Tennis Borussia Berlin
Tennis Borussia Berlin | ||||
Basisdaten | ||||
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Name | Tennis Borussia Berlin e. V. | |||
Sitz | Berlin, Berlin | |||
Gründung | 9. April 1902 | |||
Farben | lila-weiß | |||
Mitglieder | 1.000 | |||
{{{chefbezeichnung}}} | Andreas Voigt | |||
Website | www.tebe.de | |||
Erste Fußballmannschaft | ||||
Cheftrainer | Christopher Brauer | |||
Spielstätte | Mommsenstadion | |||
Plätze | 15.005 Plätze (vom DFB auf 11.500 begrenzt)[1] | |||
Liga | Oberliga Nordost-Nord | |||
2022/23 | 18. Platz ▼ (Regionalliga Nordost) | |||
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Tennis Borussia Berlin (kurz TeBe oder TB Berlin) ist ein am 9. April 1902 als Berliner Tennis- und Ping-Pong-Gesellschaft gegründeter Berliner Sportverein.
Obwohl der Verein ursprünglich als Tennis- und Tischtennis-Verein gegründet wurde, entdeckte man schon 1903 den Fußball für sich und erwarb für 50 Pfennig eine Lizenz, die zur Teilnahme an der Berliner Meisterschaft berechtigte. Da Ping-Pong vor allem bei neuen Vereinsmitgliedern kaum Anklang fand, wurde es im selben Jahr schon wieder aus dem Programm genommen. Später wurde wieder eine Tischtennis-Abteilung gegründet, die (neben Hertha BSC) die erfolgreichste Berlins ist.
Am 21. Mai 2010 stellte der Verein beim Amtsgericht in Charlottenburg einen Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens.[2][3]
Inhaltsverzeichnis
Fußball
Nachdem der Verein in den ersten zwei Jahrzehnten seines Bestehens keine besondere Rolle im Berliner Fußball gespielt hatte, entwickelte sich Tennis Borussia Mitte der 1920er Jahre eine der führenden Fußballmannschaften Berlins. Einen nicht geringen Anteil daran hatte der spätere erste Reichstrainer Otto Nerz, der die Mannschaft von 1924 bis 1926 trainierte. Wie sein Vorgänger bei TeBe, Richard Girulatis, war Nerz Dozent an der Deutschen Hochschule für Leibesübungen. Bereits nach Ablauf der ersten Spielzeit unter Nerz belegte die Mannschaft Platz 2 der Staffel B der Oberliga. Ein weiterer späterer Trainer der Nationalmannschaft, Sepp Herberger, spielte von 1926 bis 1930 für die „Veilchen“. 1928 erreichte die Mannschaft erstmals das Finale um die Oberligameisterschaft, scheiterte aber an der in diesen Jahren übermächtigen Hertha. Diese Konstellation – Staffelmeister, aber anschließend in den Endspielen der Hertha unterlegen – wiederholte sich in den Jahren 1928 bis 1932 gleich vier Mal hintereinander. Erst 1932, als der Gegner nicht Hertha, sondern Minerva 93 Berlin hieß, konnte sich TeBe erstmals den begehrten Titel des Berliner Fußballmeisters holen. In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft war Tennis Borussia in diesen Jahren allerdings stets chancenlos und schied jeweils spätestens im Viertelfinale aus.
