Spielbericht 19/20 20.Spieltag: SV Waldhof Mannheim - Chemnitzer FC

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SV Waldhof Mannheim 07 4:3 (2:3) Chemnitzer FC
SV Waldhof Mannheim.png 20.Spieltag
Samstag, 21. Dezember 2019, 14 Uhr, Carl-Benz-Stadion

Endstand 4:3

Zuschauer: 8.905
Schiedsrichter: Bokop (Vechta), Assistenten: Meermann (Vechta), Oldhafer (Hamburg)

Chemnitzer FC Logo.png
Startelf (Spielsystem: 4-2-3-1):

KönigsmannMarx, Schultz, Conrad (C)Kapitän der Mannschaft, HofrathSeegert, SchusterDeville, Christiansen, G.KorteBouziane – Trainer: Bernhard Trares

Einwechslungen:

Scored after 46 minutes 46' Ferati für Seegert
Scored after 80 minutes 80' R.Korte für Deville
Scored after 84 minutes 84' Koffi für Bouziane

Reserve: Varvodic (Tor), Flick, dos Santos, Gouaida

Es fehlten: Scholz (Trainingsrückstand nach Kreuzbandriss im rechten Knie), Just (Reha nach Kreuzbandriss im rechten Knie), Diring (traumatischer Knorpelschaden im linken Knie), Sulejmani (Trainingsrückstand nach Riss des vorderen Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk), Weißenfels (Rekonvaleszent nach Sprunggelenk- bzw. Knöchelblessur), Loechelt (entzündete Sehne im Sprunggelenk), Celik, Schwarz, Weik (alle nicht berücksichtigt oder verletzt)

Startelf (Spielsystem: 4-2-3-1):

Jakubov – Itter, Hoheneder (C)Kapitän der Mannschaft, Reddemann, Milde – Bohl, Müller – Bonga, Tallig, Garcia – Hosiner – Trainer: Patrick Glöckner

Einwechslungen:

Scored after 25 minutes 25' Campulka für Müller
Scored after 77 minutes 77' Sarmov für Tallig
Scored after 83 minutes 83' Blumberg für Bonga

Reserve: Mroß (Tor), Schoppenhauer, Bozic, Tuma

Es fehlten: Awuku (Probleme am Sprunggelenk), Karsanidis (Reha nach Kreuzbandriss), Sirigu (Innenbandzerrung), Sturm (Aufbautraining nach Syndesmosebandriss), Frahn (fristlose Kündigung), Günther, Velkov, Langer, Gesien, Hoppe (alle U23, verletzt oder nicht berücksichtigt)

Scored after 16 minutes 16' 1:0 Bouziane (Rechtsschuss, Vorarbeit G.Korte)
Scored after 39 minutes 39' 2:2 Conrad (Linksschuss, Hofrath)
Scored after 53 minutes 53' 3:3 Deville (Rechtsschuss, Ferati)
Scored after 85 minutes 85' 4:3 Koffi (Rechtsschuss, G.Korte)

Yellow card.png Seegert, Hofrath, Koffi, Christiansen, Trares (90. + 1, Reklamieren auf der Trainerbank), Ferati

Scored after 18 minutes 18' 1:1 Garcia (Linksschuss, Vorarbeit Tallig)
Scored after 27 minutes 27' 1:2 Hosiner (Rechtsschuss, Bonga)
Scored after 44 minutes 44' 2:3 Hosiner (Rechtsschuss, Bonga)

Yellow card.png Bohl, Garcia, Campulka, Hoheneder

Beste Spieler: Marx, Schuster - Hosiner, Bonga, Itter

Bericht:


Waldhöfer Weihnachtswünsche werden wahr

Wenn sich die Fans des SV Waldhof zu Weihnachten etwas hätten wünschen dürfen, wäre wohl Folgendes auf dem Wunschzettel gestanden: Endlich wieder ein Heimsieg, Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen und ein Tor für Kevin Koffi. Und selbst wenn das alles in Kombination fast schon etwas unwahrscheinlich erschien, wurden diese Wünsche beim 4:3 (2:3) gegen den Chemnitzer FC zum Abschluss des Fußball-Jahres tatsächlich wahr. Und noch besser: Ausgerechnet der die komplette Hinrunde erfolglose Koffi steuerte in der 85. Minute vor 8.905 restlos begeisterten Fans den Siegtreffer bei, der den Drittliga-Aufsteiger zumindest bis Sonntagnachmittag auf Platz drei katapultierte. Dieser würde am Saisonende die Teilnahme an der Relegation Richtung 2. Liga bedeuten.

Kevin Koffi lebte dagegen im Augenblick. „Ich habe schon viel erlebt und einige Tore geschossen, aber das war schon ein Wahnsinnsgefühl“, beschrieb der 33-Jährige nach der Partie seine Emotionen. „Die Fans und die Mannschaft haben immer an mich geglaubt. Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk für mich“, freute sich der gebürtige Ivorer, der in einem „Danke, Jesus“-Shirt auf dem Zaun des Fan-Blocks die Sieger-Party anfeuern durfte.

