Urs Meier

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Urs Meier (* 22. Januar 1959 in Würenlos) ist ein ehemaliger Schweizer Fussballschiedsrichter und Inhaber einer gleichnamigen Haushaltsgerätefirma in Wettingen.[1]

Aus dem Berufsleben des Schiedsrichters

Bedeutende Stationen

Meier war seit 1977 als Schiedsrichter im Einsatz. 1991 leitete er sein erstes Spiel in der Nationalliga A, seit 1994 war er FIFA-Schiedsrichter. Er pfiff bei der Fussball-WM 1998 das brisante Vorrundenspiel zwischen den USA und Iran sowie das Achtelfinale zwischen Dänemark und Nigeria. Bei der Fussball-WM 2002 leitete er das Halbfinale zwischen Südkorea und Deutschland.

«Von rumänischen Hexen verflucht»

Nach einem Qualifikationsspiel für die Fussball-EM 2004 zwischen Rumänien und Dänemark fiel Meier bei rumänischen Fans in Ungnade – die Boulevardpresse schrieb von «rumänischen Hexen». Er hatte fünf Minuten nachspielen lassen, in denen die Dänen das entscheidende Tor aus Abseitsposition schossen, dies allerdings nachdem zuvor ein Däne den Ball mit der Hand berührt hatte. Urs Meier erkannte mehrere Male seinen eklatanten Fehler und entschuldigte sich, zuletzt vor dem Halbfinalspiel im UEFA-Cup zwischen Steaua Bukarest (Rum) und FC Middlesbrough. Doch gerade Meier war es gewesen, der an der Europameisterschaft 2000 der rumänischen Nationalmannschaft in der 89. Minute einen Strafstoss zugestanden hatte. Die Rumänen verwerteten diesen und die Engländer schieden aus.[2]

England gegen Portugal im Jahr 2004

Im Viertelfinale der Fussball-EM 2004 zwischen England und Portugal annullierte Urs Meier in der 89. Minute ein Tor des Engländers Sol Campbell, da John Terry den portugiesischen Torhüter Ricardo Pereira gefoult hatte. England verlor das Spiel im Elfmeterschiessen und schied aus.[3] Zahlreiche englische Fans reagierten empört und machten Meier für das Ausscheiden ihrer Mannschaft verantwortlich. Nachdem britische Boulevardzeitungen seine E-Mail-Adresse veröffentlicht hatten, erhielt er Morddrohungen und über 16.000 Protest-Mails. Reporter von The Sun rollten sogar eine riesige englische Flagge vor seinem Haus in Würenlos aus. Daraufhin erhielt Meier für einige Wochen Polizeischutz.[4]

UEFA Champions League und Rücktritt

Meier hatte auch zahlreiche Einsätze in der Champions League und im UEFA-Cup. So leitete er fünfmal hintereinander ein Halbfinale der Champions League. Am 11. Dezember 2004 leitete er sein letztes Spiel (FC Basel gegen FC Thun) und trat danach altersbedingt als Profi-Schiedsrichter zurück.[5] Bis dahin hatte er insgesamt 883 Spiele als Schiedsrichter geleitet. Er arbeitet jetzt als Schiedsrichterbeobachter für die UEFA.

Fernseh-Kommentator

Seit 2005 ist Meier bei Fussballübertragungen als Experte im ZDF tätig, an der Seite von Johannes B. Kerner, Franz Beckenbauer und Jürgen Klopp. Auch bei der Weltmeisterschaft 2006 analysierte er die Spiele für das ZDF und erhielt gemeinsam mit Kerner und Klopp den Deutschen Fernsehpreis für die Beste Sportsendung. Bei der Europameisterschaft 2008 ist er ebenfalls zusammen mit Jürgen Klopp wiederum Experte für das ZDF.

Privat

Urs Meier ist Vater von zwei Kindern aus erster Ehe. Bis Mai 2007 war er mit der Schiedsrichterin Nicole Petignat liiert.

Weblinks

Wikiquote Wikiquote: Urs Meier – Zitate

Einzelnachweise

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