Theodor Lohrmann

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Theodor Lohrmann
Spielerinformationen
Voller Name Theodor Lohrmann
Geburtstag 7. September 1898
Geburtsort Heidelberg, Deutschland
Sterbedatum 2. September 1971
Sterbeort Oberhausen, DeutschlandDeutschland Deutschland
Spitzname Teddy und Tätsch
Position Torwart
Vereine in der Jugend
DeutschlandDeutschland SV Waldhof Mannheim
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
07/1913 - 07/1920
08/1920 - 06/1923
07/1923 - 06/1929
07/1929 - 06/1930
DeutschlandDeutschland SV Waldhof Mannheim
DeutschlandDeutschland SpVgg Fürth
OsterreichÖsterreich FK Austria Wien
OsterreichÖsterreich Wiener AC
? (?)
52 (0)
58 (0)
Nationalmannschaft
1920 DeutschlandDeutschland Deutsche Fußballnationalmannschaft 3 (0)
Stationen als Trainer
1930


07/1935 - 06/1936
07/1936 - 06/1937
07/1937 - 09/1938

10/1938 - 06/1943
07/1943 - 06/1944
07/1948 - 06/1953
07/1953 - 06/1954
DeutschlandDeutschland SV Hamborn 07 (Jugendtrainer)
DeutschlandDeutschland SSVg Barmen
DeutschlandDeutschland TuS Duisburg 48/99
DeutschlandDeutschland Schwarz-Weiß Essen
DeutschlandDeutschland Preussen Krefeld
DeutschlandDeutschland Westende Hamborn (Tennislehrer und Jugend Fussball)
DeutschlandDeutschland TuS Rheinhausen
DeutschlandDeutschland Rot-Weiß Oberhausen
DeutschlandDeutschland KSG Oberhausen
SwasilandSwasiland FC Zürich
DeutschlandDeutschland Rot-Weiß Oberhausen

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 17. September 2020

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Theodor Lohrmann (* 7. September 1898 (126 Jahre) in Heidelberg; † 4. September 1971) war ein deutscher Fußballspieler.

Karriere

Spielerstationen

Theodor "Teddy" Lohrmann war Torwart und begann seine Karriere beim SV Waldhof Mannheim, wo er bis 1920 spielte. In der Runde 1919/20 gewannen die Waldhöfer - mit Sepp Herberger, Karl Höger, Willi Hutter - die Meisterschaft im Kreis Odenwald nach zwei Entscheidungsspielen gegen den punktgleichen Stadtrivalen VfR Mannheim und qualifizierten sich damit für die Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft. Dort kamen sie in der Südgruppe hinter dem 1. FC Nürnberg auf den 2. Platz, der danach auch die Deutsche Meisterschaft mit 2:0 Toren gegen die SpVgg Fürth gewann. Da der 1. FC Nürnberg mit Heiner Stuhlfauth den damals wohl besten Torwart Deutschlands in seiner Mannschaft hatte, verpflichtete die SpVgg Fürth mit Theodor Lohrmann kurzerhand den zweitbesten Torwart dieser Zeit.

Im gleichen Jahr kam Lohrmann im Länderspiel gegen Ungarn am 24. Oktober 1920 in Berlin auch zu seinem ersten Einsatz für die Deutsche Fußballnationalmannschaft. Obwohl er Stuhlfauth mittlerweile ebenbürtig war, konnte er ihn im Nationaltor nicht verdrängen und kam in seiner Karriere insgesamt nur zu drei Länderspielen. Mit Fürth gelang Lohrmann 1923 der Titelgewinn in Süddeutschland. In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft scheiterte die Kleeblatt-Elf aber im Halbfinale an Union Oberschöneweide. Mit Süddeutschland errang Lohrmann 1922 den Sieg im Bundespokal. Am 5. März 1922 gewann der Süden in Hamburg mit 7:0 Toren das Finale gegen Norddeutschland. Neben Lohrmann standen mit Georg Wellhöfer, Josef Müller, Hans Lang, Andreas Franz und Leonhard Seiderer noch fünf weitere Fürther im Siegerteam. Theodor Lohrmann stand bei den "Kleeblättlern" nicht nur im Tor auf dem grünen Rasen, er tat dies auch bei den Hand- und Wasserballern.[1]

