Uwe Rapolder

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Uwe Rapolder
Uwe rapolder.jpg

Spielerinformationen
Voller Name Uwe Rapolder
Geburtstag 29.Mai 1958
Geburtsort Hausen an der Zaber, Deutschland Deutschland
Größe 189 cm
Position rechtes Mittelfeld
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
07/1977 - 06/1978
07/1978 - 06/1979
07/1979 - 06/1981
07/1981 - 06/1984
07/1984 - 06/1986
07/1986 - 06/1987
07/1987 - 06/1988
07/1988 - 06/1990
07/1990 - 06/1991
Deutschland VfR Heilbronn
BelgienBelgien KFC Winterslag
BelgienBelgien Lierse SK
SwasilandSwasiland FC Winterthur
Deutschland Tennis Borussia Berlin
Deutschland SC Freiburg
SwasilandSwasiland FC Martigny-Sports
SwasilandSwasiland BSC Young Boys
SwasilandSwasiland FC Martigny-Sports
0
20 (1)
56 (2)
[1]50 (6)
21 (2)
9 (0)
14 (1)
41 (3)
Stationen als Trainer
07/1990 - 10/1991
10/1991 - 06/1993
07/1993 - 04/1996
03/1997 - 11/2001
11/2001 - 11/2002
03/2004 - 05/2005
07/2005 - 12/2005
2006
04/2007 - 12/2009
11/2010 - 03/2011
10/2014 – 02/2015
SwasilandSwasiland FC Martigny-Sports (Spielertrainer)
SwasilandSwasiland FC Monthey (Spieltertrainer)
SwasilandSwasiland FC St. Gallen
Deutschland Waldhof Mannheim
Deutschland LR Ahlen
Deutschland DSC Arminia Bielefeld
Deutschland 1. FC Köln
Deutschland Autorennationalmannschaft
Deutschland TuS Koblenz
Deutschland Karlsruher SC
Deutschland SG Sonnenhof Großaspach

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 10. Juni 2020

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Uwe Rapolder (* 29. Mai 1958 (66 Jahre) in Hausen an der Zaber) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und jetziger Trainer.

Beim Waldhof

Über kaum eine andere Persönlichkeit gehen beim SV Waldhof Mannheim die Meinungen so weit auseinander, wie bei Uwe Rapolder. Dem sportlichen Aufschwung während dieser Ära steht ein Schuldenaufbau gegenüber, dessen Ausmaße sich erst richtig während der Insolvenz gezeigt haben. Der an der Hochschule für Wirtschaft und Verwaltung in Zürich ausgebildete Betriebsökonom übernahm 1997 das Traineramt der damals zweitklassigen Waldhöfer. Er war bereits der dritte Trainer in dieser Saison. Klaus Schlappner ist freiwillig zurück getreten, Günter Sebert wurde nach der 0:1 Heimniederlage am 23.Spieltag gegen die Stuttgarter Kickers entlassen. Der Waldhof stand auf Nichtabstiegsplatz 14, als der damals 39-Jährige seine Tätigkeit aufnahm.

Vorher war Rapolder in der Schweiz bei FC Martigny-Sports, FC Monthey und dem FC St.Gallen als Trainer beschäftigt. In Deutschland war er weitgehend unbekannt. Mit einem Unentschieden in Jena und einem Heimsieg gegen den KFC Uerdingen wurden wichtige Punkte gegen den Abstieg gesammelt. Doch dann folgten sieben sieglose Spiele. Auch zwei Siege an den letzten beiden Spieltagen konnten den Abstieg nicht mehr verhindern. Die Lizenz für die Regionalliga war lange Zeit fraglich, wurde letztendlich aber erteilt. Was dann folgte, hat man beim SV Waldhof Mannheim bis dahin noch nicht gesehen: Die gesamte Mannschaft verließ die Mannheimer, lediglich Dennis Mackert ging mit dem Verein den Gang in die Drittklassigkeit. Ein Kommen und Gehen der Spieler sollte sich wie ein roter Faden durch die Ära Rapolder ziehen. Allein in der ersten Regionalliga-Saison setzte Rapolder 39 verschiedene Spieler ein. Mit einer multikulturellen Truppe belegte Waldhof am Ende dieser Spielzeit den siebten Platz.

In der folgenden Runde, in der wieder meist ausländische Spieler verpflichtet und oft bald darauf wieder abgegeben wurden, schaffte der SVW den Wiederaufstieg. Auch finanziell wurden in dieser Spielzeit die Weichen neu gestellt. Der Filmrechtehändler Dr.Kölmel stieg als Investor bei den Blau-Schwarzen ein. 18 Millionen DM investierte der Kinowelt-Chef in den Verein, der im Gegenzug die Werberechte abtreten musste. Ähnliche Engagements betrieb Dr.Kölmel auch bei Dynamo Dresden, Borussia Mönchengladbach, RW Essen, 1. FC Union Berlin und dem SSV Ulm 1846.

