Spielbericht 1.Spieltag 49/50, SV Waldhof – Eintracht Frankfurt

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SV Waldhof Mannheim 07 5:1 (3:1) Eintracht Frankfurt
Waldhof Mannheim 1.Spieltag
Sonntag, 4. September 1949, Waldhof-Stadion

Endstand 5:1

Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Hirsch (Stuttgart)

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Startelf:

Skudlarek - Rößling, Siegel - Rendler Krämer, Kling - L.Siffling, Herbold, Lipponer, Rube, Hölzer - Trainer: Fritz Rebell

Startelf:

Henig - Nees, Bechtold - Kudrass, Kesper, Schädler - Lemm, Kaster, Schieth, Heilig, Kraus - Trainer: Walter Hollstein

Tor 1:1 Lipponer (25.)
Tor 2:1 Hölzer (27.)

Tor 3:1 Herbold (28.)
Tor 4:1 Rube (65.)
Tor 5:1 Lipponer (75.)

Tor 0:1 Kaster (10.)

Bericht:


Waldhofs erfolgreicher Steilpaß

Es war die Demonstration zweier grundverschiedener Spielarten. Die Waldhöfer, anfangs weniger ins Spiel kommend als die unentwegt aus der Verteidigung heraus kombinierenden Eintrachtler, hatten trotzdem die besseren und auch die zahlreicheren Torchancen, da Lipponer und Herbold mit ihren Steilvorlagen immer den kürzesten Weg zum gegnerischen Tor suchten und die beiden Außen Hölzer und Siffling ihr zielstrebiges Spiel zeigten. Das überraschende Führungstor der Eintracht wäre viel früher ausgeglichen worden, wenn Henig im Eintracht-Tor, sowie die ausgezeichneten Außenläufer Kudras und Schädler im Verein mit ihrem Stopper Kesper nicht immer wieder rettend eingegriffen hätten.

Es war der taktische Fehler der Eintracht, daß sie es nicht verstand, dem Steilpaß-Spiel der Waldhöfer zu begegnen und hartnäckig bei ihrem kurzen Paßspiel verblieb. Hinzu kam, daß Schieth und Heilig nicht die notwendige Unterstützung fanden, Kaster für das Klein-Kleinspiel zu unbeweglich war und die ausgezeichneten Außenläufer Rendler und Kling ihre Außenstürmer Lemm und Krauß nicht an den Ball kommen ließen. So kam es, daß innerhalb von drei Minuten das Spiel zugunsten der in punkto Kondition, Ballbehandlung und Stellungsspiel weitaus besseren Waldhöfer noch vor der Halbzeit entschieden wurde. Diese drei Tore brachen der gut veranlagten, körperlich etwas zu schwachen Eintracht-Elf das Rückgrat. Daß es nach dem Wechsel nur noch zu zwei weiteren Treffern der immer stärker überlegenen Waldhöfer kam, ist auf eine gewisse Sorglosigkeit, vielleicht auch auf mangelnde Konzentration im entscheidenden Moment zurückzuführen.

Der Sieg der Waldhöfer war gleichzeitig der Triumph der schnelleren Kombination und des einheitlicheren Mannschaftsgefüges über eine technisch gute, taktisch jedoch wenig routinierte Eintracht-Mannschaft, deren Sturm es offenbar am führenden Kopf und auch an einem Brecher mangelt.


Quelle: aus dem 'Sport-Magazin' vom 07.09.1949



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