahn trainiert – die Früchte dieser auch unter dem seit 1987 amtierenden Präsidenten Blaise Compaoré fortgesetzten Förderung noch nicht ernten. Erst 1996 gelang die Qualifikation zur Afrikameisterschaft zum ersten Mal aus eigener Kraft.

Bei der Afrikameisterschaft 1998 im eigenen Lande kam es zum bisherigen Höhepunkt in der Geschichte des Nationalteams als erst im Halbfinale das Aus gegen den späteren Turniersieger Ägypten kam. Vom frenetischen Publikum unterstützt und dem Franzosen Philippe Troussier gecoacht, konnte das Team über sich hinauswachsen. Dieser Erfolg konnte in der Folge nicht mehr wiederholt werden; 2000, 2002, und 2004 schied Burkina Faso schon in der Vorrunde aus und verpasste gar die Teilnahme an den Turnieren 2006 und 2008.

Der Spitzname des Teams lautet Les Étalons (frz. „die Hengste“), in Erinnerung an den Hengst der mythischen Mossi-Prinzessin Yennenga.

Gegenwart

Die Nationalmannschaft belegt in der aktuellen FIFA-Weltrangliste Platz 84 und liegt damit unter den afrikanischen Teams auf Rang 18.[6] Nachdem schon die Qualifikation zur Afrikameisterschaft 2006 verpasst worden war, scheiterte das Team auch in der Qualifikation für das Turnier 2008 in Ghana. Trainer Idrissa Traoré wurde im April 2007 entlassen, da neben den schlechten sportlichen Ergebnissen Probleme zwischen ihm, der Mannschaft und der Verbandsführung bestanden haben sollen, wie der Verband auf einer Pressekonferenz am 19. Juni 2007 bekanntgab.[7] Die Verbandsführung beschloss, den Franzosen Didier Notheaux zum zweiten Mal zum Nationaltrainer zu ernennen. Trotzdem konnten die verbleibenden Spiele in der Qualifikation nicht gewonnen werden.

Erst fünfmal trat die Mannschaft gegen nichtafrikanische Gegner an; gegen Bahrain, Katar, Südkorea und zweimal gegen Oman. Einige Testspiele gegen andere afrikanische Teams fanden auf europäischem Boden statt.

Offizieller Ausstatter der Nationalmannschaft ist seit 2006 die Marke Airness.[8]

Aktuelle Nationalspieler

Die folgenden Spieler standen im Kader für das Qualifikationsspiel gegen Senegal am 8. September 2007: Amadou Coulibaly, Bakary Koné, Madi Panandétiguiri, Florent Rouamba, Joël Kouassi, Charles Kaboré, Alain Traoré, Jonathan Pitroipa, Wilfried Sanou, Aristide Bancé, Paul Koulibaly, Pierre Koulibaly, Fousséni Traoré, Mamadou Tall, Siaka Coulibaly, Mohamed Kaboré, Abdoulaye Soulama, Harouna Bamogo, Hermann Ouédraogo, Oumarou Nébié.

Vereinswettbewerbe

Im Stade omnisports von Bobo-Dioulasso wurden 2006/07 aufgrund zu hoher Kosten keine Meisterschaftsspiele ausgetragen

Im Gegensatz zur Nationalmannschaft, deren Spiele gut besucht sind und mit Leidenschaft verfolgt werden, leiden die nationalen Vereinswettbewerbe unter Bedeutungsverlust und fehlendem Interesse der burkinischen Öffentlichkeit, die ihre Gründe vor allem in der als mangelhaft bewerteten Qualität der Vereinsmannschaften haben. Waren vor 20 oder 30 Jahren die großen Duelle – wie das der Erzrivalen Étoile Filante Ouagadougou und ASFA-Yennenga Ouagadougou – Ereignisse, die das ganze Land über Wochen beschäftigten, so werden sie heute kaum besonders wahrgenommen und burkinischen Teams gelingen keine Erfolge im Afrikapokal mehr. Beobachter sehen mangelhafte Ausbildung der Jugendspieler und fehlende Identifikation mit den Klubs als Ursache für den Qualitätsverfall der Meisterschaft. [9]

