Ronaldo

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Dieser Artikel behandelt den brasilianischen Fußballspieler Ronaldo. Für weitere Fußballspieler dieses Namens, siehe Ronaldo (Begriffsklärung).
Ronaldo
Ronaldo am 6. Juni 2005

Spielerinformationen
Voller Name Ronaldo Luís Nazário de Lima
Geburtstag 22. September 1976
Geburtsort Bento Ribeiro, Rio de Janeiro
Brasilien
Spitzname Ronaldinho (in Brasilien)
Position Stürmer
Vereinsinformationen AC Mailand
Trikotnummer 99
Vereine in der Jugend
1990–1991
1991–1993
Social Ramos Club
São Cristóvão
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1993–1994
1994–1996
1996–1997
1997–2002
2002–01/07
01/07–
Cruzeiro Belo Horizonte
PSV Eindhoven
FC Barcelona
Inter Mailand
Real Madrid
AC Mailand
14 (12)
46 (42)
37 (34)
68 (49)
127 (83)
20 0(9)
Nationalmannschaft2
1994– Brasilien 97 (62)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 15. Februar 2008
2Stand: 23. Juli 2007

Ronaldo (* 22. September 1976 in Bento Ribeiro, Stadtteil von Rio de Janeiro, Brasilien; eigentlich Ronaldo Luís Nazário de Lima) ist ein brasilianischer Fußballspieler. Aktuell spielt er für den italienischen Erstligaverein AC Mailand. Außerdem ist er mit der brasilianischen Nationalmannschaft 1994 und 2002 Fußball-Weltmeister geworden.

Karriere

1989–1994: Die Anfänge

Ronaldo begann seine fußballerische Karriere 1989 bei seinem Heimatverein Social Ramos Club Bento Ribeiro. Mit 15 wechselte er zu São Cristóvão, um nur ein Jahr später bei Cruzeiro Belo Horizonte anzutreten. Von da an begann seine Profikarriere. Für Cruzeiro erzielte er in 60 Spielen 60 Tore und empfahl sich so für die Nationalelf seines Landes.

Im Jahr 1994 - im Alter von nur 17 Jahren - stand Ronaldo im Aufgebot der brasilianischen Fußballnationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in den USA. Er wurde dort jedoch nicht eingesetzt und hatte somit nur wenig Anteil am Gewinn des WM-Titels. Trotzdem begann in diesem Jahr auch seine Karriere in Europa, als er für die relativ hohe Summe von umgerechnet ca. 5,5 Mio. Euro zum niederländischen Topverein PSV Eindhoven wechselte.

1994–1998: Aufstieg zum Superstar

In Europa spielte er zunächst von 1994 bis 1996 beim PSV Eindhoven und avancierte dort mit 54 Toren in 57 Spielen zu einem sehr begehrten Stürmer. Folgerichtig wurde er für viele europäische Spitzenvereine interessant und 1996 schließlich wechselte er für umgerechnet ca. 15 Mio. EUR zum FC Barcelona. Auch wenn es ihn nur ein Jahr bei den Katalanen hielt, war er doch sehr erfolgreich in Barcelona: So schoss er im Finale des Europapokals der Pokalsieger das entscheidende 1:0 gegen den Titelverteidiger Paris Saint-Germain und wurde mit 34 Treffern der Torschützenkönig in der Primera División. Während dieser Zeit wurde er auch zweimal (1996 und 1997) zum Weltfußballer und einmal (1997) zu Europas Fußballer des Jahres gewählt – in beiden Fällen jeweils als jüngster Spieler aller Zeiten, dem die jeweilige Auszeichnung verliehen wurde.

Ein Jahr später zog es ihn zum italienischen Traditionsverein Inter Mailand. Er spielte dort fünf Jahre (von 1997 bis 2002), jedoch wollte sich der große Erfolg für die Nerazzurri (die Schwarz-Blauen) nicht einstellen. Lediglich der UEFA-Cup konnte 1998 nach Mailand geholt werden. Im selben Jahr wurde Inter auch Vizemeister der Serie A. Weitere Erfolge (bis auf die erst am letzten Spieltag verlorene Meisterschaft 2002) blieben daraufhin aus. In allen Ligen, in denen er bis dahin gespielt hatte, wurde Ronaldo auf Anhieb Torschützenkönig - lediglich in der italienischen Serie A wurde er 1998 "nur" Zweiter hinter Oliver Bierhoff.

