Spielbericht 14/15 Harder-Cup

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SV Waldhof: Lokalmatador verkauft sich teuer – und präsentiert erstmals Neuzugang Saife Alami

Kocak trotz Aus zufrieden

Von unserem Mitarbeiter Rüdiger Ofenloch

Mannheim. "Das ist kein Benefizturnier. Wenn wir hier sind, wollen wir auch jedes Spiel gewinnen." Trainer Kenan Kocak ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass der SV Waldhof bei seinem "Heimspiel" in der Mannheimer SAP-Arena motiviert genug an die Sache herangeht. Nach dem Spaßfaktor in der Halle gefragt, entgegnete Kocak: "Man hat nur Spaß, wenn man gewinnt." Und seine Mannschaft tat ihm gleich zum Auftakt den Gefallen, fegte den Zweitligisten SV Sandhausen relativ locker mit 3:0 vom Hallenboden.

Erstmals im Einsatz für den SVW war Saife Alami. Der 22-Jährige mit marokkanischer Staatsbürgerschaft trainiert schon seit zwei Monaten mit der Mannschaft und ist nur wegen der zunächst fehlenden Spielerlaubnis noch nicht in der Regionalliga zum Einsatz gekommen. "Alami hat mich im Probetraining überzeugt. Er ist technisch beschlagen, in der Offensive flexibel einsetzbar, kann zentral und auf den Außen spielen", sagte Kocak zu seinem Neuzugang. Zum SVW kam Alami auf Empfehlung von Uwe Rapolder, der den SVW von 1997 bis 2001 trainierte und derzeit SG Sonnenhof Großaspach in der Dritten Liga betreut. Gespielt hat der recht schmächtig wirkende Angreifer bisher in der fünften spanischen Liga beim nordspanischen Klub UE Tàrrega. Laut Kocak ist Alami ein ruhiger Typ, sowohl auf als auch neben dem Platz, und soll dem SVW vor allem durch seine strategisch kluge Spielweise weiterhelfen. Nichtsdestotrotz ist der Waldhof-Coach weiter auf der Suche nach Verstärkungen: "Wir wollen noch einen Stürmer, aber nicht auf Teufel komm' raus. Zumal wir auch wissen, dass der Markt gerade für Stürmer nicht gerade üppig bestückt ist."

Ein anderer SVW-Angreifer hatte spätestens in der fünften Minute des ersten Waldhof-Spiels die Herzen der Fans für sich gewonnen. Leichtfüßig und elegant ließ Juvhel Tsoumou zwei Gegenspieler stehen, scheiterte im Abschluss und traf doch kurz darauf zum 1:0 für die Blau-Schwarzen. Von den Rängen gab es Szenenapplaus, den der bullige Offensivmann sichtlich genoss. "Eigentlich fühle ich mich überall wohl. Der Platz hier ist gut, es macht mir Spaß, in der Halle zu zocken", sagte der 24-Jährige nach dem Auftaktsieg über Sandhausen.

"Wir haben uns vorgenommen, in jedem Spiel alles zu geben, ohne den Spaß zu verlieren", ergänzte Tsoumou mit Blick auf das Turnierziel. Kocak sah das Ganze naturgemäß ein wenig strenger. "Die Spieler sollen die Mentalität zeigen, die ich von ihnen sehen will. Es geht darum, gewinnen zu wollen, das Maximale herauszuholen", sagte Kocak, der heute seinen 34. Geburtstag feiert.

Dafür taten die Waldhöfer ihr Möglichstes, stießen aber gegen die Riege der Bundes- und Zweitligisten an ihre Grenzen. Nach dem 0:3 gegen die Eintracht bedeutete das unglückliche 0:1 gegen Nachbar KSC das Ende aller Finalträume. Im Prestigeduell gegen Lautern feierte Alami seine Waldhof-Torpremiere - der 2:1-Sieg war ein versöhnlicher Turnier-Ausklang für den SVW.

"Die Jungs haben das gut gemacht. Wir können im Großen und Ganzen zufrieden sein", bilanzierte Kocak dennoch. In Sachen Vertragsverhandlungen mit Spielern aus dem aktuellen Kader hatte er nichts Neues zu berichten: "Wir sind in sehr intensiven Gesprächen, aber unterschrieben ist noch nichts."


Frankfurt verhindert mit Erfolg nach Neunmeterschießen im Endspiel den vierten Harder13Cup-Triumph des Karlsruher SC

Eintracht stoppt Seriensieger

Von Alexander Müller und Rüdiger Ofenloch

MANNHEIM. Der einzige Fußball-Bundesligist ist seiner Favoritenstellung gerecht geworden: Mit einem knappen 9:8 (4:4, 2:l)-Erfolg nach Neunmeterschießen im Endspiel gegen Zweitligist Karlsruher SC sicherte sich Eintracht Frankfurt den Harderl3Cup in der Mannheimer SAP Arena und eine Siegprämie von 15 000 Euro. Die Badener verpassten indes ihren vierten Triumph nach 2008,2012 und 2013 durch den Fehlschuss von Enrico Vallentini nur knapp. In einem spannenden Finale mit ständig wechselnden Führungen hatte es nach zweimal zwölf Minuten 4:4 gestanden.

