Spielbericht Süddeutsche Meisterschaft 1.Spieltag 27/28, Stuttgarter Kickers – SV Waldhof

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Stuttgarter Kickers 1:0 (1:0) SV Waldhof Mannheim 07
Stuttgarter Kickers 1. Spieltag, Süddeutsche Meisterschaft
Sonntag, 15. Januar 1925, Waldaustadion

Endstand 1:0

Zuschauer: 9.000
Schiedsrichter: Seelmacher (Nürnberg)

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Startelf (unvollständig):

?? – Maneval, Müller – Trainer: Fritz Kerr

Startelf:

n.b.

Tor 1:0 Maneval (65.)

Bericht:


Wenn wirklich die Stuttgarter durch unglaubliches Pech verloren haben, so stand ihnen in ihren beiden weiteren Spielen bisher auf eigenem Boden, am vergangenen Sonntag gegen die Frankfurter Eintracht und diesmal gegen den SV Waldhof das Glück um so auffälliger zur Seite. Der Erfolg gegen den Rheinmeister ist keineswegs verdient. Die Gäste legten stets eine klare Überlegenheit an den Tag, scheiterten aber an dem Schußvermögen ihres Sturmes, der keine der zahlreichen Torgelegenheiten auszunutzen verstand. Auf der Gegenseite stand eine Angriffsreihe, die ebenso wenig wusste, weshalb sie auf dem Spielfeld steht. Lediglich Mannetal machte die Ausnahme und kam in der 20.Minute der zweiten Spielhälfte zu einem schönen Schuß, der auch den Kampf entschied. Das Treffen fand wieder vor etwa 9.000 Zuschauern statt, die durch die jetzt fertiggestellte neue Tribüne besser untergebracht werden konnten. Die Platzverhältnisse waren wieder weniger günstig.

Über den Spielverlauf

Die Kickers hatten außer für den am Vorsonntag sich nicht bewährten Gimpel Ersatz für Nagel und Lieb gestellt. Bei den Gästen vermißte man den Verteidiger Schwarz. Zunächst schien bei den Kickers alles gut zu passen. Der Sturm arbeitete sich verschiedentlich zu, da aber die Mitte nicht mitging, verpufften die Gelegenheiten. Dann stellte sich auch bei den Gästen das bisher fehlende Verständnis ein und immer mehr ging die Initiative auf sie über. Im Feldspiel dominierten sie absolut und kamen infolgedessen auch zu den schönsten Torgelegenheiten. Sobald indessen der Strafraum erreicht war, schien das Pulver verschossen und die Energie aufgebraucht zu sein, so daß die Kickers in der letzten Viertelstunde wieder Vertrauen faßten und ihrerseits Angriffe einleiteten, die aber gleichfalls ergebnislos verliefen. Nach der Pause stand das Treffen wieder im Zeichen der Gäste, die ihren Gegnern nur gelegentliche Durchbrüche erlaubten. Bei einer dieser Gelegenheiten brachte Waldhof den Ball nicht weg und Mannetal kam in der 20.Minute zum unhaltbaren Schuß. Nun gaben die Gäste alles her, um unter allen Umständen wenigstens noch gleichzuziehen. Sie drängten, waren aber vom Pech verfolgt, während die Gäste in einem abermaligen Durchbruch fast ein zweites Tor erzielt hätten. Der Kampf blieb entschieden.

Kritisch beleuchtet

Das hervorstechendste Merkmal der Begegnung waren die beiderseitigen ungenügenden Stürmerleistungen. Es verstärkt sich immer mehr die Feststellung, daß hier die Schwäche dieser Mannschaften liegt und sich daher große Leistungen in der Fortsetzung der Mannschaftskämpfe kaum zu erwarten sind. Der beste Mann des Siegers war der Torhüter. Seine Leistung imponiert doppelt, da die vor ihm stehende Verteidigung keinerlei Vertrauen einflößte. Die Läufer gingen noch an, waren aber auch nicht dominant im Können. Der Sturm hat nur einen brauchbaren Flügel – die Seite Mannetal und Müller. Über Waldhofs Sturm ist bereits das Nötige gesagt. Die Läuferreihe war ausgezeichnet in Abwehr und Angriff. Auch die Hintermannschaft kommt in der Beurteilung nicht schlecht weg. Der Sieg der Stuttgarter ist ebenso unverdient wie der Punktgewinn aus dem Vorsonntagspiel gegen Frankfurt. Gegen Seelmacher, Nürnberg, läßt sich wenig einwenden.

Quelle: Wormser Sportblatt vom 16.01.1928



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