1998–2001: Verletzungen

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich galt die brasilianische Mannschaft als Favorit, scheiterte aber im Finale an den Gastgebern. Ronaldo glänzte bei der WM eher als Vorbereiter, was ihn jedoch nicht daran hinderte, selbst vier Treffer zu erzielen, darunter zwei im Achtelfinalspiel gegen Chile. Im Endspiel zeigte er eine sehr schwache Leistung, nachdem er am Tag zuvor unter bis heute nicht völlig geklärten Umständen aufgrund eines Anfalls ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Hinterher gaben viele Spieler und Experten die Unruhe um Ronaldo als Grund für die Niederlage an, da die Profis in ihrer Konzentration erheblich gestört wurden. Zudem hielten sich hartnäckige Gerüchte, dass Ronaldo eigentlich nie hätte spielen dürfen und lediglich auf Druck seines Sponsors zum Einsatz kam. Doch sowohl die Spieler als auch die Offiziellen schweigen bis heute zu diesem brisanten Thema.[1] Dennoch wurde Ronaldo von der Medienvertretern zum wertvollsten Spieler der WM gekürt und erhielt den Goldenen Ball.

Es folgten weitere sportliche Rückschläge, da Ronaldo sich im November 1999 das rechte Knie schwer verletzte und bei seinem Comeback vier Monate später nach gerade einmal sechs Minuten erneut vor Schmerzen zu Boden sackte. Wieder waren im rechten Knie die Bänder gerissen. Zwischenzeitlich musste an der Fortsetzung seiner noch jungen Karriere gezweifelt werden. Nach 17 Monaten Rehabilitation und einem verzweifeltem Kampf um die Fortsetzung seiner Karriere gab er am 20. September 2001 im UEFA-Cup gegen den rumänischen Klub FC Braşov ein weiteres umjubeltes Comeback.

2001–2002: Comeback

Obwohl die Saison seiner Rückkehr für ihn und Inter Mailand mit Tränen endete (durch ein 2:4 am letzten Spieltag gegen Lazio Rom wurde der erste Tabellenplatz noch an Juventus Turin verloren), sollte das Jahr 2002 trotzdem zu einer für ihn sehr erfolgreichen Spielzeit werden. Bei der Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea feierte Ronaldo eine sagenhafte Rückkehr, wurde mit acht Treffern in sieben Spielen Torschützenkönig der Weltmeisterschaft und schoss im Finale gegen Deutschland seine Mannschaft mit zwei Toren zum Titel.

Er wurde erneut zum Welt- und zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Danach verprellte er jedoch seine italienischen Fans, als er nach der WM für 45 Millionen Euro zu Real Madrid wechselte. Die Anhänger von Inter Mailand haben ihm diesen Schritt nie ganz verziehen, da er während seinen Verletzungen vom Verein nicht nur medizinische, sondern auch umfangreich finanzielle Hilfe erhielt. Mit Real Madrid gewann er im selben Jahr noch den Weltpokal, wobei er einen Treffer zum 2:0-Sieg für die "Königlichen" beisteuern konnte.

2002–2006: Wenig Erfolg in Madrid

Die Zeit nach 2002 verlief wenig erfreulich sowohl für Ronaldo als auch für seinen Verein Real Madrid sowie die brasilianische Nationalelf. Zwar konnten die Königlichen 2003 die spanische Meisterschaft erringen, doch danach folgten drei Saisons hintereinander in denen kein einziger Titel gewonnen werden konnte. Dies war für ein mit so vielen Stars besetztes Team wie Madrid gleichbedeutend mit einer Krise, zumal auch der ewige Rivale aus Barcelona sowohl in Spanien als auch in der Champions League triumphieren konnte. Unabhängig davon war Ronaldos Trefferbilanz weiterhin bemerkenswert. So erzielte er zwischen 2003 und 2006 in 120 Ligaspielen 82 Tore.

Ebenfalls enttäuschend verlief die WM 2006 in Deutschland für Brasilien. Die Mannschaft wirkte überaltert, ihre Leistungsträger und Stars überspielt. So schied das Team auch nach mäßigen Leistungen im Viertelfinale verdient gegen Frankreich aus. Besonders Ronaldo traf teilweise heftige Kritik aufgrund seiner körperlichen Verfassung. So wurde ihm vorgeworfen, zu dick und zu langsam zu sein. Selbst der brasilianische Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva erkundigte sich beim brasilianischen Nationaltrainer Carlos Alberto Parreira nach Ronaldos Fitnesszustand.[2] Kurioserweise erzielte Ronaldo trotzdem in vier Spielen drei Tore und wurde dadurch zum alleinigen Rekordtorschützen aller Weltmeisterschaften.

