Vereinigung der Vertragsfußballspieler

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Vereinigung der Vertragsfußballspieler
(VDV)
Zweck: Gewerkschaft
Vorsitz: Florian Gothe
Gründungsdatum: 1987
Mitgliederzahl: circa 1.300
Sitz: Duisburg
Website: www.spielergewerkschaft.de

Die Vereinigung der Vertragsfußballspieler e. V. (VDV) ist eine Spielergewerkschaft für Profi-Fußballspieler mit rund 1300 Mitgliedern. Sie organisiert Fußballspieler der deutschen Profiligen. Es können allerdings auch Jugendspieler (Mindestalter 15 Jahre) am Beginn der Profilaufbahn sowie mittlerweile im Ausland spielende und ehemalige Profi-Fußballspieler nach dem Karriereende Mitglied werden bzw. bleiben.

Der Verein wurde am 15. Juni 1987 in Offenbach von den Profifußballern Benno Möhlmann, Ewald Lienen und Frank Pagelsdorf gemeinsam mit Kollegen wie Guido Buchwald, Florian Gothe, „Charly“ Körbel, Bruno Labbadia oder Stefan Lottermann gegründet. Er sollte als Interessenvertretung von Profifußballern für Profifußballer dienen. Dies galt (zunächst) insbesondere für die Bereiche Arbeits- und Vertragsbedingungen, Unabhängigkeit und Mitbestimmung, die Demokratisierung des Fußballsports sowie insgesamt dahingehend, den Spielern eine gemeinsame Stimme gegenüber den Vereinen und Verbänden zu geben.

Mitgliedschaft

Mitglied des VDV können ausschließlich natürliche Personen werden, die als Profi-Fußballspieler in den deutsche Profiligen angestellt sind. Die genaue Bedingung der Mitgliedschaft lautet:

„Ordentliche aktive Mitglieder der VDV können alle Personen werden, die bei einem Verein des DFB, eines ihm angehörenden Regional- oder Landesverbandes oder des Liga-Verbandes oder einer Tochtergesellschaft eines solchen Vereins gegen Entgelt als Fußballspieler beschäftigt sind oder nachweislich eine derartige Beschäftigung anstreben und das 15. Lebensjahr vollendet haben, unabhängig davon, ob sie in der Vergangenheit bereits ein entsprechendes Beschäftigungsverhältnis begründen konnten.“[1]

Mit der endgültigen Beendigung der Lizenzspielerkarriere werden aktive automatisch zu passiven Mitgliedern. Ehemalige Profispieler können nur als passives Mitglied in die VDV eintreten. Neben den ordentlichen Mitgliedern gibt es Ehrenmitglieder. Die Mitgliedschaft endet durch Tod, Austritt oder Ausschluss.[2]

Organe und Struktur

Die Organe der VDV sind die Spielerversammlung, das Präsidium und der Spielerrat.[3]

Spielerversammlung

Die Spielerversammlung besteht aus sämtlichen Mitgliedern der VDV und ist deren höchstes Gremium.

Stimmberechtigt sind nur die bei Mannschaften der Profiligen (Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga und Regionalligen) beschäftigten ordentlichen aktiven Mitglieder. Diese wählen mannschaftsweise und eigenständig für eine Saison Delegierte, welche für sie das Stimmrecht wahrnehmen. Dabei entsendet jedes der genannten Teams mit VDV-Mitgliedern mindestens einen Vertreter, alle fünf Mitglieder kommt ein weiterer Vertreter hinzu. Wenn - wie bei den Bundesligisten - zwei Mannschaften eines Vereins in den obersten vier Spielklassen spielen, wählen diese getrennt und unabhängig voneinander.

Zur Aufgabe der Spielerversammlung gehört die Wahl, Abberufung und Entlastung des Präsidiums, gegenüber dem sie weisungsbefugt ist. Des Weiteren fällt sie Beschlüsse über Satzungsänderungen, Beitrags- und Geschäftsordnung sowie hinsichtlich der Verleihung oder Aberkennung der Ehrenmitgliedschaft und Ehrenpräsidentschaft. Zudem ist sie bezüglich der Aufnahme bzw. des Ausschlusses eines Bewerbers bzw. Mitgliedes die Einspruchsinstanz.[4]

Präsidium

Zum Präsidium gehören einerseits als stimmberechtigte, gewählte Mitglieder der Präsident, zwei Stellvertreter und der Schatzmeister. Andererseits ohne Wahl aufgrund seines Amtes der hauptamtliche Geschäftsführer als geschäftsführendes Präsidiumsmitglied in beratender Funktion.

Die Aufgabe des Präsidiums ist die Vertretung und Leitung der VDV sowie die Führung ihrer laufenden Geschäfte. Dazu gehören insbesondere Buchführung, Bilanz und Jahresbericht, Mitarbeit in Gremien und Verbänden, Pressearbeit und Herausgabe der Verbandszeitschrift „WIR PROFIS“, Tarifverhandlung sowie Aufnahme, Streichung und Ausschluss von Mitgliedern.[5]

Aktueller Präsident des Bundesvorstandes ist Florian Gothe, die Vizepräsidenten sind Carsten Ramelow und Christoph Metzelder. Der Schatzmeister ist Frank Rybak. Geschäftsführer der VDV ist Ulf Baranowsky. [6]

Spielerrat

Dem Spielerrat gehören vier Spieler der Bundesliga, drei Spieler der 2. Bundesliga, zwei Spieler der 3. Liga sowie jeweils ein Spieler der fünf Regionalligen an.