Diese erfolgreiche Ära war jäh beendet, als die Nationalsozialisten die Macht ergriffen. Um einem Zwangsaustritt zuvorzukommen, verließen die jüdischen Vereinsmitglieder, die ungefähr ein Drittel des Vereins ausmachten, TeBe. An die sportlichen Erfolge konnte erst 1941 mit dem zweiten Titelgewinn – als Meister der Gauliga Berlin-Brandenburg, wie die höchste Spielklasse inzwischen hieß – angeknüpft werden. In der anschließenden Endrunde zur Deutschen Meisterschaft scheiterte TeBe aber wie schon zehn Jahre zuvor frühzeitig.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Verein 1945 zunächst als SG Charlottenburg (lang: Sportgruppe Charlottenburg) neu ins Leben gerufen und gewann 1947 die Berliner Stadtmeisterschaft in der neuen Stadtliga, die 1950 – in Anlehnung an die neu eingeführte Vertragsspielerstatuten – in „Vertragsliga“ umbenannt wurde. In der Nachkriegszeit war TeBe bis Ende der 1950er Jahre der Berliner Tennis-Club Borussia, wie er ab 1949 wieder hieß, der erfolgreichste Berliner Verein: Dem ersten Titelgewinn 1947 folgten vier weitere Meisterschaften (1950, 1951, 1952 und 1958).
Als 1963 die Bundesliga eingeführt wurde, hießen die beiden führenden Berliner Vereine inzwischen Hertha BSC und Tasmania 1900 – Tennis Borussia fand sich in der zweitklassigen Regionalliga wieder. Im Gegensatz zu anderen Berliner Mannschaften konnte der Verein aber verhindern, ganz in der Versenkung zu verschwinden und von Zeit zu Zeit konnten sportliche Erfolge gefeiert werden. In den Bundesliga-Spielzeiten 1974/75 und 1976/77 war TeBe sogar im Fußball-Oberhaus, stieg aber jeweils nach einer Saison wieder in die 2. Bundesliga ab. Als nach der Saison 1980/81 die beiden 2. Bundesligen zu einer eingleisigen Spielklasse vereinigt wurden, musste TeBe aufgrund der schwachen Platzierungen der letzten drei Jahre den Gang in die Drittklassigkeit antreten und spielte fortan in der Oberliga Berlin.
Zwischen 1993 und 2000 erlebte der Verein eine kurze Blütephase: Tennis Borussia erreichte nach zwei gescheiterten Anläufen die zweite Liga und schlug u. a. Hertha BSC im DFB-Pokal 1998 mit 4:2 vor 40.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion. Nach finanziellen Ungereimtheiten um den Hauptsponsor Göttinger Gruppe, der aus Tennis Borussia eine Aktiengesellschaft machen wollte, erhielt TeBe 2000 keine Lizenz mehr für den Profifußball. 2001 beendete man die Regionalliga-Saison als Tabellenletzter, Tennis Borussia stieg in die Oberliga Nordost, Staffel Nord ab und war somit erstmals in der Vereinsgeschichte viertklassig, nach Einführung der 3. Liga 2008 sogar fünftklassig. Die Saison 2008/09 schloss man überlegen als Tabellenerster ab und schaffte damit die Rückkehr in die Regionalliga Nord, aus der die Berliner allerdings nach nur einem Jahr Zugehörigkeit als 15. wieder abstiegen.
Gegner Tennis Borussia Berlin
Bisherige Bilanz gegen den Tennis Borussia Berlin
Begegnungen | G | U | V | Tore | + - | |||||
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Ligaspiele | 4 | 1 | 2 | 1 | 4:5 | -1 | 14 | 0 | 0 | 0 |
Pokalspiele | 0 | 0 | 0 | 0 | -:- | - | - | - | - | - |
Testspiele | 3 | 3 | 0 | 0 | 8:1 | +7 | 0 | 0 | 0 | 0 |
gesamt | 7 | 4 | 2 | 1 | 12:6 | +6 | 14 | 0 | 0 | 0 |
Spielberichte und Details gegen Waldhof Mannheim
ehemalige Waldhof-Spieler bzw. Trainer
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Literatur
- Berliner Tennis-Club Borussia (Hrsg.): 100 Jahre Tennis Borussia Berlin. Eine Chronik. Powerplay-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-9804611-9-X.
- Tennis Borussia – Neuköllner Talentschmiede, in: 75 Jahre Berliner Tischtennisverband e. V. – Chronik 1927–2002, 2002, Herausgeber: Berliner Tischtennisverband e. V., Berlin, Seite 28.
Weblinks
Einzelnachweise
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