Hans-Jörg Butt

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Jörg Butt

Jörg Butt im Mai 2011
Spielerinformationen
Voller Name Hans Jörg Butt
Geburtstag 28. Mai 1974
Geburtsort OldenburgDeutschland
Größe 191 cm
Position Torwart
Vereine in der Jugend
1980–1991
1991–1994
TSV Großenkneten
VfB Oldenburg
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1992–1997
1997–2001
2001–2007
2007–2008
2008–2012
2009
VfB Oldenburg
Hamburger SV
Bayer 04 Leverkusen
Benfica Lissabon
FC Bayern München
FC Bayern München II
89 0(1)
133 (19)
191 0(7)
1 0(0)
63 0(0)
4 0(1)
Nationalmannschaft2
0
2000–2010
Deutschland A2
Deutschland
3 0(0)
4 0(0)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: Saisonende 2011/2012
2Stand: 10. Juli 2010

Hans Jörg Butt (* 28. Mai 1974 in Oldenburg) ist ein ehemaliger deutscher Fußball-Torwart, der von 1997 bis 2007 für den Hamburger SV und Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga 324 Spiele bestritt und 26 Tore erzielte. Ab dem 1. Juli 2008 stand er beim FC Bayern München unter Vertrag. Am 22. Mai 2012 beendete er seine Karriere mit einem Freundschaftsspiel gegen die Niederlande.

Karriere

Vereine

VfB Oldenburg

Aus der Jugend des TSV Großenkneten hervorgegangen, wechselte Butt 1991 zum VfB Oldenburg, für den er 1993/94 in der Regionalliga Nord erstmals in der 1. Mannschaft zum Einsatz kam. 1996 schaffte er mit seinem Verein den Aufstieg in die 2. Bundesliga, in der er am 4. August (1. Spieltag) beim 1:1-Unentschieden im Heimspiel gegen den SV Meppen sein Debüt gab. Am 22. September (7. Spieltag) unterlag der VfB Oldenburg im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit 1:4 Toren; das einzige Tor für den VfB erzielte Jörg Butt. Zeitweise war beim VfB Oldenburg Butts Bruder Henning zweiter Torwart hinter Hans Jörg.[1]

Hamburger SV

1997 wechselte er zum Hamburger SV in die Bundesliga. Er verdrängte dort Richard Golz und war in den nächsten vier Jahren Stammtorhüter. Seinen Bundesliga-Einstand feierte er am 3. August 1997 (1. Spieltag) beim 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach; sein erstes Bundesligator erzielte er am 12. September 1998 (4. Spieltag) per Foulelfmeter zum 1:0 gegen den VfL Wolfsburg – Endstand 1:1. In der Saison 1999/2000 war er einer der drei besten Torschützen des HSV: Er verwandelte neun Elfmeter.

Bayer 04 Leverkusen

Von 2001 bis 2007 gehörte er dem Kader von Bayer 04 Leverkusen an. Vom 3. August 1997 bis 10. Februar 2007 verpasste Butt nur vier Ligaspiele; in der letzten Saison wurde er eben an diesem 10. Februar (21. Spieltag) – beim 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt – in der 28. Spielminute des Feldes verwiesen, für zwei Spiele gesperrt, durch René Adler ersetzt und von diesem schließlich verdrängt.

Am 30. April 2007 kündigte Butt seinen bis 30. Juni 2009 laufenden Vertrag zum Ende der Saison 2006/07 vorzeitig.

Benfica Lissabon

Trotz Angebote englischer und spanischer Vereine entschied sich Butt für den Champions League-Qualifikationsteilnehmer Benfica Lissabon, der am 16. Juli 2007 den Wechsel bekanntgab. Sein erstes Spiel für Benfica Lissabon absolvierte er am 28. Oktober 2007 gegen Marítimo Funchal. Er konnte sich jedoch nicht gegen Quim, einen Reservetorhüter der portugiesischen Nationalmannschaft, durchsetzen. Butts Vertrag wurde im Einvernehmen mit dem Verein aufgelöst.

FC Bayern München

Butt beim FC Bayern München (2009)

Butt kehrte ablösefrei nach Deutschland zurück, wo ihn der FC Bayern München zur Saison 2008/09 als international erfahrenen Ersatztorwart engagierte. Unter Trainer Jürgen Klinsmann stieg Butt im April 2009 zum Stammtorhüter auf. Diese Position musste er zu Beginn der Saison 2009/10 unter dem neuen Trainer Louis van Gaal zunächst an Michael Rensing abtreten, bis er durch dessen Unsicherheiten ab dem 4. Spieltag wiederum zum Stammtorhüter aufstieg.

Mit einem am 8. Dezember 2009 im letzten Gruppenspiel der Champions League beim 4:1-Auswärtssieg gegen Juventus Turin verwandelten Strafstoß ist Butt der erste Torhüter der Bayern, dem ein Tor gelang.