Da die Vereine Ouagadougous ihre Wurzeln in einzelnen Stadtvierteln haben, werden die Hauptstadtderbys auch heute noch als Stadtteilduelle wahrgenommen. So hat Étoile Filante seine Wurzeln im Nordosten der Stadt (Dapoya, Paspanga, Koulouba), ASFA-Yennenga im Südosten (Bilbalogho, Gounghin, Cissin) und US Ouagadougou stammt aus Larlé.[10] Bezüglich der sportlichen Rivalitäten ist vom Gründer von EFO, Oumar Koanda, der Ausspruch überliefert: „Wenn dich ASFA einlädt, um Spaß zu haben, musst du mit einer Machete erscheinen!“ (« Si l’ASFA t’invite à s’amuser, il faut aller avec une machette ! »). [9]

Der Spielbetrieb ist defizitär und wird vom Sportministerium subventioniert. Seitdem in Burkina Faso Sponsoring durch Tabakfirmen verboten wurde, hat sich die finanzielle Situation verschärft, da Zigarettenmarken wie Excellence und Craven A große Summen für die Durchführung der Wettbewerbe zur Verfügung stellten. Heute sind es vor allem libanesische Unternehmen, die Fußballsponsoring betreiben (Groupe Fadoul[11], Marina Market). Nur drei Vereine können mit den Zuschauereinnahmen die Kosten für die Durchführung ihrer Spiele decken. Die Zuschauerzahlen bewegen sich zwischen 120 und 1000. Negativrekord der Hinrunde 2005/06 waren 65 zahlende Zuschauer beim Derby USFRAN Bobo-Dioulasso – Racing Club Bobo-Dioulasso. [12]

Durch die Ereignisse um das Pokalviertelfinalspiel von Racing Club Bobo-Dioulasso gegen RC Kadiogo Ouagadougou am 18. Juli 2007 wurden Diskussionen um die Altersangaben burkinischer Spieler angestoßen. Da ein Spieler von RCK sein Alter falsch angegeben hatte, gewann der sportliche Verlierer RCB die Partie am Grünen Tisch. Insider vermuten aber, dass „99,99 % der Spieler ein gefälschtes Alter angeben“ (Amado Traoré, Präsident von RCK). [13] Erschwerend wirkt sich aus, dass in Burkina Faso allgemein das Geburtsdatum oft unbekannt ist, da das organisierte Meldesystem nicht alle Bewohner erfasst und Geburtsdaten traditionell wenig Bedeutung für die Bevölkerung haben.

Burkinische Meisterschaft

Erster Obervoltaischer Meister wurde 1961 ASF Bobo-Dioulasso. Dominierende Mannschaft in den 1970er-Jahren war Silures FC Bobo-Dioulasso mit sieben Titeln in Folge. 1981 und 1982 fanden aufgrund politischer Turbulenzen keine Spiele statt. Die dominierenden Vereine der folgenden Jahre waren erst Étoile Filante Ouagadougou und später ASFA-Yennenga Ouagadougou. Rekordmeister ist Étoile Filante.

Um die burkinische Meisterschaft spielen derzeitig 14 Vereine. Amtierender Meister ist CF Ouagadougou.

Division 1 2006/2007

CF Ouagadougou gegen ASF Bobo-Dioulasso

In der Saison 2006/2007 dominierten die Vereine aus der Hauptstadt, die acht Klubs stellten, neben Bobo-Dioulasso mit drei Mannschaften. Nur drei übrige Städte (Koudougou, Ouahigouya, Banfora) waren im Teilnehmerfeld vertreten.

Um dieses Gefälle auszugleichen, beschloss der Verband, die Zahl der Klubs aus Ouagadougou auf fünf und die der Vereine aus Bobo-Dioulasso auf drei zu beschränken; ab 2007 soll neben den sportlichen Absteigern am Tabellenende auch noch der am schlechtesten platzierte Verein aus Ouagadougou absteigen. Erster von dieser neuen Regelung betroffener Verein ist Santos FC Ouagadougou als Zehntplatzierter der Saison 2006/07.

