Preußenstadion

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Dieser Artikel beschreibt das Preußenstadion in Münster (Westfalen). Für das gleichnamige Stadion in Berlin-Lankwitz siehe Preussenstadion.
Städtisches Stadion an der Hammer Straße
Preußenstadion
Panorama vom Innern des Stadions
Innenansicht vor den Umbaumaßnahmen ab 2008
Daten
Ort DeutschlandDeutschland Münster, Deutschland
Vorlage:Coordinate/Wartung/Stadion
Eigentümer Stadt Münster
Betreiber SC Preußen 06 Münster
Eröffnung 1926
Renovierungen 2008/2009
Oberfläche Naturrasen
Kapazität 14.300
Verein(e)

Preußen Münster

Veranstaltungen
  • Spiele von Preußen Münster

Das Preußenstadion ist ein 1926 erbautes Sportstadion im westfälischen Münster.[1] Das Stadion ist die Heimat des Fußball-Drittligisten SC Preußen 06 e.V. Münster, dem es auch seinen Namen verdankt.

Geschichte

Zum Zeitpunkt der Erbauung galt das Preußenstadion als eines der modernsten Fußballstadien Deutschlands. Es hatte ein Fassungsvermögen von circa 40.000 Zuschauern. Aus Sicherheitsgründen wurde die Zuschauerkapazität mit der Zeit immer mehr gesenkt, sodass sie heute bei 14.300 liegt, darunter knapp 3.000 Sitzplätze. Die Stehplätze teilen sich auf 4.500 überdachte und 7.500 unüberdachte auf. Die zulässige Gesamtzahl an Plätzen resultiert jedoch nicht aus baulichen Bedingungen, sondern aus Lärmschutzgründen. Deshalb ist bei Spielen, bei denen mit besonderem Interesse zu rechnen ist, auch eine Ausnahmegenehmigung möglich, sodass dann bis zu 18.500 Besucher eingelassen werden können. Das Preußenstadion war das erste Fußballstadion in Deutschland mit einem eigenen Bahnhof (Münster-Preußenstadion) an der Bahnstrecke Preußen–Münster, der inzwischen aber geschlossen wurde.

Am 1. November 1925 wurde vom jetzigen Standort des Preußenstadions die Begegnung Preußen Münster gegen Arminia Bielefeld als erste Liveübertragung eines Fußballspiels im deutschen Rundfunk gesendet. Kommentator bei diesem Spiel war Bernhard Ernst.

Der bis heute gültige Zuschauerrekord wurde 1951 in einem Meisterrundenspiel gegen den 1. FC Nürnberg mit 40.000 Besuchern erreicht.[2]

Im Preußenstadion fanden in der ersten Bundesliga-Saison 1963/64 die Heimspiele der Preußen statt. Das Preußenstadion war am ersten Spieltag der Saison 1963/64 im Spiel gegen den Hamburger SV das einzige und somit erste ausverkaufte Bundesligastadion.

Ulrich de Maizière bei der Übergabe der Truppenfahnen an das Heer am 24. April 1965 im Preußenstadion.

Neben sportlichen Veranstaltungen wird das Stadion auch zu anderen Zwecken verwendet. So wurden am 24. April 1965 von Generalleutnant Ulrich de Maizière als Inspekteur des Heeres die Truppenfahnen an 17 ausgewählte Bataillone übergeben. Im Sommer 1981 und 1985 wurde das Internationale Jazzfestival zweimal im Preußenstadion veranstaltet, dem 1981 rund 5500 Zuschauer beiwohnten.[3]

Obwohl der SC Preußen Münster auch eine Leichtathletikabteilung hat und in den 1960er Jahren im Preußenstadion auch Leichtathletik-Sportfeste stattfanden, wurde die Aschenbahn nicht durch eine Kunststoffbahn ersetzt.

Sanierung seit 2008

Am 14. Mai 2008 wurden die vorläufigen Umbaupläne zur Sanierung der alten Haupttribüne aus dem Jahre 1948 der Öffentlichkeit vorgelegt. Zunächst plante der Club, die neue Tribüne mit der Baugesellschaft Walter Hellmich zu realisieren. Diese Pläne wurden aber nicht in die Tat umgesetzt, da das Duisburger Unternehmen plötzlich mehr als die zur Verfügung stehenden 5.150.000 € verlangte. Daraufhin wurde die Paderborner Bremer AG, die schon die Benteler-Arena errichtet hatte, als neue Baufirma ins Boot geholt.[4] Während des kompletten Neubaus der Tribüne (Abriss am 11. November 2008) wurden zusätzlich auch die Stehplätze der Gegengerade überdacht. Zum Spiel gegen Leverkusen II, am 14. November 2008, wurde die Überdachung der Gegengerade abgeschlossen.

