Merck-Stadion am Böllenfalltor
Merck-Stadion am Böllenfalltor | |
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Blick von der Südkurve | |
Daten | |
Ort | Darmstadt, Deutschland |
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Eigentümer | Stadt Darmstadt |
Betreiber | Darmstädter Sportstätten Verwaltungs GmbH |
Eröffnung | 1921 |
Erstes Spiel | SV Darmstadt 98 - Freiburger FC (4:1) |
Renovierungen | 1950, 1974, 2014 |
Oberfläche | Naturrasen |
Kapazität | 16.500 |
Verein(e) | |
Veranstaltungen | |
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Das Merck-Stadion am Böllenfalltor ist ein Sportstadion in Darmstadt und Heimat des Fußballclubs SV Darmstadt 98 sowie der American Footballer der Darmstadt Diamonds. Aktuell hat das Stadion nach dem Umbau im Sommer 2014 für die 2. Fußball-Bundesliga ein Fassungsvermögen von 16.500 Zuschauern.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Geschichte des Stadions beginnt mit der Fusion der beiden Darmstädter Vereine FK Olympia und dem SC 05 im Jahr 1919. Erstmals wurde der Wunsch zur Schaffung einer eigenen großen Sportanlage geäußert. Dieses Anliegen ging zwei Jahre später in Erfüllung, als das 8000 Zuschauer fassende Stadion 1921 mit einer Festwoche eröffnet wurde. Das Eröffnungsspiel gewann der SV 98 gegen den Südwest-Meister Freiburger FC mit 4:1.
Benannt ist das Stadion am Böllenfalltor nach Pappeln, den sogenannten Böllen, die zu Zeiten des großherzoglichen Darmstadt an dieser Stelle wuchsen. Der Rest des Namens leitet sich aus einem Stadttor ab, das sich in unmittelbarer Umgebung des heutigen Stadions befand. Noch heute schmücken eine Vielzahl von Pappeln den Nordrand des Stadions. Diese dürfen auf Anordnung der Stadtverordnetenversammlung von 1920 nicht gefällt werden, da der Verein die Patenschaft für die Bäume übernahm.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten die amerikanischen Truppen das Stadion und nutzten es als Baseball-Platz. Erst 1950 konnte der Verein seine Spiele wieder am Böllenfalltor austragen. In der Oberliga spielend, der zu dieser Zeit höchsten Spielklasse, stellte man fest, dass das Stadion den aktuellen Bedingungen angepasst werden musste. Zwischen 1950 und 1952 fanden daher unter der Leitung von Peter Grund diverse Umbaumaßnahmen statt. Aus Kriegsschutt wurden neue Zuschauerränge erbaut. Bei der Einweihung im Jahr 1952 konnten schließlich 25.000 Zuschauer Platz finden. Das Eröffnungsspiel im umgebauten Stadion bestritt der SV 98 gegen Admira Wien.
1975 wurde die alte Sitztribüne abgerissen und durch eine modernere Konstruktion ersetzt. Diese existiert noch heute und kann etwa 4000 Zuschauer aufnehmen.
In den Jahren der Erstklassigkeit der Lilien sorgten Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes dafür, dass das Stadion 1978 auf eine Kapazität von 30.000 Plätzen erweitert wurde und 1981 eine Flutlichtanlage installiert werden musste. Diese Investitionen hatten einen finanziellen Zusammenbruch zur Folge, von dem sich der Verein lange Zeit nicht erholte.
Heutige Situation
Als Folge der immer maroder werdenden Bausubstanz (die Stehplatztribünen wurden auf Kriegsschutt errichtet) hat das Stadion nur noch eine Kapazität von 19.000 Zuschauer, davon 4000 überdachte Sitzplätze auf der Tribüne, 400 Sitzplätze im Gästeblock und 15.000 unüberdachte Stehplätze. Aufgrund der Lage in der Nähe eines Wohngebietes und weiterer Sportplatzanlagen (Böllenfalltor-Sporthalle und das Hochschulstadion der TU Darmstadt) stehen am Stadion lediglich 400 Parkplätze zur Verfügung.
Nach dem Aufstieg des SV 98 in die 3. Liga zur Saison 2011/12 rückte das Stadion wieder verstärkt in das Blickfeld der Stadt Darmstadt. Als erste Maßnahme zur sicherheitstechnischen und wirtschaftlichen Modernisierung beschloss der Magistrat der Stadt die Aufrüstung der Flutlichtanlage von 400 auf 800 Lux. Hintergrund waren Auflagen des DFB für Fernsehübertragungen bei Flutlicht.