Für die burkinische Fußballöffentlichkeit überraschender Meister des Jahres 2007 ist CF Ouagadougou. Les Communaux konnten im zweiten Erstligajahr den ersten Meisterschaftstitel gewinnen. Dagegen beendete der Vorjahresmeister ASFA-Yennenga trotz eines hohen Etats (150 Millionen CFA-Franc – etwa 230.000 Euro – im Jahr 2006[9]) und dem Engagement des rumänischen Trainers Dan Anghelescu nur den für Fans und Verantwortliche enttäuschenden 8. Rang. Absteigen musste ASEC Koudougou, in die Relegation Vorjahresaufsteiger Bobo Sports Bobo-Dioulasso. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten war der für den 23.Dezember 2006 vorgesehene Saisonstart um einige Wochen verschoben worden. Während einige Vereine dadurch in Schwierigkeiten gerieten, da sie ihre Mannschaften bereits zusammengezogen hatten und dadurch erhöhte Ausgaben auf sie zukamen, waren andere Vereine über die längere Vorbereitungszeit nicht unzufrieden.[14]

Zum Ende der Saison kam es zu gewaltsamen Zwischenfällen, als beim Spiel von US Yatenga Ouahigouya gegen US Ouagadougou Anhänger der Heimmannschaft durch das Werfen von Gegenständen die Unterbrechung des Spiels provozierten. Sicherheitskräfte machten von Tränengas Gebrauch, um der Situation Herr zu werden. Mehrere Personen wurden verletzt, darunter eine schwer.[15] Am letzten Spieltag griffen Fans und Verantwortliche von Santos FC den Schiedsrichter tätlich an. Nach 15-minütiger Unterbrechung, während der der Schiedsrichter ärztlich behandelt wurde, konnte das Spiel fortgesetzt werden.[16] Mit der 1:2-Niederlage war der Abstieg von Santos besiegelt.

Verein Platzierung 2006/2007
CF Ouagadougou 1. Platz
Étoile Filante Ouagadougou 2. Platz
USFA Ouagadougou 3. Platz
US Ouagadougou 4. Platz
Racing Club Bobo-Dioulasso 5. Platz
AS SONABEL Ouagadougou 6. Platz
RC Kadiogo Ouagadougou 7. Platz
ASFA-Yennenga Ouagadougou 8. Platz
ASF Bobo-Dioulasso 9. Platz
Santos FC Ouagadougou * 10. Platz
US Yatenga Ouahigouya 11. Platz
USCO Banfora 12. Platz
Bobo Sports Bobo-Dioulasso ** 13. Platz
ASEC Koudougou *** 14. Platz

* Absteiger als am schlechtesten platzierter Verein Ouagadougous

** Regulär Teilnehmer an den Relegationsspielen mit dem Vizemeister der Division 2, in diesem Fall aber mit dem einen Aufstiegsplatz belegenden Verein aus Bobo-Dioulasso

*** Regulärer Absteiger

Division 2

Die auf zwei Gruppen verteilten Teilnehmer der Division 2 in der Saison 2006/07 waren:[17]

Gruppe A Gruppe B Play-off-Gruppe
Canon du Sud Ouagadougou USFRAN Bobo-Dioulasso 1. USFRAN Bobo-Dioulasso*
Neuf AC Ouagadougou AS Maya Bobo-Dioulasso 2. BPFC Koudougou**
ES Ouagadougou Jeunesse Club Bobo-Dioulaso 3. Boulgou FC Tenkodogo***
Boulgou FC Tenkodogo Kiko FC Bobo-Dioulasso 4. Canon du Sud Ouagadougou
Sigri FC Tenkodogo BPFC Koudougou 5. AS Maya Bobo-Dioulasso
Nalambou FC Fada N'Gourma Bankuy Sports Dédougou 6. Neuf AC Ouagadougou
AS Koupéla Sourou Sports Tougan
US Réveil Club Nouna

* Nicht direkt aufstiegsberechtigt, da Verein aus Bobo-Dioulasso; Relegation gegen den am schlechtesten platzierten Erstligisten aus Bobo-Dioulasso

