Heinrich Körner (Fußballspieler)

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Heinrich „Doktor“ Körner, auch Heinrich Krczal, (* 2. Juli 1893 in Wien, Österreich-Ungarn; † 8. Dezember 1961) war ein österreichischer Fußballspieler und Fußballtrainer.

Vereinskarriere

Geboren als Heinrich Krczal, trat der kleingewachsene Spieler mit 14 Jahren dem SK Rapid bei und erhielt schon am ersten Tag jenen Rufnamen, unter dem er während seiner Spielerkarriere bekannt sein sollte. Das Wiener Sport-Tagblatt schrieb dazu viele Jahre später: “Der kleine Krczal soll nämlich am Tage seines Eintrittes mit einem Bratenrocke erschienen sein, den er sich zweifellos von seinem Papa stillschweigend ausgeborgt haben musste, denn die Frackschößeln schleiften ihm beim Gehen rückwärts am Boden nach, wodurch sein ganzes Äußeres einen vornehmen und gelehrten Eindruck erhielt. Deshalb nannte ihn die lose Schar Doktor, und dieser Spitzname ist ihm (…) bis auf den heutigen Tag geblieben.“

Über die Jugendmannschaft kam er bald in die Reserve und nach Karriereende des Linksaußens Ferdinand Wolf auch in die Kampfmannschaft. Dort bildete er mit Leopold Grundwald die linke Angriffsseite, wobei der kampfstarke Grundel und der technisch beschlagene Doktor einander bestens ergänzten. Als 1911/12 der erste Meistertitel ausgespielt wurde, waren die beiden mit jeweils zweistelligen Torausbeuten wesentlich daran beteiligt, dass die Hütteldorfer am Ende den Titel feiern durften, dem in der nächsten Saison gleich der nächste folgte. Zu den besonderen Vorzügen des Flügelstürmers zählten die Ballbehandlung und das Spielverständnis sowie die Tatsache, dass er trotz seiner körperlichen Unterlegenheit erheblich kräftigeren Verteidigern das Nachsehen gab.

Krczal war bis Kriegsausbruch Stammspieler und spielte während der Kriegsjahre nur sporadisch für die Grünweißen, ehe er danach wieder regelmäßig seinen Platz in der Sturmreihe einnahm. Während dieser Jahre konnten drei weitere Meistertitel erreicht werden, 1919 verlor der zuletzt meist als Mittelstürmer eingesetzte Spieler jedoch auf Grund des Überangebots an Stürmern seinen Platz in der ersten Mannschaft. Da er sich nicht mit einem Platz in der Reserve zufrieden geben wollte, wechselte er zum Wiener Amateur SV und nahm zu dieser Zeit auch den Namen Körner an. In Ober-St. Veit blieb er allerdings nur wenige Monate und kehrte noch während der Saison zu Rapid zurück, wo er noch zwei weitere Meistertitel sowie einen Cupsieg feiern konnte. 1921 verließ er den Verein endgültig und beendete seine aktive Karriere beim Wiener AF.

Nationalmannschaft

Er gab sein Debüt für das Nationalteam im Juni 1913 gegen Italien und gehörte bis Kriegsbeginn zum Stamm der Mannschaft. 1918 kam er nochmals ins Team zurück und bestritt sein letztes Spiel im Mai dieses Jahres gegen die Schweiz. Insgesamt kam er auf sieben Einsätze.

Trainerkarriere

Nach seiner aktiven Karriere schlug er die Trainerlaufbahn ein und war hier vor allem in Deutschland tätig, wo er als Heinz Körner bekannt wurde. Nach anfänglichen Stationen in Gelsenkirchen und bei den Stuttgarter Kickers sowie beim luxemburgischen Fola Esch wurde er 1923 Trainer beim Wiener AF.

Jener Verein, mit dem seine Betreuerlaufbahn am engsten verbunden war, ist Fortuna Düsseldorf, wo er 1924 das Training übernahm und die Mannschaft 1927 zum ersten Gewinn der Bezirksmeisterschaft führte, was schließlich auch zur erstmaligen Teilnahme an der deutschen Meisterschaft führte. Dort schied man jedoch schon in der ersten Runde gegen den Hamburger SV aus. Nachdem er den Verein 1928 verlassen hatte, kehrte er 1931 wieder nach Düsseldorf zurück, wo er die Fortuna 1933 zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte führte, nämlich zum Gewinn der deutschen Meisterschaft, als im Finale Schalke 04 mit 3:0 geschlagen wurde.

Mitte der 1930er Jahre war Körner in der Schweizer Profiliga tätig, wo er unter anderem den FC Basel betreute, ehe er 1938 zum dritten Mal die Fortuna übernahm. Zwar konnte zweimal die Gauliga Niederrhein gewonnen werden, in der deutschen Meisterschaft schied die Mannschaft jedoch jeweils in der Gruppenphase aus. Ein letztes Mal betreute er die Rheinländer zwischen 1951 und 1953 in der Oberliga West.

Weiters war Körner als Trainer unter anderem auch bei Rot-Weiß Oberhausen, Borussia Wuppertal, Rot-Weiss Essen und TuRU Düsseldorf tätig. Nach seiner Rückkehr nach Österreich arbeitete er als Sportlehrer, war Vorsitzender des österreichischen Sportlehrerverbandes und betreute den Zweitligisten SV Wimpassing.

Erfolge

  • 7x Österreichischer Meister: 1912, 1913, 1916, 1917, 1919, 1920, 1921
  • 1x ÖFB-Cup: 1920
  • 1x Deutscher Meister: 1933 (als Trainer)
  • 2x Gaumeister Niederrhein: 1939, 1940 (als Trainer)
  • 7 Spiele für die österreichische Fußballnationalmannschaft:1913-1918


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