Just Fontaine

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Just Fontaine (* 18. August 1933 in Marrakesch, Marokko) ist ein ehemaliger französischer Fußballspieler und -trainer.

Vereinskarriere

Fontaine, der von der Öffentlichkeit meist liebevoll nur "Justo" genannt wurde, war von 1949 bis 1962 Profi. Mit dem Fußball begann er bei US Marocaine Casablanca (1950-1953); dann wechselte er nach Frankreich, spielte zunächst für den OGC Nizza (1953-1956) und anschließend für Stade Reims (1956-1962). Bei diesem Klub spielte er (wie in der Nationalmannschaft) mehrere Jahre mit hochkarätigen Offensivspielern (Piantoni, Vincent und Bliard) zusammen, die pro Saison zwischen 80 und 90 Treffer in der Division 1 erzielten, im Jahr von Kopas Rückkehr (1959/60) sogar 109 Tore in 38 Spielen. In Frankreich wurde Just Fontaine viermal Meister und zweimal Pokalsieger; außerdem war er zweimal Torschützenkönig in der höchsten Spielklasse. Mit Reims stand er zudem im Finale des Europapokals der Landesmeister 1959 gegen Real Madrid.

Ein komplizierter Beinbruch (1960), von dem er sich trotz mehrerer Anläufe nie mehr richtig erholte, beendete schon 1962 – "Justo" war erst 28 Jahre alt – seine Spielerkarriere.

Ende 1961 wurde der streitbare Goalgetter zum ersten Präsidenten der französischen Spielergewerkschaft gewählt und hatte diese Funktion bis 1964 inne.

Der französische Nationalspieler

Der Stürmer wurde zwischen 1953 und 1960 insgesamt 21mal in die Équipe Tricolore berufen; dabei erzielte er 30 Tore, also einen sagenhaften Schnitt von 1,43 Treffern pro Spiel - viermal gelang ihm dabei ein "Dreierpack", einmal (1958 gegen Deutschland im Spiel um Platz 3 bei der WM) sogar vier Tore in einem Spiel. Just Fontaine hält auch den Torrekord bei einer Fußballweltmeisterschaft: bei der Endrunde 1958 in Schweden erzielte er die bis heute gültige Bestmarke von 13 Treffern - dabei rückte er überhaupt nur dadurch ins Aufgebot der Franzosen, dass sich sein Reimser Mannschaftskamerad René Bliard im Vorfeld der WM verletzt hatte und für Schweden absagen musste.

Der Trainer

1962 musste Fontaine seine aktive Laufbahn beenden; daraufhin absolvierte er, als Jahrgangsbester, die Trainerausbildung. Im Januar 1967 wurde er französischer Nationaltrainer, aber nach zwei Heimniederlagen in Freundschaftsspielen gegen Rumänien und die UdSSR bereits im Juli durch Louis Dugauguez ersetzt. Danach trainierte er unter anderem drei Jahre lang Paris Saint-Germain (1973-1976), mit dem er 1974 in die höchste Spielklasse aufstieg, sowie Toulouse FC (1978/79). Er war Anfang der 1980er außerdem Trainer der marokkanischen Nationalmannschaft.

Anschließend widmete sich der auch mit dem Titel "Ritter der Ehrenlegion" sowie von der Fachzeitschrift L'Équipe im Jahr 2000 als fünftbester französischer Fußballer des Jahrhunderts ausgezeichnete Just Fontaine seinen Sportartikelgeschäften (Justo Sport).

Erfolge

Als Spieler

  • Französischer Fußballmeister: 1956 (mit Nizza), 1958, 1960 und 1962 (mit Reims)
  • Französischer Pokalsieger: 1954 (Nizza), 1958 (Reims)
  • Torschützenkönig in Frankreichs höchster Spielklasse: 1958, 1960 (sowie zweitbester Schütze 1957 und 1959)
  • Einsätze und Torerfolge in der Division 1: 200 Spiele und 165 Tore (69/43 für Nizza, 131/122 für Reims)
  • 21 A-Länderspiele (eins für Nizza, 20 für Reims) mit 30 Toren
  • Weltmeisterschafts-Dritter 1958, dort auch WM-Torschützenkönig (13 Treffer)
  • Fontaine gehört auch zu den besten Fußballern aller Zeiten, den FIFA 100, und 2004 wurde er als bester Franzose in die UEFA Jubilee 52 Golden Players gewählt

Als Trainer

  • Nationaltrainer (1967), allerdings der kürzeste selectionneur Frankreichs aller Zeiten

Literatur

  • Just Fontaine, Reprise de volée, (Solar) o.O. 1970
  • Just Fontaine, Mes 13 verités sur le foot, (Solar) Paris 2006




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