** Direkter Aufsteiger, da USFRAN nicht direkt aufstiegsberechtigt ist

*** Aufsteiger für den am schlechtesten platzierten Erstligisten aus Ouagadougou

Es spielten 16 Mannschaften in zwei Gruppen zu je acht Teilnehmern. Die ersten drei jeder Gruppe spielten in einer Sechsergruppe um den Aufstieg in die Division 1. Der Play-off-Sieger USFRAN musste in einer Relegation gegen den am schlechtesten platzierten Verein aus Bobo-Dioulasso (Bobo Sports) spielen. Bobo Sports konnte sich in Hin- und Rückspiel jeweils mit 1:0 durchsetzen. Aufsteiger waren BPFC, zum ersten Mal seit 17 Jahren, und Boulgou FC, zum ersten Mal seit acht Jahren.

Burkinische Pokalwettbewerbe

Es findet ein Pokalwettbewerb (Coupe du Faso) statt, an dem auch unterklassige und nicht dem Verband angeschlossene Mannschaften teilnehmen.[18] Erster Pokalsieger wurde 1961 Racing Club Bobo-Dioulasso, nach dem Sieg 2007 ist der Verein derzeit amtierender Titelträger. Rekordpokalsieger mit 18 Titeln ist Étoile Filante.

Meister und Pokalsieger tragen jedes Jahr einen Supercup (Super Coupe) aus.

Der Coupe des Leaders wurde von 1989 bis 2002 vor jeder Saison ausgetragen; teilnahmeberechtigt waren die ersten vier Mannschaften der Meisterschaft und die Halbfinalteilnehmer des Pokalwettbewerbs der vorangegangenen Saison. Dieser von der Zigarettenmarke Excellence gesponserte Wettbewerb musste eingestellt werden, als in Burkina Faso das Sponsoring von Sportveranstaltungen durch Tabakfirmen verboten wurde.

Internationale Vereinswettbewerbe

Nur selten gelangen burkinischen Teams Erfolge im Afrikapokal. Herausragend ist der Einzug von ASRAN Ouagadougou, dem heutigen RC Kadiogo Ouagadougou, ins Halbfinale des Afrikapokals der Pokalsieger 1978, als ASRAN im Viertelfinale Zamalek Kairo aus Ägypten eliminieren konnte und im Halbfinale am späteren Turniersieger Horoya AC Conakry (Guinea) scheiterte. Trainiert wurde ASRAN damals von Otto Pfister. Im gleichen Jahr schaffte es Meister Silures FC Bobo-Dioulasso bis ins Viertelfinale des Afrikapokals der Landesmeister, unterlag dort dem guineischen Vertreter Hafia FC Conakry. [19] Nach Ansicht von Sportjournalisten und unterlegenen Trainern hätte das Team in diesem Jahr die Finalteilnahme verdient gehabt.[20]

2007 schaffte es Étoile Filante Ouagadougou bis ins Achtelfinale des CAF Confederation Cup, dem Gegenstück zum europäischen UEFA-Pokal.[21]

Jugendfußball

Der erste Erfolg einer burkinischen Jugendnationalmannschaft gelang, als sich die U-17-Junioren für die WM 1999 in Neuseeland qualifizieren konnten. Das Team kam trotz eines Sieges gegen Jamaika und eines Unentschiedenes gegen Paraguay nicht über die Gruppenphase hinaus. [22] Beim nächsten Turnier 2001 in Trinidad und Tobago gelang allerdings ein großer Erfolg, als Argentinien im Spiel um den 3. Platz besiegt werden konnte.[23] Einer der herausragenden Spieler war dabei der heute beim SC Freiburg aktive Wilfried Sanou.[24] Die U-20-Nationalmannschaft konnte sich zwei Jahre später für die WM 2003 in den Vereinigten Arabischen Emiŕaten qualifizieren und dort ins Achtelfinale einziehen.[25] Seither gelang keiner Jugendauswahl Burkina Fasos die Qualifikation für ein Weltturnier.

