Spielbericht 15.Spieltag 48/49 SV Waldhof – Schwaben Augsburg

Aus WikiWaldhof
Wechseln zu: Navigation, Suche


SV Waldhof Mannheim 07 1:1 (1:1) Schwaben Augsburg
Waldhof Mannheim 15.Spieltag
Sonntag, 9. Januar 1949, Waldhof-Stadion

Endstand 3:2

Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Winkler (Nürnberg)

TSV Schwaben Augsburg.png
Startelf:

Vetter - Rößling, Siegel - Mayer, Krämer, Rendler - Herbold, Lipponer, Fanz, Rube, L.Siffling - Trainer: Karl Engelhardt

Startelf:

Süßmann - Meßmer, Struzina - Schmuttermair, Dziarstek, Helbig - Lemm, Hampel, Lehmann, Lechner, K.Grünsteudel - Spielertrainer: Georg Lechner

Tor 1:1 L.Siffling (12.)

Tor 0:1 Hampel (6.)

Bericht:

Das Unentschieden war zweifellos ein Erfolg der Augsburger, denen der Ruf vorausging, auswärts besser zu spielen, als auf eigenem Gelände. Zunächst sah es allerdings so aus, als wollten die Schwaben ihre Streiche der letzten Wochen (Siege in Nürnberg, Schweinfurt, Mühlburg, Unentschieden bei Eintracht Frankfurt und VfB Stuttgart) wiederholen. Die Zuschauer bekamen zu ihren kalten Füßen noch einen eisigen Schauer über den Rücken.

Und das kam so. Schmuttermair, der rechte Augsburger Läufer, spielte sich gut durch, gab weit an den linken Flügel, zuerst blieb das Leder im Schlamm hängen, „D-Zug" Grünsteudel war zuerst im Bilde, angelte sich den Ball und legte ihn dem rechtzeitig mitgelaufenen Hampel vor die Füße. Hampel hatte wenig Mühe, aus kurzer Entfernung das Leder ins lange, von Vetter ungedeckte Toreck, einzuschießen. Die Augsburger lagen in der 6. Spielminute mit 1:0 in Führung. Doch schon drei Minuten später kam Waldhof zum Ausgleich. Herbolds Freistoß senkte sich in den Strafraum, Lipponer köpfte vor den griffbereiten Händen Süßmanns und Siffling gab dem Ball noch den letzten Dreh über die Linie. Mit gefährlichen Vorstößen vom linken Flügel aus versuchten nun die Augsburger die Führung erneut an sich zu reißen. Grünsteudel überspurtete mehrmals seinen Gegenspieler Rößling und wurde dabei von dem technisch blendenden Lechner gut unterstützt. Überraschenderweise fanden sich die körperlich schwereren Spieler der Augsburger mit dem Schlammboden in der ersten Hälfte bedeutend besser zurecht als die leichtfüßigeren Waldhofspieler. Der wiedergenesene Dziarstek lieferte in der Hintermannschaft eine große Partie, und ihm verdanken die Gäste schließlich auch den Punktegewinn, als Waldhof überlegen wurde. Nur vereinzelte Vorstöße der nur noch mit drei Stürmern spielenden Augsburger unterbrachen das fast pausenlose Anrennen der Waldhöfer gegen das von dem jugendlichen Süßmann gut gehütete Schwabentor.

Lipponer gab sich jede erdenkliche Mühe, auch der erstmals wieder spielende Fanz fand zuweilen schon wieder zu seinem alten Können zurück. Doch es gab noch einen Gegner auf dem Waldhofplatz, der den Kombinationen der Waldhof-Fünferreihe mehr zu schaffen machte als die Gegenspieler. Und das war der Schlamm. Eine genaue Ballführung oder gar eine gut angelegte Kombination war schier unmöglich. Alles blieb mehr oder weniger dem Zufall überlassen. Vor allem erforderte der schwere Boden eine Körperbeherrschung, wie sie ausgerechnet der schwerste Mann bei Augsburg, Dziarstek, glänzend vorführte. Er war der einzige Spieler, der mit dern Boden keine Bekanntschaft gemacht hatte. Alle anderen waren zu „Moorgeistern" geworden.

Trotzdem hätte Waldhof den Sieg schaffen müssen, wenn es Herbold verstanden hätte, die „gute Ecke", auf dem Spielfeld auszunützen. Er hatte aber in Struzina einen sehr stabilen und geschickt deckenden Abwehrspieler gegen sich stehen und kam so nicht so recht zur Geltung. Wie dem auch sei, die Augsburger standen das Tempo weniger durch als die Waldhöfer, was sich nach der Pause besonders bemerkbar machte.

Im ganzen gesehen konnten die Schwaben nach gutem Anfang ihrem am Beginn dieses Berichtes aufgezeichneten Ruf als „Auswärtself" nicht ganz gerecht werden. Ihre besten Spieler waren Dziarstek und Lehner. Waldhof hatte in Siegel, Lipponer und Mayer seine besten Kräfte. Schiedsrichter Winkler leitete recht ordentlich. W. L.

Quelle: Mannheimer Morgen v. 10.01.1949



Sie wollen hier in mehr als 20.000 Artikeln Ihre Werbung sehen? Schreiben Sie uns einfach an.