Die sportliche Aussagekraft des Kicks unter dem Hallendach ist - keine Neuigkeit - nicht erst seit diesem HarderCup begrenzt. Der Fokus bei den Profiklubs geht komplett auf die Vorbereitung der Rückrunde in der Liga. „Man muss immer darauf achten, dass sich niemand verletzt", begründete etwa Frankfurts Manager Bruno Hübner die Entscheidung, dass bei der Eintracht statt Stars wie Alex Meier oder Haris Seferovic Nobodys wie Nico Rinderknecht spielten - doch alleine die Tore des starken Edelreservisten Vaclav Kadlec brachten die Hessen ins Finale.

Blamieren wollte sich vor 10 205 Zuschauern in der SAP Arena natürlich trotzdem niemand - zumal Vereine wie Frankfurt und Lautem aufeinandertrafen, deren Fanszenen in inniger Abneigung verbunden sind. Der FCK schickte nominell zwar ein anständiges Team auf den Kunstrasen, musste sich aber nach Niederlagen gegen die Ligarivalen Karlsruher SC (0:5) und SV Sandhausen (2:3). „Wir woll'n Euch kämpfen sehen"- Gesänge der 500 mitgereisten Fans anhören. „Bis auf unsere Ergebnisse ist es ein tolles Turnier", sah FCK-Trainer Kosta Runjaic den eher kläglichen Auftritt seines Teams nicht so eng - die Pfälzer verloren auch noch ihre Partien gegen Frankfurt (4:5) und Regionalligist SV Waldhof (1:2).

Eine runde Sache war der neunte HarderCup auch, weil es bis zum Ende der Veranstaltung trotz der brisanten Fan-Konstellation keine besonderen Vorkommnisse rund um die Arena gab - die Stimmung in der Arena war vor allem bei den Derbys emotional, aber die 260 Polizisten hatten wenig zu tun. „Es ist ruhig geblieben", bestätigte Polizeisprecherin Roswitha Götzmann. Das freute auch Organisator Daniel Hopp, der eine positive Bilanz zog: „Der Harderl3Cup ist eine Erfolgsgeschichte. Wir hatten wieder über 10 000 Zu- schauer in der Halle und haben viele attraktive Spiele gesehen."

Sportlich bereits in beachtlicher Frühform präsentierte sich Zweitliga-Aufstiegskandidat KSC, der mit mehreren Stammspielern nach Mannheim gekommen war und sich mit Torfestivals gegen Lautem (5:0) und Sandhausen (5:2) und einem 1:0 gegen Lokalmatador SV Waldhof ins Finale gegen die Eintracht (drei Siege, eine Niederlage) schoss.

Die bisherigen Sieger des Harder13Cup:


Quelle: Mannheimer Morgen – 05.01.2015


Der SV Waldhof trat bei diesem Turnier mit folgenden Spielern an: Broll, Brune (beide Tor) – Yazgan, Nag, Mühlbauer, Becker, Förster, Lindner, Radojewski, Bari, Tsoumou, Alami Bazza

Die einzelnen Spielpaarungen in der Übersicht:

Vorrunde:

17:45 - 18:08 Spiel 1: 1. FC Kaiserslautern - Karlsruher SC 0:5
18:12 - 18:35 Spiel 2: SVW - SV Sandhausen 3:0 (Tore: Tsoumou, Förster, Lindner)
18:39 - 19:02 Spiel 3: Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt 1:2
19:06 - 19:29 Spiel 4: SV Sandhausen - 1. FC Kaiserslautern 3:2
19:33 - 19:56 Spiel 5: Eintracht Frankfurt - SVW 3:0
20:04 - 20:27 Spiel 6: Karlsruher SC - SV Sandhausen 5:2
20:31 - 20:54 Spiel 7: Eintracht Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern 5:4
20:58 - 21:21 Spiel 8: SV Waldhof Mannheim - Karlsruher SC 0:1
21:25 - 21:48 Spiel 9: SV Sandhausen - Eintracht Frankfurt 4:1
21:52 - 22:15 Spiel 10: 1. FC Kaiserslautern - SVW 1:2 (Tore: Alami Bazza, Förster)

Finale

22:23 – 22:50 Karlsruher SC - SG Eintracht Frankfurt 12:13 (nach 9-Meter-Schießen)



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