Die Generalversammlung des nationalen Fußballverbandes bildet eine dem Jugendfußball gewidmete Kommission. Es werden vier Altersgruppen bei den Jugendmannschaften unterschieden: pupilles (0–13), minimes (13–15), cadets (15–17) und juniors (17–20). [18]

Trainer der U-20-Mannschaft ist Sidiki Diarra[26], die U-17 wird von Jacques Yaméogo[27] betreut.

Seit 2003 werden auch nationale Meisterschaften im Jugendfußball ausgetragen.[28]

Die Jugendakademie Planète Champion International, die 1998 mit einem Benefizpiel, an dem unter anderem der Staatspräsident Blaise Compaoré sowie die ehemaligen Stars Roger Milla (Kamerun) und Abédi Pelé (Ghana) teilgenommen hatten, eröffnet worden war, wurde 2006 geschlossen.[29] Einige der heutigen Nationalspieler durchliefen eine Ausbildung bei Planète Champion. Die Probleme der Akademie hatten verschiedenen Ursachen; zu wenige Talente konnten lukrativ ins Ausland vermittelt werden und einige Spieler setzten sich heimlich ab, ohne dass die Akademie von ihnen profitieren konnte. Außerdem wurde der Mannschaft von Planète Champion, die am Spielbetrieb der Division 2 teilgenommen hatte, trotz sportlicher Qualifikation der Aufstieg in die Division 1 untersagt.[30] Der französische Gründer Philippe Ezri schloss am 22. August 2007 eine Wiedereröffnung aus.[31]

Frauenfußball

Im Jahre 2003 wurde zum ersten Mal eine nationale Meisterschaft der Frauen ausgetragen.[32] Von den zehn Vereinen konnte sich Princesses FC Kadiogo Ouagadougou durchsetzen und den Titel erringen.[33] Aufgrund finanzieller Probleme musste der Spielbetrieb Ende 2006 ausgesetzt werden. Der Verband plant, den Frauenfußball weiter zu unterstützen.

Burkina Faso verfügt über keine Nationalmannschaft für Frauen. Nachdem 2006 ein Fünf-Nationen-Turnier ausgetragen wurde, wurden die Rufe nach einer Nationalauswahl lauter.[34]

Sonstige Aspekte

Die ersten Stadien von Ouagadougou und Bobo-Dioulasso wurden in den 1950er-Jahren erbaut. Das Nationalstadion Stade du 4-Août wurde 1984 eröffnet und dient heute als Heimspielort der Nationalmannschaft. Die Stadioninfrastruktur wurde für die Afrikameisterschaft 1998 auf ein höheres Niveau gebracht. Es existiert eine Vielzahl kleinerer Stadien.

Das Fernsehen berichtet seit seiner Frühzeit über den nationalen Fußball; Sports Volta auf dem staatlichen Sender Volta-vision war die erste Sendung. Heute berichtet das 30-minütige Magazine des sports der RTB unter anderem über das Fußballgeschehen. Nach der Unabhängigkeit erschien das Fußballmagazin Volta Foot, heute existieren die Sportzeitschriften Sidwaya Sport, Sport 2000 und Sport Plus.[35]

Im Rahmen des Goal Programme der FIFA wurden in zwei Projekten (2002 und 2006) ein neues Verbandsgebäude sowie ein Trainingszentrum für die diversen Nationalmannschaften errichtet.[36] Mit Unterstützung der FIFA wird außerdem das Stade municipal in Ouagadougou mit Kunstrasen ausgestattet.

Nach Unstimmigkeiten, die das Comité de soutien aux Étalons, den „Fanclub“ der Nationalmannschaft, betrafen, wurde 2006 von Sportminister Jean-Pierre Palm die Union nationale des supporters des Étalons gegründet. Sie soll die Nationalteams aller Sportarten im Lande unterstützen. In der Union engagieren sich unter anderem Großunternehmer wie Oumarou Kanazoé, Georges Fadoul oder Joseph Hage. [37]

Literatur

  • Bassirou Sanogo: La Longue Marche du football burkinabè. Survol historique 1935 – 1998. Éditions Sidwaya, Ouagadougou 1998

Weblinks

Einzelnachweise

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