Bis es so weit war, galt es für die Mannheimer allerdings einige schwere Momente zu überstehen. Zwar startete der SVW mit der gleichen Elf wie zuletzt in Zwickau, brachte aber von Beginn an keine vergleichsweise Leistung wie noch vor Wochenfrist in Zwickau auf den Platz. Aus dem Chemnitzer Druck resultierten viele Ballverluste, die Mannheimer hatten keinerlei Kontrolle über die Partie. Das 1:0 durch Mounir Bouziane (16.) stellte den Spielverlauf sogar fast etwas auf den Kopf. Der SVW fing einen Chemnitzer Angriff über den stets gefährlichen Tarsis Bonga ab und Gianluca Korte bediente Bouziane sehenswert in den Lauf. Der Stürmer ließ sich diese Chance allein vor CFC-Torhüter Jakub Jakubov nicht nehmen und erzielte nach vier Mannheimer Heimspielen ohne Tor endlich mal wieder einen Treffer im Carl-Benz-Stadion.

Doch Chemnitz antwortete prompt. Erik Tallig durfte von der Strafraumgrenze schießen und SVW-Torwart Timo Königsmann wehrte den Ball zur Seite ab, wo Rafael Garcia zur Stelle war (18.). Auch beim zweiten Gegentreffer sah Königsmann nicht besonders gut aus. Bonga versuchte es aus der Mitte und der SVW-Keeper ließ den Ball wieder aus den Händen, dieses Mal staubte Philipp Hosiner ab (27.). „Die Tore gehen ganz klar auf meine Kappe“, räumte der Keeper nach der Partie selbstkritisch ein. Der Waldhof hatte in der Folge ein paar bessere Momente nach vorne, blieb aber vor allem bei Standards gefährlich. Den Freistoß von Marcel Hofrath konnte CFC-Torwart Jakubov noch entschärfen (38.), eine scharf hereingezogene Freistoß-Flanke Hofraths bekam der überraschte Chemnitzer Schlussmann an die Brust und Kevin Conrad reagierte am schnellsten – 2:2 (39.).

Mit diesem Ergebnis hätte der SVW zufrieden in die Pause gehen können, doch da vor allem Bonga zu keiner Zeit unter Kontrolle gebracht werden konnte, kassierten die Mannheimer noch das 2:3. Der Mittelfeldspieler zog dieses Mal über die rechte Seite nach vorn und am zweiten Pfosten stand erneut Hosiner goldrichtig (44.). Eine durchaus verdiente Führung für die Gäste. „Chemnitz war mit drei Pässen vor unserem Tor. Wir haben zu keiner Zeit die Seiten zu gekriegt“, sah auch Waldhof-Trainer Trares die erste Halbzeit klar bei den Gästen und musste reagieren.

Nach der Pause versuchte es der SVW-Coach mit mehr Offensivgeist im Mittelfeld, ließ Marcel Seegert in der Kabine, zog Max Christiansen nach hinten und brachte Arianit Ferati in einem nun flacheren 4:4:2-System auf links in die Mittelfeldreihe. Und der 22-Jährige führte sich gleich prächtig ein, bediente Maurice Deville und der Luxemburger jagte den Ball aus 25 Metern sehenswert ins linke Eck (53.).

Danach wieder war die Partie wieder offen und hätte auch erneut in die andere Richtung kippen können, als Königsmann CFC-Stürmer Hosiner den Ball direkt in den Fuß spielte, seinen Fehler beim Lupfer des Österreichers aber gleich wieder gut machte (73.). Nach und nach war es dann allerdings der Waldhof, der das Momentum auf seine Seite zog. Vor allem Feratis geniale Pässe in die Spitze, die Trares von einem „Champions-League-Fuß“ schwärmen ließen, eröffneten den Waldhöfern immer wieder Räume im Rücken der Chemnitzer, die aber zunächst nicht genutzt werden konnten. Erst als Gianluca Korte seinen Teamkollegen Koffi zum 4:3 bediente (85.) und die wegen einer Rauchbombe im Chemnitzer Block samt Spielunterbrechung auf sieben Minuten ausgedehnte Nachspielzeit überstanden war, durfte ein fast perfektes Fußball-Jahr bejubelt werden.

„Die Heimbilanz aufgehübscht, den Zuschauern solch ein Spektakel geboten – das war ein fantastischer Abschluss, den wir auch entsprechend feiern dürfen“, zog Trainer Trares eine zufriedene Bilanz des ersten Halbjahres in der neuen Liga, bevor er sich zur internen Weihnachtsfeier in den VIP-Räumen des Carl-Benz-Stadions aufmachte. Dass dort Kevin Koffi eine Runde ausgeben würde, darf vermutet werden, doch allein darauf wollte sich Trares nicht verlassen. „Ich glaube, es ist genug da“, sagte der 54-Jährige mit einem Augenzwinkern.


Quelle: Mannheimer Morgen – 21.12.2019

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