Spielbericht 8.Spieltag 34/35, SV Waldhof – Phönix Karlsruhe

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SV Waldhof Mannheim 1:2 (0:1) Karlsruher FC Phönix
Waldhof Mannheim 8.Spieltag
Sonntag, 25. November 1934, Waldhof-Stadion

Endstand 1:2

Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Ebi (Freiburg)

Phoenix Karlsruhe Wappen.png
Startelf:

EdelmannLeist, ModlMolenda, Brezing, KuhnWeidinger, Heermann, Siffling, Engelhardt, Günderoth – Trainer: Hans Tauchert

Startelf:

Mayer – Lorenzer, Wenzel – Noe, Schoser, Schüller – Föry, Heiser, Graß, Mohr, Neuner – Trainer: Prof. Karl Wegele

Tor 1:2 Weidinger (74.)

Tor 0:1 Föhry (37.)
Tor 0:2 Föhry (47.)

Bericht:


5.000 Zuschauer erlebten am Sonntag auf dem Waldhofplatz eine Riesenüberraschung. Phönix Karlsruhe kam gegen den Tabellenführer des Gaues Baden, SV Mannheim-Waldhof, mit 2:1 (1:0) zu einem knappen, aber nicht unverdienten Sieg. Leider nahmen sowohl einige Spieler des badischen Gaumeisters als auch ein Teil der Zuschauer diese Niederlage nicht mit dem gebotenen Anstand hin. Schon während des Spieles wurde weidlich „geholzt“ und die Temparamentsausbrüche auf den Rängen nahmen zuweilen recht unschöne Formen an. Toll ging es dann nach dem Schlußpfiff zu. Ebi (Freiburg) war zwar zugegebenermaßen kein ernsthafter Schiedsrichter, aber das berechtigt auf keinem deutschen Sportplatz Spieler oder Zuschauer zu einem solchen Skandal, wie er sich auf dem Waldhofplatz am Sonntag abgespielt hat. Die Behörde wird sicher das Ihre tun.

Das Spiel selbst war wenig schön. Phönix begann das Spiel mit seiner bekannten Defensivaufstellung: drei Verteidiger und drei Läufer. Damit nun konnte sich Waldhof absolut nicht abfinden. Das Spiel war schon in der ersten Halbzeit reichlich hart; Leist von Waldhof und der Läufer Noe von Phönix Karlsruhe – Phönix hatte übrigens erstmals Neuner (früher Aschaffenburg) auf Linksaußen stehen, während Waldhof ohne Kiefer spielte – mußten wegen Verletzung zeitweise vom Platz. Kurz vor dem Wechsel erzielte Föry aus einem Eckball den Führungstreffer für Phönix. Unmittelbar nach der Pause erhöhte der gleiche Spieler auf 2:0. Mit Waldhof war es jetzt vorbei. Ein Teil der Spieler verlor die Selbstbeherrschung. Zwar gelang nach langer Belagerung des Phönixtores Weidinger 16 Minuten vor Schluß ein Treffer, aber zum Ausgleich reichte es nicht mehr.

Bei Waldhof versagte Brezing, auch der Sturm war nicht auf der Höhe. Die Verteidigung war noch der beste Mannschaftsteil. Der Karlsruher Stärke war ihre Taktik, vom Anpfiff ab mit nur vier Stürmern, drei Läufern und drei Verteidigern zu spielen. Zudem waren die Verteidiger selbst ausgezeichnet, ebenso Mayer im Tor. Quelle: Karlsruher Tagblatt vom 26.11.1934


Anläßlich der Ausschreitungen bei diesem Spiel wurden von der „Behörde“ folgende Sanktionen verhängt:

1.) Dem Sportverein Waldhof wird untersagt, die Heimspiele bis 28. Februar 1935 auf eigenem Platz auszutragen. Die Spiele sind im Stadion der Stadt Mannheim durchzuführen (Ausnahme Punkt 2).
2.) Das Spiel Sportverein Waldhof gegen 08 Mannheim findet strafweise auf dem Platz des letztgenannten Vereins statt (Termin 27. Januar 1935, vormittags 11 Uhr). Die Verrechnung der Einnahmen erfolgt wie bei einem Heimspiel des Sportverein Waldhof. (Das Spiel konnte witterungsbeding allerdings erst am 17. Februar 1935 ausgetragen werden und fand im Mannheimer Stadion statt, Anm. d. Red.).
3.) Es besteht zwar der äußerst dringende Verdacht, daß der Spieler Edelmann gegen den Schiedsrichter geschlagen hat. Nur im Hinblick auf mehrere einander widersprechende Zeugenaussagen wird das Verfahren gegen Edelmann mangels Beweises eingestellt.
4.) Der Spieler Engelhardt des Sportvereins Waldhof wird wegen grober Unsportlichkeit gegenüber dem Schiedsrichter und der gegnerischen Mannschaft bis 15. März 1935 aus dem DFB ausgeschlossen.

Quelle: Allgemeine Sportzeitung vom 24.12.1934




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