Spielbericht: 1950/51, 1. B-DFB-Länderspiel, Deutschland - Schweiz

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Deutschland B 0:2 (0:1) Schweiz B
Logo DFB 1926-1995.png 1. B-DFB-Länderspiel
Samstag, 14. April 1951, Stadion a.d. Honsellstraße, Mühlburg

Endstand 0:2

Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Sautel (Frankreich)

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Startelf:

RadoRetter, KnollHaferkamp, Matzkowiak, TrenkelKaufhold, Schreiner, Lipponer, Buhtz, Blessing – Trainer: Seppl Herberger

Startelf:

Eich – Neukomm, Frosio – Lusenti, Zürcher, Mauron – Morand, Hagen, Vonlanthen, Huegi II, Riva – Trainer: n.b.

Tor 0:1 Huegi II (16.)
Tor 0:2 Huegi II (67.)

Bericht:


Schweizer B-Mannschaft schlug deutsche Fohlenelf 2:0

Unbefriedigte Leistung der Karlsruher Vetretung vor 25.000

So etwas von Fußballkunst, wie sie vor 25.000 Zuschauern im Mühlburger Stadion demonstriert wurde, wird und kann sich der deutsche Fußballsport in Zukunft nicht mehr leisten ! Allerdings muß in diesem Zusammenhang sofort an den Kernpunkt der Sache herangegangen werden. Kann ein Bundestrainer, wie Sepp Herberger, gleichzeitig zwei Mannschaften betreuen ? Ist er in der Lage, kurzfristig zu entscheiden, wie man Mannschaften zusammensetzen muß ? Wir sagen Nein ! Es wird von uns der Vorschlag gemacht, die Aufstellung von deutschen Fußballmannschaften nicht nur auf zwei bestimmt fachmännische Augen zu legen, sondern einem Fünfer-Ausschuß zu überantworten, der heute im Zeitalter des Blitztelephonierens im Handumdrehen über seine Meinung gehört werden kann.

„Diese Elf ist auch klar überlegen“

So wurde es der Schweizer Elf vor dem Kampf suggeriert. „Haltet Euch achtbar gegen die zweitbeste deutsche Mannschaft. Bedenkt, daß ihr gegen eine starke zweite deutsche Elf antretet, wenn sie auch B-Mannschaft genannt wird. Hier könnt Ihr nur ehrenvoll abschneiden“. Und nun erlebten 25.000 Zuschauer, wie diese Elf der Eidgenossen über sich hinauswuchs. Sie spielte das Spiel ihres Lebens. Nicht gerade gekonnt, viel mit Handarbeit, aber mit einer Begeisterung, mit einem Einsatz für ihre Landesfarben, die dann sogar den 2:0 (1:0)-Sieg verdient machte. In der deutschen Mannschaft spielten elf Einzelkönner, streckenweise blitzte dort Fußballkunst auf, die zu Beifallstürmen hinriß. Aber man wollte den Ball ins Tor tragen. Man vergaß den gesunden Torschuß völlig. So gewann die Schweiz durch zwei Treffer in der 16. und 67. Minute durch den fabelhaften HL Huegi II. Die deutsche Läuferreihe, die zu offensiv spielte, war einfach nicht im Bilde. Die Gegentore gingen auf die Kosten des Stoppers Matzkowiak (Schalke), der durch sein schwaches Spiel für eine Berufung in die Nationalmannschaft vorerst wohl nicht mehr in Frage kommt. Die Aufstellung Lipponers als MST (für den als Ersatz nach Zürich abgestellten Fürther Schade) erwies sich als ein Fehlgriff. Die Offenbacher Schreiner - Kaufhold erreichten nie ihre „Irland-Form“. Der linke Flügel Blessing - Buhtz, der vor allem in der letzten Viertelstunde groß herauskam, war dann ziemlich auf sich allein gestellt, da die Nebenleute versagten. Das Eckenverhältnis für Deutschland lautete am Schluß 11:3.


Quelle: Passauer Neue Presse v. 17.04.1951



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