Die Mitglieder des Spielerrates werden vom Präsidium im Einvernehmen mit den verbliebenen Mitgliedern berufen. Der Spielerrat berät das Präsidium und stellt den VDV in der Öffentlichkeit dar.[7]

Die derzeitigen Mitglieder des Spielerrates sind Per Mertesacker, Gerald Asamoah, Sebastian Kehl und Simon Rolfes für die Bundesliga bzw. 1. Liga, Moritz Volz, Thorsten Stuckmann und Mario Neunaber als Vertreter der 2. Bundesliga, Sebastian Pelzer und Tim Jerat für die 3. Liga sowie Addy-Waku Menga (Fußball-Regionalliga Nord), Tino Berbig (Fußball-Regionalliga Nordost), N. N. (Fußball-Regionalliga West), Torge Hollmann (Fußball-Regionalliga Südwest) und Florian Rudy (Fußball-Regionalliga Bayern).[8]

Weitere Strukturen

Die VDV unterhält eine Geschäftsstelle in Duisburg gleichzeitig Sitz der VDV-Wirtschaftsdienste GmbH. Ein Team von sieben Teambetreuern betreut VDV-Mitglieder und Mannschaften vor Ort. Seit 2003 führt die VDV in den Sommermonaten in der Sportschule Wedau in Duisburg das VDV-Camp, ein Trainingscamp für vereinslose Profis und Rekonvaleszenten, durch. In diesem Rahmen findet unter professionellen Bedingungen neben Mannschaftstraining und Leistungsdiagnostik auch Wettkampfpraxis durch Testspiele gegen hochklassige Gegner statt.

Aufgaben und Wirken

Aufgabe und Zweck des Vereins sind die Wahrung und Förderung der wirtschaftlichen, sozialen, beruflichen und kulturellen Interessen ihrer Mitglieder sowie des Fußballsports im Allgemeinen. Sie vertritt die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber Verbänden, Vereinen, Spielervermittlern und Journalisten. Im deutschen Arbeitsrecht ist der VDV eine typische Funktionselite. Auf der internationalen Ebene nimmt die FIFPro als internationaler Verband der Spielergewerkschaften die Interessenvertretung gegenüber der UEFA und der FIFA wahr.

Für seine Mitglieder werden verschiedene Unterstützungs- und Serviceleistungen angeboten - bspw. das VDV-Camp für vereinslose Spieler und Rekonvaleszenten, (arbeits-) rechtliche Unterstützung, Laufbahnberatung, Hilfestellung bzgl. Alters- und Gesundheitsvorsorge, Notfallhilfe sowie Medientraining und -beratung.[9]

Der VDV hat verbesserte Wechselmöglichkeiten für vereinslose Profis durchgesetzt. Gemeinsam mit Jean-Marc Bosman und den europäischen Spielergewerkschaften wurde die Ablösefreiheit nach Vertragsende erwirkt. Die Zahlungsverpflichtung der Vereine für das Urlaubsentgelt wurde in den DFB-Musterarbeitsvertrag aufgenommen. Bei der Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall werden nun auch die erzielten Prämien berücksichtigt. Zudem konnten die Vereine verpflichtet werden, einmal im Jahr zu Saisonbeginn alle Lizenzspielern einen sportmedizinischen Leistungscheck incl. Herzuntersuchung durchlaufen zu lassen.

Weitere Initiativen gelten der fortschreitenden Demokratisierung des Fußballsports, der Auseinandersetzung mit Rassismus, Diskriminierung und Gewalt im Fußball sowie der Dopingbekämpfung. Im Zusammenhang mit letzterem bezeichnet die VDV es als eine zentrale Aufgabe der VDV, die "Gesundheit der Spieler und die Glaubwürdigkeit des Fußballs zu schützen". [10]

Präsidenten

Ehrenpräsident

Spieler des Jahres

Der Verein zeichnet jährlich „Spieler des Jahres“ aus:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. § 6 Abs. 3 der Satzung der VDV in der am 3. Mai 2010 geänderten und seit dem 10. August 2010 wirksamen Fassung
  2. Satzung in der am 3. Mai 2010 geänderten und seit dem 10. August 2010 wirksamen Fassung: §6-§12; Zitat in §6 (3)
  3. Satzung in der am 3. Mai 2010 geänderten und seit dem 10. August 2010 wirksamen Fassung: §13
  4. Satzung in der am 3. Mai 2010 geänderten und seit dem 10. August 2010 wirksamen Fassung: §14-§19
  5. Satzung in der am 3. Mai 2010 geänderten und seit dem 10. August 2010 wirksamen Fassung: §20-§23
  6. spielergewerkschaft.de: Präsidium; abgerufen 28. März 2013
  7. Satzung in der am 3. Mai 2010 geänderten und seit dem 10. August 2010 wirksamen Fassung: §24
  8. spielergewerkschaft.de: Spielerrat; abgerufen 29. April 2014
  9. Satzung in der am 3. Mai 2010 geänderten und seit dem 10. August 2010 wirksamen Fassung: §2-$5
  10. spielergewerkschaft.de: Anti-Doping; abgerufen 28. März 2013
  11. http://www.mopo.de/news/freitag-09-02-2001--11-03-mehmet-scholl-vdv--spieler-des-jahres-,5066732,6141786.html
  12. http://www.rp-online.de/sport/fussball/mehmet-scholl-ist-vdv-spieler-des-jahres-1.1670171
  13. http://www.pokale-petersen.de/Oliver_Kahn-_2001_Fussballer_des_Jahres.jpg
  14. http://www.tagesspiegel.de/sport/fussball/fussball-franck-ribery-ist-der-spieler-des-jahres/1341844.html
  15. http://www.dfb.de/news/de/d-bundesliga/robert-lewandowski-zum-vdv-spieler-der-saison-gewaehlt/44488.html


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