In der ersten Zweitligasaison wurde der Kader ebenfalls kräftig durcheinander gemischt. 13 neue Spieler wurden verpflichtet. Teils hatte Rapolder ein glückliches Händchen (David Montero, Fatmir Vata, Otto Vincze), teils konnten die Spieler die Erwartungen aber nicht erfüllen. Aus der eigenen Jugend kam Hanno Balitsch in den Kader, der rückblickend feststellt: "Uwe Rapolder war taktisch seiner Zeit absolut voraus." Nach anfängliche Schwierigkeiten, nach dem siebten Spieltag lag man mit fünf Punkten auf dem vorletzten Platz, kam der SV Waldhof in der höheren Spielklasse immer besser zurecht. Als man am 30.Spieltag Borussia Mönchengladbach vor 19 000 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion mit 2:1 besiegte, lag man gerade noch 4 Punkte hinter einem Aufstiegsplatz. Da aber die ausstehenden vier Spiele allesamt verloren wurden, beendete man die Saison auf dem 12.Tabellenplatz. Im DFB-Pokal wurde u.a. Bayer Leverkusen mit 3:2 n.V. besiegt, ehe am 1.Dezember 1999 im ausverkauften Carl-Benz-Stadion der FC Bayern München die Endstation im Pokalwettbewerb war. 3:0 siegten die Bayern, Waldhof durfte sich aber über das Lob von Uli Hoeneß freuen.

Auch die darauf folgende Saison wurde mit 11 neuen Spielern begonnen, drei weitere kamen während der Spielzeit noch hinzu. Waldhof hatte wieder Startschwierigkeiten. Am sechsten Spieltag gab es nach dem 1:1 gegen den SSV Reutlingen erste Unmutsäußerungen im Carl-Benz-Stadion. Doch danach fing sich der SV Waldhof wieder und ließ sich auch durch zwei Niederlagen in Folge gegen den 1.FC Nürnberg und LR Ahlen nicht aus dem Konzept bringen. Die Heimniederlage gegen Ahlen am 11.Februar 2001 war für Waldhof besonders bitter. Schiedsrichter Michael Weiner aus Giesen verwies Vilmar Santos und Laminé Cissé bereits in der ersten Halbzeit vom Platz und zeigte zudem noch 6 gelbe Karten gegen Mannheim. Besonders bitter auch die 2:3 Heimniederlage gegen den 1.FC Saarbrücken am 30.Spieltag, nachdem man bereits mit 2:0 geführt hatte. Ein herber Rückschlag im Aufstiegs-Kampf. Für Waldhof-Fans bis heute unvergessen der 20.Mai 2001. Waldhof gewann das letzte Saison-Spiel mit 4:0 gegen den FSV Mainz 05. Hätte der FC St. Pauli nicht beim 1.FC Nürnberg gewonnen, wäre Waldhof in die Bundesliga aufgestiegen. Doch die bereits als Aufsteiger feststehenden Nürnberger konzentrierten sich an diesem Tag mehr auf das Feiern als auf das Fußball-Spielen. Der SV Waldhof Mannheim blieb zweitklassig und musste sich von wertvollen Spielern trennen (Fatmir Vata, Ervin Skela, Hanno Balitsch ).

Da die Neuverpflichtungen hinter den Erwartungen zurück blieben, konnten diese Ausfälle nicht kompensiert werden. In der Saison 2001/2002 ging für Waldhof der Blick nach unten, und nicht wie erhofft in Richtung Aufstieg. Auch Investor Dr.Kölmel war in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Kritik an Uwe Rapolder wurde immer lauter. Präsident Wilfried Gaul forderte den Trainer gar öffentlich auf, seinen Führungsstil zu ändern. Als es am 12. Spieltag zu Hause nur zu einem 1:1 gegen RW Oberhausen reichte und man auf einen Abstiegsplatz gerutscht war, passierte das, was allgemein im Fussballsport passiert, wenn der Erfolg ausbleibt. Uwe Rapolder wurde nach über 4 Jahren als Trainer beim SV Waldhof entlassen. Angeblich sprachen sich sieben nicht genannte Spieler aus der Mannschaft bei Präsident Wilfried Gaul sowie Dieter Dollmann für eine Trainerentlassung aus. Kritikpunkte aus der Mannschaft waren neben dem Führungsstil ein Flirt des Coaches mit dem Hamburger SV und ein Unfall mit anschließendem Führerscheinentzug.

Zwischendurch fand er den Weg ins Carl-Benz-Stadion zurück, als er beim Abschiedsspiel von Balitsch - SVW gegen "Hanno & Friends" coachte, bei dem viele bekannte Namen aufliefen.[2]

Bilder

Spielerstationen

Zu Beginn seiner Karriere spielte er u.a beim VfR Heilbronn, FC Winterslag und Lierse SK. Danach ging es zum FC Winterthur in die Schweiz, mit dem er als Spieler 1982 in die höchste Schweizer Liga (Nationalliga A) aufstieg. Ein Jahr ging es wieder eine Etage tiefer und 1984 gelang dererneute Aufstieg.