Anfang Oktober 2012 hat die Stadt Darmstadt als Eigentümerin des Stadions eine Machbarkeitsstudie zum möglichen Bau einer neuen Spielstätte oder Umbau des bestehenden Stadions in Auftrag geben. Ziel war es, ein Bedarfs- und Nutzungskonzept zu erstellen und die Entscheidung der Standortfrage zu erörtern. In der Studie wird ein Verbleiben am Standort an der Nieder-Ramstädter-Straße befürwortet. Detaillierte Ergebnisse der Studie wurden im Sommer 2013 vorgestellt: Demnach soll eine Arena für 18.000 Zuschauer entstehen, die sich aus vier Bereichen zusammensetzt: einer Haupttribüne (3.900 Sitzplätze, davon 800 Business-Seats und 340 Logenplätze), einer Gegentribüne mit 4.850 Sitzplätzen (heutige Stehgerade), einer Stehplatztribüne für Heim-Fans (jetzige Kurve an den Tennisplätzen) sowie einer weiteren Kopftribüne für 1.800 Gästefans und 2.000 Sitzplätze für Heimfans (heutige Stehplätze in der Kurve am Marathontor).[1]
Im Juni 2014 sicherte das Land Hessen der Stadt Darmstadt 10,5 Mio. Euro aus einem Ausgleichsfonds des Landes zu. Die Mittel sollen laut Oberbürgermeister Jochen Partsch in den Umbau des Stadions fließen. Die Kosten werden auf 27 Mio. Euro geschätzt, von denen die Stadt 14 Mio. Euro übernehmen wird. Zusätzlich hat die Stadt einen Antrag auf Sportfördermittel des Landes Hessen gestellt, die ebenfalls für weitere Maßnahmen am Stadion eingesetzt werden sollen. Bis zum Start der Saison 2016/17 soll der Umbau abgeschlossen sein.[2]
Im Sommer 2014 führte die im März von der Stadt Darmstadt gegründete Darmstädter Sportstätten GmbH und Co KG eine erste Modernisierungsmaßnahme mit einer Investitionssumme von 2,2 Mio. Euro im Stadion zur Erfüllung der Auflagen für einen geordneten Spielbetrieb nach den Statuten der DFL durch. Ab der Saison 2015/16 wären diese Umbaumaßnahmen ohnehin auch in der 3. Fußball-Liga verpflichtende Auflagen geworden. Nach der Untersuchung des Spielfeldes durch den Kampfmittelräumdienst wurde eine Vergrößerung des Spielfeldes und der Einbau einer Rasenheizung durchgeführt. Zusätzlich wurde mehr Platz für die Fernsehtechnik und für Rettungswege zur Umfahrung des Stadions geschaffen. Des Weiteren wurden die nur unzureichend vorhandenen sanitären Anlagen modernisiert und erweitert und mehr Plätze für Rollstuhlfahrer eingerichtet. Durch die Umbaumaßnahmen hat sich das Fassungsvermögen auf 16.500 Zuschauer reduziert. Davon sind knapp 3.500 überdachte Sitzplätze auf der Haupttribüne, 400 unüberdachte Gästesitzplätze auf der Gegengeraden und 12.600 unüberdachte Stehplätze.[3][4]
Namensgebung
Im Rahmen eines Namenssponsorings in Höhe von 300.000 Euro pro Jahr durch das Darmstädter Chemie- und Pharma-Unternehmen Merck KGaA trägt das Stadion seit Juli 2014 den Namen Merck-Stadion am Böllenfalltor. Die Vereinbarung zwischen Merck und der Stadt Darmstadt als Eigentümerin des Stadions ist auf fünf Jahre festgeschrieben.[5]
Länderspiele
Fußball-Nationalmannschaft der Frauen | ||||
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Datum | Begegnung | Ergebnis | ||
Sep. 2003 | 11.Deutschland | – | England | 4:0 (3:0) |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Artikel im Darmstädter Echo incl. angehängter Machbarkeitsstudie (http://www.echo-online.de/region/darmstadt/Stadionfrage-geklaert-Arena-kommt-ans-Boellenfalltor;art1231,4123056)
- ↑ http://www.echo-online.de/sport/svdarmstadt98/Finanzierung-fuer-den-Umbau-des-Boellenfalltorstadions-steht;art1168,5128784
- ↑ http://www.darmstadt.de/portal/darmstadt-aktuell/article/stadion-am-boellenfalltor/index.htm
- ↑ http://www.sv98.de/verein/stadion.htm
- ↑ http://www.echo-online.de/sport/svdarmstadt98/Ab-sofort-Merck-Stadion-am-Boellenfalltor;art1168,5276781
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