Spielbericht 15.Spieltag 49/50 SV Waldhof – VfB Stuttgart

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SV Waldhof Mannheim 07 1:1 (0:0) VfB Stuttgart
Waldhof Mannheim 16.Spieltag
Sonntag, 8. Januar 1950, Waldhof-Stadion

Endstand 1:1

Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Port (Nürnberg)

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Startelf:

Vetter - Rößling, Siegel - Ramge, Kling, Rendler - L.Siffling, Herbold, Lipponer, Hölzer, Holler - Trainer: Fritz Rebell

Startelf:

Effinger - Retter, Steimle - Otterbach, Ledl, Barufka - Läpple, Schlienz, Bühler, Baitinger, Blessing - Trainer: Georg Wurzer

Tor 1:0 Hölzer (60.)

Tor 1:1 Siegel (90., Eigentor)

Bericht:

Pechvogel Klings Eigentor ergab das 1:1 Alles deutete auf einen Großkampf hin. Volle Ränge, gute Bodenverhältnisse, das Erscheinen der Stuttgarter, die vor Wochenfrist dem VfR erst klar mit 1:4 unterlegen waren und nicht zuletzt die Revanche-Gedanken des SV Waldhof endlich einmal gegen VfB zu siegen. Die Voraussetzungen zu einem Sieg der blauschwarzen Elf schienen diesmal sehr günstig, da ja die Stuttgarter auf dem VfR-Platz einige Schwächen gezeigt hatten. Daß die Revanche, das heißt der erste Sieg nicht gelang, lag diesmal viel an der schwachen Wirkung der Außenläufer und an dem oft mangelnden Verständnis der Stürmerreihe. Besonders der linke Flügel mit HölzerHoller war zu selten im Bilde. Besser harmonierte die rechte Flanke mit HerboldSiffling und Lipponer als Mittelstürmer brachte oft genug Leben in die Bude, wenn ihm auch manches mißlang.

Die Verteidigung mit Rößling und Siegel war sehr aufmerksam, und das war gut so. Rendler bemühte sich sichtlich um den Aufbau, aber er scheint doch ein besserer Außenläufer als Stopper zu sein. Bis jetzt können jedenfalls die beiden fehlenden Krämer und Fanz nicht ersetzt werden. Krämer als Stopper mit Kling und Rendler als Außenläufer ist zur Zeit die ideale Läuferreihe. Fanz für den Sturm immer noch die Triebkraft. Wenn die Verständigung zwischen Verteidiger und Torwart Vetter noch etwas besser klappen würde wäre dort nicht auszusetzen.

Stuttgart, durch das Spiel gegen VfR gewitzigt, hatte diesmal Schlienz in den Sturm genommen, was dort für den nötigen Aufschwung sorgte. Gut gefielen auch noch der blonde Bühler und Baitinger im Sturm, während Blessing abfiel. Alle überstrahlte jedoch der Vollblutfußballer Barufka, der sich wieder einmal als Hans Dampf in allen Gassen erwies. Von den Verteidigern Retter der bessere, und „Ersatz"-Torwart Effinger war bestimmt kein Ersatz. Was er machte, hatte Hand und Fuß. Von ihm wird man noch manches hören.

Der Spielverlauf war jederzeit spannend, hartnäckig wurde um jeden Meter Boden gekämpft. Beide Mannschaften hatten chancenmäßig wohl fifty zu fifty vom Spiel, so daß das Unentschieden einigermaßen gerecht erscheint. Wenn auch großes Pech dabei war. Es war eine Minute vor Schluß, Trainer Rebell hatte Weisung gegeben, das 1:0 unbedingt zu halten. Da kam das Verderbnis in Form eines Eigentores von Kling, als er von Schlienz hart bedrängt den Ball dem verdutzten Vetter ins Netz setzte. Vorher hatte Hölzer sein „Abstaubertor" erzielt als Effinger einen scharfen Schuß von Siffling von der Brust wegprallen ließ (60.Minute). Völlig deprimiert verließ Waldhof das Feld, strahlend die Stuttgarter die dieses Pünktchen selbst als Geschenk ansahen. Schiedsrichter Port, Nürnberg, sehr gut.


Quelle: Mannheimer Morgen – 09.01.1950



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