Butt verlängerte im Februar 2010 seinen Vertrag beim FC Bayern München um ein Jahr bis zum 30. Juni 2011. Anfang 2011 machte ihn Trainer Louis van Gaal trotz ordentlicher Leistungen hinter Thomas Kraft zur Nummer zwei im Tor der Bayern. Nach der Entlassung von van Gaal beförderte Interimstrainer Andries Jonker Butt fünf Spieltage vor Ende der Saison wieder zur Nummer eins. Im Mai 2011 wurde Butts Vertrag vorzeitig bis zum 30. Juni 2012 verlängert.[2] Nach der Verpflichtung von Manuel Neuer war Hans Jörg Butt in der Spielzeit 2011/12 wieder die Nummer zwei. Sein letztes Spiel bestritt er am 28. April 2012 beim 2:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart in der heimischen Allianz Arena. Zur Saison 2012/13 wurde er als Nachfolger von Werner Kern Leiter des Jugendleistungszentrums beim FC Bayern München.[3] Bereits Anfang August 2012 trat er von diesem Posten zurück.[4]

Nationalmannschaft

In der Nationalmannschaft debütierte Butt am 7. Juni 2000 beim Vorbereitungsspiel zur Europameisterschaft 2000 gegen Liechtenstein, als er beim 8:2-Sieg zur zweiten Halbzeit für Jens Lehmann eingewechselt wurde. Beim Turnier gehörte er als dritter Torhüter zum Kader.

Auch bei seinen folgenden Einsätzen bestritt er nur eine Halbzeit. Beim 4:2-Sieg über die USA am 27. März 2002 wurde er für Frank Rost eingewechselt. Beim Weltmeisterschaftsturnier im selben Jahr war er wiederum zweiter Ersatzmann und wurde mit der Mannschaft – ohne Einsatz – Zweiter der Weltmeisterschaft. Zu seinem dritten Länderspiel-Einsatz kam er am 1. Juni 2003 beim 4:1-Erfolg über Kanada. Er wurde zur zweiten Halbzeit abermals für Frank Rost eingewechselt.

Nachdem René Adler, der für die Nationalmannschaft als Nummer 1 zur Weltmeisterschaft nach Südafrika reisen sollte, sich kurz vor Saisonschluss 2009/10 verletzte und Nationaltrainer Joachim Löw absagen musste, wurde Butt am 6. Mai 2010 neben Tim Wiese und Manuel Neuer als einer von drei Torhütern für das WM-Team nominiert. Am 10. Juli 2010 bestritt er beim 3:2-Sieg gegen Uruguay im Spiel um Platz 3 sein einziges WM-Spiel, was gleichzeitig das erste Länderspiel war, in dem er über die vollen 90 Minuten auf dem Platz stand.

Erfolge

Verein

Nationalmannschaft

Auszeichnungen

Sonstiges

Butt war sowohl beim Hamburger SV als auch bei Bayer 04 Leverkusen Elfmeterschütze und ist mit den 26 daraus resultierenden Treffern torgefährlichster Torwart der Bundesligageschichte. Dabei kassierte er 2004 allerdings auch einen Treffer, weil er nach einem verwandelten Elfmeter nicht rechtzeitig zurück im Tor war[5]. Außerdem war er in der Saison 1999/2000 mit neun Toren neben Roy Präger und Anthony Yeboah bester Torschütze des HSV.

Auch für den FC Bayern München verwandelte er einen Elfmeter – in der Champions League gegen Juventus Turin. Auch für den HSV und Bayer Leverkusen traf Butt in der Champions League per Elfmeter gegen Turin. Er ist der einzige Torhüter, der in vier Spielklassen und in der Champions League Tore erzielte.

Butt ist bis heute der einzige Torhüter, dem in zwei Bundesligaspielen jeweils zwei Tore gelangen. In den Saisons 1998/1999 (am 22. Mai 1999, Endstand 3:0) sowie 1999/2000 (am 21. August 1999, Endstand ebenfalls 3:0) traf Butt jeweils gegen Franz Wohlfahrt, den damaligen Torhüter des VfB Stuttgart. In beiden Spielen erzielte Butt die Treffer zum 2:0 und zum 3:0.

Außerdem gilt er als guter Elfmetertorwart; mit 14 gehaltenen Strafstößen liegt er in der Rangliste aller Bundesligatorhüter auf Platz 5.

Butt ist außerdem der einzige Spieler in der Geschichte der Fußball-Bundesliga, der zweimal eine Saison mit jeweils drei zweiten Plätzen – dem tragischen, sogenannten „Vize-Triple“ mit Platz 2 in Meisterschaft, Pokal und internationalem Wettbewerb – abgeschlossen hat. Dieses „Vize-Triple“ wurde seit Bestehen der Bundesliga nur 2002 von Bayer Leverkusen und 2012 von Bayern München verbucht, wobei Butt als einziger jeweils dem Kader der jeweiligen Mannschaft angehörte, wenngleich in München nur noch als Ersatztorwart mit wenig Einsatzzeit. Darüber hinaus gehörte er in ersterer Saison auch dem Kader der deutschen Nationalmannschaft an, die schlussendlich einen weiteren zweiten Platz bei der WM 2002 belegte.

Weblinks

 Commons: Hans Jörg Butt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise



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