Sándor Kocsis
Sándor Kocsis [ˈʃaːndor ˈko͡tʃiʃ] (* 23. September 1929 in Budapest; † 22. Juli 1979 in Barcelona), genannt Kocka [ˈko͡tskɒ], war ein ungarischer Fußballspieler und Stürmer in der legendären Goldenen Elf Ungarns.
Bereits als Siebzehnjähriger stürmte Sándor Kocsis in der ersten Mannschaft des Ferencvárosi TC. 1950 wurde er von den kommunistischen Machthabern zu Honvéd Budapest delegiert, wo bereits der Kern der künftigen Nationalmannschaft um Ferenc Puskás und József Bozsik spielte, die dann 1952 bei den Olympischen Spielen in Helsinki Olympiasieger wurde. Wegen seiner Kopfballstärke wurde Kocsis „Goldköpfchen“ genannt. In 68 Länderspielen erzielte er 75 Tore (Quote 1,103), eine bis heute unübertroffene Bilanz. Selbst der deutsche „Bomber der Nation“, Gerd Müller, erreichte mit 68 Toren in 62 Spielen (Quote 1,097) nicht die Effizienz von Kocsis. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 wurde er mit 11 Treffern Torschützenkönig, blieb jedoch ausgerechnet im Endspiel gegen Deutschland ohne Torerfolg.
Nach dem Scheitern des Ungarischen Volksaufstands 1956 verließ Kocsis das Land. Zunächst ging er in die Schweiz zu Young Fellows Juventus und von 1958 bis 1966 spielte er beim FC Barcelona, wo er seinen Ruf als cabeza de oro bestätigte und mit Barcelona zweimal die Meisterschaft, zweimal den spanischen Cup und einmal den Messepokal, einen Vorläufer des UEFA-Cups, gewann. 1961 erreichte er mit dem FC Barcelona das Finale des Europapokals der Landesmeister im Berner Wankdorf-Stadion; jenem Stadion, in dem er 1954 mit dem verlorenen WM-Finale die größte Enttäuschung seiner Fußballerkarriere erlebt hatte. Auch diesmal brachte ihm das Stadion kein Glück. Kocsis und sein ungarischer Mannschaftskollege Zoltán Czibor erzielten je einen Treffer, aber der FC Barcelona verlor mit 2:3 gegen Benfica Lissabon.
Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn eröffnete Kocsis in Barcelona ein Restaurant namens Tete d’Or, zu deutsch „Goldkopf“. Auch als Trainer versuchte er sich und betreute für kurze Zeit den spanischen Erstligisten Hércules Alicante. 1974 erkrankte er an Leukämie und später an Magenkrebs. Sein linker Fuß musste amputiert werden. Etliche Operationen und die jahrelangen Behandlungen zehrten sein Vermögen auf. Von diesen schweren Krankheiten gezeichnet, nahm er sich 1979 in Barcelona das Leben. Er stürzte sich vom vierten Stock eines Krankenhauses. Die Encyclopedia of World Soccer beschrieb ihn als den „vielleicht großartigsten Kopfballspieler der Geschichte“.
Literatur
Vorlage:Navigationsleiste Fußballspieler der ungarischen Goldenen Elf (1950-1954)
Vorgänger Ademir |
Toptorschütze WM 1954 1954–1958 |
Nachfolger Just Fontaine |
Personendaten | |
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NAME | Kocsis, Sándor |
ALTERNATIVNAMEN | Kocsis Sándor (ungarisch) |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 23. September 1929 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 22. Juli 1979 |
STERBEORT | Barcelona |
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