Spielbericht Süddeutsche Meisterschaft 14.Spieltag 27/28, Eintracht Frankfurt – SV Waldhof
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Eintracht Frankfurt | 5:4 (5:2) | SV Waldhof Mannheim 07 | |
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14.Spieltag, Süddeutsche Meisterschaft Sonntag, 29. April 1928, Stadion Riederwald Endstand 5:4 Zuschauer: 12.000 |
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Startelf:
Trumpp – Schütz, Kirchheim – Kübert, Goldammer, Maurischat – Schaller, Döpfer, Ehmer, Dietrich, H.Kissinger – Trainer: Gustav Wieser |
Startelf (unvollständig):
?? – Decker, Brückl, Skudlarek – Trainer: Johann Hetzel | ||
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Bericht:
Kurz vor der Pause hatte der Eintrachtverteidiger Schütz das Nasenbein gebrochen, spielte zwar später mit einem Notverbande weiter, aber seine Mannschaft schien doch nicht mehr das notwendige Vertrauen zu seiner Zuverlässigkeit zu haben, so daß in den folgenden 45 Minuten doch nicht mehr alles so klappte, wie es bis zur Pause der Fall war. Vor allem aber hatten sich die Gegner inzwischen aus ihrer anfänglichen Befangenheit herausgefunden und bewiesen bis zum Spielende, daß sie trotz ihres schlechten Tabellenstandes in ihrer derzeitigen Form zu den besten Mannschaften des deutschen Südens zu rechnen sind. Ihre Kombination ist genau, ihr Stellungsspiel äußerst nutzbringend. Leider hatte der Sturm vor der Pause ziemlich wenig Glück mit teilweise recht scharfen Schüssen. Mannheims Torhüter wehrte glänzend ab, in der Hintermannschaft fiel das sichere Spiel des Mittelläufers angenehm auf, im Sturme führte Brückl zielbewußt, neben ihm war wohl Decker der beste Angriffsmann. Die Einzelkritik der Eintrachtleute hat ebenfalls mit einem Lobe des Torwächters zu beginnen. Er warf sich der Gefahr entgegen, gerade als es um den Eintrachtsieg besonders bange aussah, Schütz, der gesunde, wird dem anwesenden Herrn Otto Nerz sicherlich gut gefallen haben. Aber auch der Mann mit dem Notverband tat noch vollauf seine Schuldigkeit. Bemerkenswert arbeitete der Eintrachtsturm. Die rechte Seite zeigte Produktivität, die linke Technik. Schaller und Döpfer harmonierten besser zusammen, als Dietrich und Kissinger. Dieser erwies sich als tadelloser Linksaußen, aber seinem Nebenmanne, so tüchtig er in der Einleitung von Handlungen ist, ist nun einmal die Fähigkeit nicht gegeben, sich den Intentionen der anderen schnell genug anzupassen. So haperte es gelegentlich auf der linken Angriffsseite. Bemerkenswert bleibt, daß Eintracht nach der Pause keine Tore mehr zu erzielen vermochte, während Mannheim durch einen Kopfball Brückls und einen placierten Schuß Skudlareks dem Ausgleich greifbar nahe rückte. Schließlich brachte Eintracht doch noch ihr 5:4 unter Dach und Fach. Sie ist also Tabellenzweite und wird in den weiteren Spielen um die „Deutsche" gewißlich keine schlechte Figur machen. Die Spielleitung des Herrn Karl Schmitt vom FV Offenburg verdient besondere Erwähnung. Er demonstrierte deutlich den Unterschied zwischen einem peinlich genauen und einem kleinlichen Schiedsrichter. Herr Schmitt hat in diesem für ihn sehr schwierigen Kampfe tadellos bestanden. Wenn es trotzdem einige Protestrufe gab, dann trifft die Meinung der Zuschauerschaft neben das Ziel. Uebrigens, was will die Divergenz in den Auffassungen des Publikums und des Spielleiters besagen? Das Sinnen und Trachten der Zuschauer ist meistens auf Torgewinn oder Torverhütung eingestellt, nur der Spielleiter konzentriert sich allein auf die Einhaltung der Spielregeln. Können da Meinungsverschiedenheiten ausbleiben? Ludwig Isenburger. Quelle: „Kicker“ Sportmagazin vom 01.05.1928
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