Hermann Ohlicher

Aus WikiWaldhof
Wechseln zu: Navigation, Suche

Hermann Ohlicher
Spielerinformationen
Voller Name Hermann Ohlicher
Geburtstag 2. November 1949
Geburtsort BruggenDeutschland
Position Mittelfeldspieler/Stürmer
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
0000–1973
1973–1985
FV Ravensburg
VfB Stuttgart

389 (126)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Fehler entdeckt?
Dann schicken Sie hier eine Korrektur ab.

Hermann Ohlicher (* 2. November 1949 in Bruggen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Er bestritt 318 Bundesliga-Spiele und erzielte 96 Tore.

Ohlicher begann seine Profi-Karriere 1973 beim VfB Stuttgart als Stürmer und beendete sie als wichtiger Mittelfeldorganisator und Mannschaftskapitän 1985 beim VfB Stuttgart. Dazwischen lagen bittere Niederlagen und große Siege. 1975 stieg er mit dem VfB in die 2. Bundesliga ab, blieb jedoch den Schwaben treu und feierte mit ihnen 1977 den Wiederaufstieg. Ohlicher, mittlerweile einer der wichtigsten Spieler, schaffte zusammen mit seinen Mannschaftskameraden im ersten Jahr nach dem Aufstieg gleich die Qualifikation für den UEFA-Pokal. 1979 wurde er deutscher Vize-Meister und 1984 hielt er als Kapitän die Meisterschale endlich in den Händen.

Hermann Ohlicher bestritt 318 Bundesliga-Spiele und erzielte 96 Tore.

Werdegang

Beginn beim VfB Stuttgart

Im Sommer 1973, Präsident war Senator Hans Weitpert, als Trainer fungierte der Dortmunder Meistertrainer von 1963 Hermann Eppenhoff, wechselte der bisherige Amateurspieler Hermann Ohlicher vom oberschwäbischen FV Ravensburg in die Landeshauptstadt zum VfB Stuttgart. Des Weiteren kam auch noch Heinz Stickel von 07 Ludwigsburg und aus den eigenen Amateuren bzw. der Jugend wurden noch die Talente Klaus Dieter Jank, Markus Elmer, Eckhard Müller, Arno Schäfer und Bernd Martin übernommen.

Ohlicher schlug in seiner ersten Saison in der Bundesliga 1973/74 gleich voll ein, war auf Anhieb in 33 Spielen im Einsatz und schoss dabei 17 Tore. Mit dem erreichten 9. Tabellenplatz konnte man in Anbetracht der Verstärkungen gezielt aus dem Amateurbereich und der eigenen Jugend zufrieden sein. Dann kam aber die Saison 1974/75 und der VfB schlingerte stetig dem Tabellenende entgegen. Natürlich wurde der Trainer "gefeuert". Eppenhoff musste nach der derben 0:6 Klatsche am 30. November 1974 beim 1. FC Kaiserslautern und damit dem Belegen des 16. Platzes mit nur 8:22 Punkten nach dem 15. Spieltag, gehen. Ab dem 14. Dezember war dann der Alt-Internationale Albert Sing neuer Trainer bei den Stuttgartern. Leider misslang seine Mission des Erhalts der Klasse. Denkbar knapp gegen den SV Werder Bremen, verlor man das Rennen um den rettenden 15. Platz. Mit 24:44 Punkten hatte man einen Punkt weniger als die Norddeutschen aufzuweisen und musste dadurch den Weg in die 2. Bundesliga Gruppe Süd antreten. Daran änderte auch nichts mehr der Abschlusssieg am 14. Juni 1975 gegen RW Essen mit 3:2 Toren (Torschützen: Weidmann, Ohlicher, Tochtermann), Werder hatte sich davor mit Siegen gegen Hertha BSC Berlin, 1. FC Köln und den Wuppertaler SV den entscheidenden Vorsprung herausgespielt.

Hermann Ohlichers persönliche Werte in dieser schlechten Runde für den Verein, waren dagegen wirklich mehr als erstaunlich: Er bestritt alle 34 Spiele und kam wiederum auf 17 Tore. Aber an dem Ergebnis des Abstieges konnte er alleine nichts ändern. Er blieb dem Verein auch in der 2. Liga treu.

2. Bundesliga, 1975-77

Unter der Regie des neuen Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder wurde für den sofortigen Wiederaufstieg aufgerüstet. Er holte den Trainer Istvan Sztani von Schweinfurt 05, bekannt war er noch für Kenner aus seiner Ära als Spieler bei Eintracht Frankfurt, und stellte ihm mit Dragan Holcer, Ottmar Hitzfeld, Dieter Hoeneß, René Deck und Bernd Schmider mehrere neue Spieler zur Verfügung. Es wurde aber eine erneute völlig schief laufende Runde beim VfB. Weit abgeschlagen hinter dem Meister 1. FC Saarbrücken mit 57:19 Punkten, rangierte der Aufstiegsanwärter VfB Stuttgart am Rundenende auf dem enttäuschenden 11. Platz mit 36:40 Punkten. Es war die gesamte Planung nicht aufgegangen, nicht mit dem Trainer und auch nicht mit dem Spielerkader. Zur Runde 1976/77 wurde dann vermehrt auf die Eigengewächse und einen Trainer, der für Aufbau und Emotionen stand, gesetzt. Der Ex-Oberhausener Jürgen Sundermann wurde aus der Schweiz in das Schwabenland geholt. Tatsächlich führte Sundermann dann den VfB sofort zur Meisterschaft und damit zum Aufstieg. Jetzt zeigten auch die Neuzugänge des Vorjahres, Holcer, Hitzfeld, D.Hoeneß, Schmider was wirklich in ihnen steckte und die Jungen Helmut Roleder, Arno Schäfer, Bernd Martin, Markus Elmer, Hansi Müller, Karlheinz Förster, Klaus-Dieter Jank spielten an der Seite von Erwin Hadewicz und Ohlicher, der mit 15 Toren auch in dieser Liga traf, zumeist zu gut für die Gegner und gewannen vor allem die Sympathien der Stuttgarter Zuschauer wieder zurück und hatten damit die wesentliche Unterstützung zum Aufschwung.