Als Profispieler war Uwe Rapolder unter anderem von 1984 bis 1986 bei Tennis Borussia Berlin unter Vertrag und spielte außerdem zwei Saisons von 1986 bis 1987 beim SC Freiburg. Danach war er bis zum Beginn seiner Trainertätigkeit noch bei den Schweizer Vereinen BSC Young Boys und FC Martigny-Sports aktiv.

Trainerstationen

Zunächst übernahm Uwe Rapolder von 1990 bis 1997 mehrere Schweizer Vereine. So war er bei FC Martigny-Sports (Meister), FC Monthey (Aufstieg in die Nationalliga B) und beim FC St. Gallen (Aufstieg in die NLA) tätig. 1997 bis 2001 trainierte er den SV Waldhof Mannheim (Aufstieg in die 2. Bundesliga), bevor er dann zum LR Ahlen wechselte.

Im März 2004 wurde Rapolder Trainer des damaligen Zweitligisten Arminia Bielefeld. Rapolder führte die Arminen wieder zurück in die 1. Liga. Am 11. Mai 2005 wurde er in Bielefeld entlassen, nachdem er am Tag zuvor seinen Wechsel zum 1. FC Köln zur Saison 2005/06 bekanntgegeben hatte. Dort wurde Rapolder zum Ende der Hinrunde nach einer Serie von zwölf sieglosen Spielen ausgerechnet nach der 2:3-Niederlage bei Arminia Bielefeld beurlaubt und konnte danach nicht mehr in der Bundesliga Fuß fassen.[3]

Ab dem 25. April 2007 war Rapolder Cheftrainer bei der TuS Koblenz. Trotz Punktabzugs erreichte Rapolder dreimal einen Nichtabstiegsplatz und wurde nach einer Serie von Niederlagen am 13. Dezember 2009 vom Aufsichtsrat beurlaubt, sein Vertrag in Koblenz endete zum 31. Dezember 2009.[4] Im November 2010 wurde Rapolder als Trainer vom Karlsruher SC verpflichtet[5] und erhielt einen Vertrag bis zum Saisonende. Am 1. März 2011 wurde Rapolder vom KSC „in beiderseitigem Einvernehmen“ freigestellt.[6]

Im Oktober 2014 wurde bekannt, dass Rapolder bis zum Saisonende im Juni 2015 die SG Sonnenhof Großaspach übernimmt. Rapolders Engagement wurde notwendig, da der eigentliche Trainer Rüdiger Rehm sein Amt ruhen lässt, um sich auf den Trainerlehrgang konzentrieren zu können. Rehm übernimmt die SG wieder zur Saison 2015/16.[7]

Danach schloss er für sich das Kapitel Profifußball ab und ist noch als Scout unterwegs.[8]

Erfolge

Weiteres

Uwe Rapolder schloss in Zürich 1985 ein Wirtschaftsstudium ab. Er spricht 5 Sprachen (deutsch, englisch, französisch, niederländisch und etwas italienisch) und hält regelmässig Seminare und Referate in den Bereichen Motivation und Organisation.[9] 1993 erwarb er als Lehrgangsbester die Trainerlizenz in Magglingen/CH. Auch im sozialen Bereich ist Uwe Rapolder tätig, zuletzt besuchte er das Feldlager Kunduz in Afganistan und organisierte Sportartikel für Kinder in Ghana (2010). Uwe Rapolder hat einen Bruder (Jürgen Rapolder), der ebenfalls als Fußballtrainer tätig ist.

Einzelnachweise

  1. nur Daten aus den Erstligaspielzeiten 1982/83 und 1984/85
  2. Hanno Balitsch - Abschiedsspiel -"In diesem Stadion hat alles begonnen und in diesem Stadion hört alles auf." sport-kuriermannheim.de vom 10.6.2017, abgerufen am 16. Mai 2020
  3. Das macht Ex-FC-Coach Rapolder heute express.de vom 15.2.2016, abgerufen am 8. Juni 2019
  4. Walterpeter Twer in der Sendung "Flutlicht" am 13. Dezember 2009 im SW-RP
  5. KSC setzt auf Rapolders Künste kicker.de vom 22.11.2010
  6. KSC beurlaubt Trainer Rapolder kicker.de vom 1.3.2011
  7. Rapolder übernimmt SG-Steuer, Offizielle Internetpräsenz der SG Sonnenhof Großaspach, abgerufen und veröffentlicht am 28. Oktober 2014
  8. Uwe Rapolder über seine Karriere: "Ich war halt nie einfach" stimme.de vom 26.9.2019, abgerufen am 10. Juni 2020
  9. Uwe Rapolder - Schillernde Figur im Fußballzirkus rnz.de vom 11.3.2019, abgerufen am 9. Juni 2019

Weblinks



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