Gauliga Schleswig-Holstein

Aus WikiWaldhof
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Gauliga Schleswig-Holstein entstand 1942 durch die kriegsbedingte Aufteilung der bisherigen Gauliga Nordmark in die Gauligen Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg. Am Spielbetrieb nahmen jeweils 10 Mannschaften teil, von denen zwei abstiegen. Die meisten der Vereine kamen aus Kiel; Holstein Kiel wurde zweimaliger Meister der Liga. In der Saison 1944/45 musste der Spielbetrieb kriegsbedingt abgebrochen werden, nachdem schon etliche der angesetzten Spiele nicht mehr ausgetragen werden konnten - wegen möglicher Bombenangriffe waren sie inzwischen ohnehin schon in den Morgenstunden angesetzt worden. Einzig die beiden Aufsteiger aus Eckernförde traten noch in Auswärtsspielen außerhalb eigener Gemeindegrenzen an, während bereits angesetzte Duelle zwischen Kieler Clubs nicht stattfanden. Offiziell hießen übrigens die Gauligen ab 1939/40 "Sportbereichsklassen", da zum einen den Nazis in Kriegszeiten das Wort "Liga" als zu englisch erschien und zudem nach den Annexionen nicht alle Gauligen in offiziellen Gauen eingerichtet waren.

Beteiligte Vereine und deren Platzierungen

  • Kieler Vereine:
    • Holstein Kiel
      • 1942/43: 1
      • 1943/44: 1
      • 1944/45: 1 bei Spielbetriebsabbruch
    • SC Friedrichsort 08 (heute: SV Friedrichsort )
      • 1942/43: 3
      • 1943/44: 3
      • 1944/45: 3 bei Abbruch
    • Kilia Kiel
      • 1942/43: 4
      • 1943/44: 2
      • 1944/45: 9 bei Abbruch (konnte kein Spiel austragen)
    • SV Ellerbek
      • 1942/43: 5
      • 1943/44: 4
      • 1944/45: 6 bei Abbruch
    • Borussia 03 Gaarden (1972 fusioniert zum TuS Gaarden)
      • 1942/43: 8
      • 1943/44: 8
      • 1944/45: 8 bei Abbruch
    • VfB Kiel
      • 1942/43: -
      • 1943/44: 5
      • 1944/45 10 bei Abbruch
    • TSG Gaarden (als TSV Gaarden 1972 fusioniert zum TuS Gaarden)
      • 1942/43: -
      • 1943/44: 7
      • 1944/45: 6 bei Abbruch


  • Vereine aus anderen Städten:
    • SG Ordnungspolizei Lübeck (heute: VfB Lübeck)
      • 1942/43: 2
      • 1943/44: 6
      • 1944/45: 2 bei Spielbetriebsabbruch
    • TVA Eckernförde (kurz nach Spielbetriebsabbruch aufgelöst)
      • 1942/43: -
      • 1943/44: -
      • 1944/45: 4 bei Abbruch


Die Angabe in einigen Fußballarchiven, dass eine "KSG Neumünster" 1944 in die Gauliga aufstieg, ist definitiv falsch. Nach Angaben des Deutschen Fußballarchives bildeten bereits im Laufe der Saison 1943/44 Kilia Kiel zusammen mit Union-Teutonia Kiel sowie der SV Ellerbek zusammen mit Comet Kiel je eine Kriegsspielgemeinschaft (KSG).

Nachfolgeligen

In den Städten Kiel und Lübeck folgten dem Spielbetriebsabbruch der Gauliga Schleswig-Holstein Stadt-Gauligen, deren Spielbetrieb aber auch abgebrochen werden musste. Am Spielbetrieb der Kieler Stadt-Gauliga (genannt: "Gauliga Schleswig-Holstein - Staffel Kiel") nahmen Holstein Kiel, Kilia Kiel, SC Friedrichsort 08, VfB Kiel, Borussia 03 Gaarden, TSG Gaarden, Union-Teutonia Kiel sowie die Kriegsspielgemeinschaften "KSG SV Ellerbek/Comet Kiel", "KSG Eintracht Kiel/Kronsburg" und "KSG Brunswik/KSV" teil, am Spielbetrieb der Lübecker Stadt-Gauliga waren es wohl: SG Ordnungspolizei Lübeck, Phönix Lübeck, Gut-Heil Lübeck, Post-SG-Lübeck, Blau-Weiß Lübeck und Schwarz-Weiß Lübeck.

Quellen

  • Patrick Nawe, 100 Jahre Holstein Kiel: Kieler S.V. Holstein von 1900, Berliner Sportverlag, 2000, ISBN 3-328-00891-8
  • Deutsches Fußballarchiv http://www.f-archiv.de




Sie wollen hier in mehr als 20.000 Artikeln Ihre Werbung sehen? Schreiben Sie uns einfach an.