1. Bundesliga,1977-1985

Gleich als Aufsteiger qualifizierte sich der VfB für den UEFA-Cup der Saison 1978/79. Man schaffte auf Anhieb den erstklassigen 4. Rang. Von den Stuttgarter Kickers war mit Walter Kelsch ein talentierter Stürmer hinzugekommen, ansonsten spielte die komplette Aufstiegself. Ohlicher war jetzt zwar an die Seite der großen Hoffnung Hansi Müller in das Mittelfeld zurückgewechselt, aber auch da kam er immer noch auf 11 Tore. Das Jahr darauf, die Runde 1978/79, hätte beinahe die Sensation schlechthin gebracht. Nur mit einem Punkt Vorsprung holte der Hamburger SV 1979 die Meisterschaft an die Alster. Die "Sundermänner" wurden mit 48:20 Punkten Vizemeister. Es war für den VfB eine tolle Runde. Die Mannschaft begeisterte durch ihr Spiel, die Fans strömten in Scharen in das Stadion. Doch der "Wundermann" hörte auf und von Darmstadt 98 kam der ruhige Analytiker Lothar Buchmann an den Neckar. Trotz eines ausgezeichneten dritten Ranges trennte man sich nach nur einer Runde und der "Heilsbringer" Sundermann trat wieder beim VfB an. Jetzt konnte er aber nichts mehr aufbauen, keine Talente mehr fördern, jetzt sollte er mit etablierten Bundesliga-Stars den Titel holen. Fast wie zu befürchten, nach zwei Runden war die Zusammenarbeit zu Ende, von der Meisterschaft konnte nicht die Rede sein. Wiederum in der Schweiz wurde der Präsident Mayer-Vorfelder bei der Verpflichtung des neuen Trainers fündig. Er holte den Ex-Herner Helmut Benthaus, den mehrfachen Meistertrainer des FC Basel nach Stuttgart. In seiner zweiten Saison gelang tatsächlich der Gewinn der Meisterschaft, der VfB Stuttgart wurde in der Runde 1983/84 Deutscher Fußballmeister. Das Gerüst mit Asgeir Sigurvinsson, Karl Allgöwer, Guido Buchwald und den Förster-Brüdern Karlheinz und Bernd und war eine Bank, Hermann Ohlicher war der unermüdlich weite Wege gehende Kapitän der Mannschaft.

Europacup

In der Saison 1978/79 hatte Stuttgart mit Trainer Sundermann in der tollen Vizerunde ein besonderes Erlebnis im UEFA-Cup. In der 3. Runde hatte man die Gäste von Dukla Prag am 22. November 1978 mit 4:1 Toren klar besiegt, Hermann Ohlicher war der Torschütze zum vierten Treffer, dem Rückspiel in Prag sah man gelassen entgegen. Nach der nicht vermuteten 0:4 Schlappe war man um eine Erfahrung reicher. 1979/80 zog man über AC Turin, Dynamo Dresden, Grasshoppers Zürich und Lokomotive Sofia bis in das Halbfinale im UEFA-Cup ein. Dann scheiterte man in zwei Spielen gegen Borussia Mönchengladbach am Einzug in das Finale. Lothar Matthäus und Winfried Schäfer schossen im Rückspiel den entscheidenden 2:0 Sieg heraus. Im Europacup der Meister in der Runde 1984/85 war bereits nach den zwei Unentschieden in der ersten Runde gegen Levsky/Spartak Sofia mit 1:1 und 2:2 das Aus eingetreten.

Im Sommer 1985 beendete Hermann Ohlicher seine erfolgreiche Laufbahn beim VfB Stuttgart. Obwohl er nicht zu A-Nationalmannschaftsehren gekommen war, gilt er mit seinen 318 Bundesliga-Spielen und 96 Toren und den 72 Spielen in der 2. Bundesliga mit 30 Toren als einer der Großen des VfB Stuttgart.

Quellen

  • Enzyklopädie des deutschen Fußballs, AGON 1998, Teil 1-3, ISBN 3-89784-132-0
  • 25 Jahre 2. Liga, AGON 2000, ISBN 3-89784-145-2
  • Triumphe im Europapokal, AGON 1996, ISBN 3-928562-75-4

Weblinks



Sie wollen hier in mehr als 20.000 Artikeln Ihre Werbung sehen? Schreiben Sie uns einfach an.