Spielbericht 33/34 2.Spieltag Dt.Meisterschaft: Union Böckingen – SV Waldhof

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Union Böckingen 2:4 (1:2) SV Waldhof Mannheim 07
Nowappen.gif Endrunde Deutsche Meisterschaft, Gruppe C, 2.Spieltag
Sonntag, 15. April 1934, Adolf-Hitler-Kampfbahn, Stuttgart

Endstand 2:4

Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Maul (Nürnberg)

Waldhof Mannheim
Startelf:

Schübel – F.Walter, Stegmüller, Schurr, Frey, Schnabel, R.Walter, Schadt, Messer, Klenk, Grau – Trainer: n.b.

Startelf:

RihmLeist, ModlMolenda, Brezing, KieferWeidinger, Heermann, O.Siffling, Engelhardt, Günderoth – Trainer: Hans Tauchert

Tor 1:2 Messer (43.)
Tor 2:4 Schurr (81.)

Tor 0:1 Weidinger (23.)
Tor 0:2 Engelhardt (50.)
Tor 1:3 Günderoth (70.)
Tor 1:4 Weidinger (80.)

Bericht:


Vor 8.000 Zuschauern, unter denen sich zahlreiche, mit zwei Sonderzügen herübergekommene Mannheimer Schlachtenbummler stark bemerkbar machten, mußten die Waldhöfer hart kämpfen, ehe sie den 4:2 (2:1)-Sieg sicherstellen konnten. Die Böckinger waren keineswegs schlechter und hatten, bevor ihrem ausgezeichneten Mittelläufer Frey nach der Pause das Schienbein angeschlagen wurde, noch alle Gewinnchancen auf ihrer Seite. Das 8:2-Eckenverhältnis für die Böckinger spricht hierfür. Allerdings ist nicht zu verkennen, daß der Sturm der Böckinger zwar im Feld sehr schön spielte und auch häufig vor das Tor der Gäste kam, die Waldhof-Stürmer dafür aber wesentlich genauer schossen und bei jedem ihrer Angriffe eine akute Gefahr für das Heiligtum der Union bildeten. Die Läuferreihe und die Verteidigung der Gäste spielte sehr sicher, besonders Rihm im Tor verdiente sich Beifall. Im Sturm war Siffling der beste Mann, für [Willi Walz|Walz]] spielte Günderoth recht ansprechend Linksaußen. Union hatte in der Verteidigung den stärksten Mannschaftsteil; in der Läuferreihe war Frey bis zu seinem Ausscheiden ausgezeichnet. Der Sturm spielte im Feld recht ansprechend, schoß aber sehr schlecht. Maul (Nürnberg) befriedigte als Schiedsrichter nicht immer; er verdarb sich viel durch Konzessionen.

Waldhof began dieses Spiel in der Adolf-Hitler-Kampfbahn zu Cannstadt recht vielversprechend, jedoch setzten sich schon bald die mit mächtigem Eifer kämpfenden Böckinger besser durch. Nichtsdestoweniger blieben die Mannheimer Vorstöße gefährlicher. In der 23.Minute erzielte Weidinger, der eine sehr gute Partie lieferte, den Führungstreffer, dem in der 27.Minute nach einer Drangperiode der Waldhöfer Engelhardt einen zweiten Erfolg anreihte. Die Böckinger kamen dann stark auf, blieben aber zunächst noch erfolglos. Als Messer im Waldhofstrafraum regelwidrig gelegt wurde, gab Maul den fälligen Elfmeter nicht, ließ aber dann ein klares Abseitstor gelten, das Messer zwei Minuten später erzielte. Mit 2:1 ging es in die Pause.

Nach dem Wechsel blieb Böckingen weiterhin feldüberlegen, aber die Waldhofspieler konnten ihr Tor sauber halten. Im Gegensatz zu den überhastet arbeitenden Böckingern vergaßen die Gäste bei noch so schnell sich abwickelnden Situationen nie den Zweck des Spiels. Hierbei tat sich besonders Siffling hervor, der beste Stürmer auf dem Platze. Eine Viertelstunde nach Wiederbeginn mußte Frey nach einem Zusammenprall mit Engelhardt mit Schienbeinbruch vom Platz getragen werden; allerdings traf den Mannheimer kein Verschulden an dem Unfall. Günderoth ging dann auf der linken Seite schön durch und stellate auf 3:1, in der 35.Minute verwandelte Weidinger eine saubere Vorlage Sifflings, der einige Gegner souverän umspielt hatte, zum 4:1. Gegen Spielschluß kamen die zehn Böckinger dann nochmals stark auf und Schurr war auch mit einem 20-Meter-Schuß, der von der Latte ins Tor sprang, erfolgreich. Dabei blieb es dann, da die Gäste den Sieg jetzt sicherstellten.


Quelle: Bergsträßer Anzeigeblatt vom 16.04.1934



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