1923 wechselte Lohrmann zum Wiener Amateursportverein, wo er bis 1929 spielte, bevor er seine Karriere beim Wiener AC ausklingen ließ. Mit Austria Wien feierte er 1924 und 1926 den Gewinn der Meisterschaft und des Pokals. 1925 wurde er mit der Austria Vizemeister und Pokalsieger. Am 4. Mai 1924 hatte er in Reihen der Wiener Amateure bei einem internationalen Freundschaftsspiel in seiner kurpfälzer Heimat gegen den VfR Mannheim ein Gastspiel.[2] Durch seine "Profitätigkeit" in Wien, kam er fortan nicht mehr für Einsätze im DFB-Team in Frage und das Duell mit Heiner Stuhlfauth war damit beendet. Lohrmann war nicht nur ein guter Fußballer, er war ein ungemein vielseitig veranlagter Allround-Sportler, der auch Rugby, Tennis, Handball- und Wasserball mit weit überdurchschnittlicher Leistung spielte. Bei seinem Wiener Verein stellte er unter anderem einen Allroundrekord auf, als er an einem Tag in allen vier Sportarten ein Spiel bestritt. Im Wasserball gewann er zudem die Österreichische Meisterschaft.

Auf fußballerischem Gebiet beeindruckte der groß gewachsene Blondschopf vor allem durch seine weiten Abschläge, sein energisches, risikobereites Dazwischengehen und nicht zuletzt die außergewöhnliche Fangsicherheit und Strafraumbeherrschung.

Trainerstationen

Eine Verletzung beendete seine aktive Karriere und Theodor Lohrmann arbeitete fortan als Sportlehrer unter anderem für den FC Zürich, Rot-Weiß Oberhausen, Schwarz-Weiß Essen und als Tennislehrer beim Hamborn 07. Anfang der 1930er Jahre war Sepp Herberger Trainer beim Westdeutschen Spielverband in Duisburg. Theodor "Teddy" Lohrmann trainierte zu dieser Zeit den Nachwuchs von Hamborn 07. Im Jahr 1938 wurde die Mannschaft dann mit einem 2:1 Sieg über "Franken Nürnberg" Deutscher Jugendmeister (entspricht wohl "A-Junioren"). Das Spiel soll im Frankfurter Waldstadion vor 50.000 Zuschauern stattgefunden haben.

Als RWO im Herbst 1938 im zweiten Punktspiel bei den Sportfreunden Thyssen Hamborn überraschend mit 3:4 unterlag, wurde Trainer Otto Faist gefeuert und am 20.10.1938 Theodor "Teddy" Lohrmann verpflichtet.

Am 20. Oktober 1938 übernahm er dann Rot-Weiß Oberhausen als RWO im Herbst 1938 im zweiten Punktspiel bei den Sportfreunden Thyssen Hamborn überraschend mit 3:4 unterlag und Trainer Otto Faist gefeuert wurde. Theodor Lohrmann stieg mit der Mannschaft vom Niederrheinstadion 1939 in die Gauliga Niederrhein auf. Während des zweiten Weltkriegs fand er sogar Zeit, das Training des Oberhausener Tennis- und Hockeyclubs zu leiten. Aufgrund seiner Tennis-Weltklasse - er stand auf Platz 10 der Tennis-Weltrangliste - arbeitete das Allroundtalent später sogar als Tennislehrer bei der legendären Bankiersfamilie Rothschild. Seine Enkel Kai und Sven Timm wurden in den 80er Jahren ebenfalls Rot-Weiße. Als neuer "Chef im Ring" ging Teddy Lohrmann mit Energie an die Arbeit und baute die Mannschaft um. Neuer erster Vorsitzender wurde der Oberbürgermeister Wilhelm Gelberg, der u.a. dafür sorgte, daß Trainer Lohrmann "nebenbei" bei der Stadt angestellt wurde. Teddy Lohrmann, der die Kleeblätter bis zum Sommer 1943 betreute. Ab August 1943 bildeten sie gemeinsam mit dem Alstader SV Elmar 09 und Viktoria Oberhausen die Kriegssportgemeinschaft (KSG) Oberhausen, die Lohrmann noch für eine Saison als Trainer leitete. Am 2. September 1971 fand Theodor Lohrmann auf dem Westfriedhof in Oberhausen seine letzte Ruhestätte.

Richard Kirn und Alex Natan notieren[3] über Lohrmann:

Wurde stets mit Stuhlfauth in einem Atem genannt. Er wirkte breiter, war aber ein Riese auf tönernen Füßen. Als Fangkünstler übertraf er den Heiner.

Literatur

  • Lorenz Knieriem/Hardy Grüne: Spielerlexikon 1890–1963. Agon-Verlag, 2006, ISBN 3-89784-148-7
  • Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler. Das Lexikon. Sportverlag, 1997, ISBN 3-328-00749-0

Bilder

Einzelnachweise

  1. Theodor Lohrmann kleeblatt-chronik.de, abgerufen am 17. Sewptember 2020
  2. Gerhard Zeilinger: Die Fußball-Hochburg Mannheim 1920 bis 1945, Mannheim 1994. ISBN 3-929295-05-9, S. 53
  3. Kirn/Natan, Fußball, Seite 131

Weblinks



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