Am 17. Januar 2009 brachen Teile der Dachkonstruktion des Rohbaus der neuen Haupttribüne zusammen, zwei Bauarbeiter wurden dabei verletzt.[5] Nach zweitägiger Unterbrechung wurden die Arbeiten wieder aufgenommen und das Bauvorhaben termingerecht fertiggestellt.

Die neue Haupttribüne hat eine Kapazität von 2.885 Sitzplätzen, darunter knapp 800 Business-Seats, und bietet zudem verschiedene Funktionsräume, Presseräume und zunächst zehn VIP-Logen. Die Umbaukosten von 4,8 Mio. € trug die Stadt Münster. Die Tribüne wurde am 16. Mai 2009 übergeben und am 21. August 2009 vor dem Meisterschaftsspiel gegen Schalke 04 II offiziell eingeweiht.

Im weiteren Verlauf der Sanierungsarbeiten wurde im Sommer 2010 zum ersten Mal eine elektronische Anzeigetafel im Preußenstadion installiert. Die Tafel, die zuvor in einem Werk von ThyssenKrupp zum Einsatz kam, ging zum DFB-Pokal-Spiel gegen den VfL Wolfsburg am 15. August 2010 in Betrieb.[6]

Während des 31. Spieltages der Saison 2010/2011 kamen 18.500 Zuschauern zu dem Regionalligaspiel gegen die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach. Dies war nicht nur ein neuer Zuschauerrekord in der 4. Liga, sondern auch die Partie, in der Preußen Münster den Aufstieg in die 3. Liga durch einen 3:0-Erfolg sicherstellte.

Zu Beginn der Saison 2011/2012 erfolgte eine Modernisierung der Flutlichtanlage, wie sie seitens des DFB für Fernsehübertragungen gefordert wird. Die Einweihung der neuen Flutlichtanlage fand am 17. August anlässlich des Heimspiels gegen den SV Babelsberg (1:1) statt.

In der Sommerpause vor Beginn der Saison 2012/13 wurde der mehr als 60 Jahre alte Rasen, auf dem die Preußen 1963 auch ihr erstes Bundesliga-Heimspiel bestritten, ersetzt und ein neuer Rollrasen verlegt. In diesem Zuge wurden auch Rohre für eine spätere Rasenheizung verlegt. Die Eröffnung des neuen Spielfeldes erfolgte am 28. Juli 2012 im ersten Heimspiel der neuen Saison 2012/13 gegen den Chemnitzer FC.[7] Außerdem erfolgten kleinere Sanierungsarbeiten, welche mit ehrenamtlicher Hilfe von Fans und Sponsoren erfolgten.[8]

Weblinks

 Commons: Preußenstadion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dietrich Schulze-Marmeling: 100 Jahre Preußen Münster, Die Werkstatt, Münster 2006, S. 29
  2. Stadion auf scpreussen-muenster.de, abgerufen am 9. Mai 2019
  3. Westfälische Nachrichten: Pleiten pflastern den Erfolgsweg – Geschichte des Jazzfestivals: Wechselnde Konzertorte und finanzielle Fiaskos, Münster/Kultur, Münster, 8. Januar 2015
  4. Preußenstadion im Rat: Die neuen Pläne sahen gegenüber der Walter Hellmich Baugesellschaft sogar eine Erhöhung der Sitzplatzkapazität vor.
  5. Ruhr Nachrichten: Nach Tribünen-Einsturz in Münster: Staatsanwaltschaft ermittelt (Seite nicht mehr abrufbar; Suche im Webarchiv) [1] [2] Vorlage:Toter Link/www.ruhrnachrichten.de, 21. Januar 2009
  6. Pokalspiel: Premiere für Anzeigetafel
  7. Neuer Rasen im Preußenstadion (Seite nicht mehr abrufbar; Suche im Webarchiv) [3] [4] Vorlage:Toter Link/www.muensterschezeitung.de


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