Roger Lemerre

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Roger Lemerre (* 18. Juni 1941 in Bricquebec im französischen Département Manche) ist ein ehemaliger Fußballspieler und seit 1975 Fußballtrainer.

Spielerkarriere

Seine Fußballkarriere begann 1961 bei der UA Sedan-Torcy, bei der der vom Mittelstürmer zum Abwehrchef umgeschulte Lemerre bis 1969 unter Vertrag stand. Dann wechselte er zum FC Nantes und spielte dort zwei Jahre. 1971 bis 1973 trug er das Trikot von AS Nancy und von 1973 bis zu seinem Karriereende als Spieler (1975) das des RC Lens. Er bestritt 444 Spiele in der Division 1 in Frankreich. Einen Meistertitel konnte er jedoch nie gewinnen; sein größter Erfolg als Spieler war das Erreichen des französischen Pokalfinals 1965 und 1970. Er war zudem dreimal (1965/66, 1967/68 und 1968/69) Gewinner der Étoile d’Or als saisonbester Spieler in Frankreichs höchster Liga.

Roger Lemerre spielte zwischen September 1968 und April 1971 sechsmal für die französische Fußballnationalmannschaft. Bei seinem Debüt − ein 1:1 gegen Deutschland in Marseille − stand noch ein weiterer Neuling in der Équipe tricolore: Aimé Jacquet, den er ziemlich genau 30 Jahre später als Trainer eben dieser Nationalelf ablösen sollte.

Trainerlaufbahn

1975 begann seine Trainerlaufbahn bei Red Star Paris (1975-1978), anschließend trainierte er eine Saison den RC Lens und zwei beim Paris FC. 1983 bis 1984 trainierte er den erfolgreichsten Fußballverein in Tunesien, den Hauptstadtverein Espérance Sportive de Tunis. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich trainierte er erneut Red Star.

Anschließend war er von 1986 bis Dezember 1997 Mitglied im Trainerstab der französischen Nationalmannschaft. Dabei übernahm im französischen Verband die französische Militärmannschaft, die erst nach knapp zehn Jahren einen Erfolg zu verbuchen hatte mit dem Gewinn der Militär-Weltmeisterschaft im Iran 1995.

Von März bis Mai 1997 trainiert Roger Lemerre erneut den RC Lens. Er nahm sich beim französischen Verband unbezahlten Urlaub und rettete seinen ans Tabellenende gerutschten Heimatverein Lens vor dem Erstliga-Abstieg. Anschließend wurde im Januar des folgenden Jahres Kotrainer der Nationalmannschaft von Frankreich.

Ab Juli 1998 beerbte Roger Lemerre den erfolgreichen Nationaltrainer der französischen Fußballnationalmannschaft, Aimé Jacquet, der gerade die Fußball-Weltmeisterschaft 1998 gewonnen hatte. Er führte die Mannschaft zum Gewinn der Fußball-Europameisterschaft 2000 in den Niederlanden und Belgien, gewann den Konföderationen-Pokal 2001, scheiterte allerdings mit seinem Team in der Vorrunde bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea. Nach der Blamage bei der WM, bei der Frankreich als Favorit und Titelverteidiger sieg- und torlos ausschied, wurde er von allen Seiten kritisiert. Man bemängelte seinen militärischen Führungsstil, seine mangelnde taktische Flexibilität und seine angebliche Gefühlskälte. Der französische Verband wartete drei Wochen auf Lemerres Rücktritt vom Posten des Nationaltrainers, doch als dieser nicht reagierte, wurde er entlassen.

Vom 24. September 2002 bis Februar 2008 war Lemerre Trainer der tunesischen Nationalmannschaft. Er war der fünfte Trainer der Nordafrikaner in 13 Monaten. Er baute die Mannschaft nach einer durchwachsenen Weltmeisterschaft wieder auf und gewann 2004 die Afrikameisterschaft. Sein Vertrag wurde nach dem Gewinn der Afrikameisterschaft bis 2006 verlängert und er wurde vom tunesischen Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali zum Großoffizier des nationalen Verdienstorden ernannt.

In der Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 schaffte es Tunesien am Ende doch noch, die Fahrkarte nach Deutschland zu lösen. Dort schieden die Nordafrikaner mit nur einem Punkt aus drei Spielen nach der Vorrunde aus. Seit 1. Juli 2008 leitet er als Nachfolger von Henri Michel die Marokkanische Nationalmannschaft.

Weblinks

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