2006 bis heute: Aktuelle Entwicklung

Nach der WM konnte der Brasilianer sich im Verein nicht mehr richtig durchsetzen, blieb 215 Tage in der Liga ohne Torerfolg und wurde vom neuen Trainer Fabio Capello aus der Stammelf aussortiert. Nebenher plagten den Stürmer erneut Verletzungen. Daher entschloss er sich im Januar 2007 zu einem Wechsel zurück nach Mailand in die italienische Serie A. Jedoch heuerte er dieses Mal nicht bei Inter sondern bei deren Lokalrivalen dem AC Mailand an – womit er sich bei den „Interisti“ weiter in Misskredit gebracht hat.[3][4]. Bei „Milan“ bekam er wieder mehr Spielpraxis und konnte erneut Torerfolge feiern. Am Champions League-Sieg der Mailänder war er jedoch nicht aktiv beteiligt, da ihm die Spielberechtigung fehlte (er kam in dieser Saison schon für Madrid in der Champions League zum Einsatz). Dagegen bescherte ihm sein Ex-Verein Madrid ebenfalls einen weiteren Titel in seiner Sammlung, denn Real konnte die spanische Meisterschaft erringen.

Die Saison 2007/08 begann für Ronaldo mit einem Rückschlag. Nachdem er sich im Juli 2007 eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte, folgte beim Comeback-Versuch eine Wadenverletzung, sodass er seinem Verein insgesamt ein halbes Jahr nicht zur Verfügung stand. Daraufhin wurde er mit einem Wechsel zu Fenerbahçe Istanbul bzw. Flamengo Rio de Janeiro in Verbindung gebracht.[5][6] Zudem geriet er auch in Dopingverdacht aufgrund einer Bluttransfusion zur schnelleren Genesung seines Oberschenkels.[7] Trotzdem konnte er bei seinem Comeback am 13. Januar 2008 überzeugen, als er im Ligaspiel gegen den SSC Neapel zweimal traf und ein weiteres Tor vorbereitete.

Das Comeback dauerte jedoch nur einen Monat, denn am 13. Februar 2008 verletzte Ronaldo sich erneut schwer, als ihm im Ligaspiel gegen AS Livorno die Patellasehne im linken Knie vollständig riss. Die behandelnden Ärzte prognostizierten eine Heilung bis frühestens November 2008. Parallel dazu wurden neue Dopingverdächtigungen gegenüber ihm bzw. seinen früheren Vereinen geäußert. So soll laut Aussage seines ehemaligen Trainers bei Cruzeiro Belo Horizonte, Nelinho, sowie des Koordinators des Antidopingausschusses des brasilianischen Fußballverbandes, Bernardino Santi, ihm während seiner Zeit beim PSV Eindhoven Anabolika zum Muskelwachstum verabreicht worden sein. Diese Behandlungen seien auch der Hauptgrund für Ronaldos Verletzungsanfälligkeit.[8]

Besonderes

Fassadenbemalung mit Ronaldo & Ronaldinho am Anfang der Oberbaumbrücke in Berlin-Kreuzberg

Mit aktuell insgesamt 15 Toren bei Weltmeisterschaften ist Ronaldo der erfolgreichste Torjäger der WM-Geschichte, noch vor dem Deutschen Gerd Müller (14 Tore) und auch erfolgreicher als die brasilianische Fußballlegende Pelé.

Als erster Sportler überhaupt hat Ronaldo einen Werbevertrag auf Lebenszeit vom Sportartikel-Ausrüster Nike angeboten bekommen und unterzeichnet.

In der Folge Marge Online der 18. Simpsons-Staffel hat er einen Gastauftritt, den er selbst sprach.

Privates

Ronaldo wurde in einem Vorort von Rio de Janeiro geboren und lebte dort in seiner Kindheit mit seinen Eltern und drei Brüdern. Seine Eltern arbeiteten bei einer brasilianischen Telefongesellschaft und sorgten so dafür, dass Ronaldo auf eine Privatschule gehen konnte.

Ronaldo war vom 24. Dezember 1999 bis zum 12. November 2003 mit dem brasilianischen Model sowie Fußballspielerin Milene Domingues verheiratet. Aus der Ehe stammt sein Sohn Ronald (* 6. April 2000). Danach war er mit dem brasilianischen Model Daniella Ciccarelli verlobt, die nebenbei auch brasilianische MTV-Moderatorin ist. Der ursprünglich geplante Hochzeitstermin am 2. Januar 2005 wurde wegen Verzögerung der Annullierung seiner ersten Ehe auf den 14. Februar 2005 verschoben. Für die Trauung des Paares wurde eigens ein Schloss gemietet und die gesamte Fußballmannschaft von Real Madrid eingeflogen. Am 2. April 2005 gaben Ronaldo und Daniella bekannt, dass sie Ende des Jahres ihr erstes gemeinsames Kind erwarten, doch am 25. April 2005 erlitt Daniella im 3. Monat eine Fehlgeburt. Am 11. Mai 2005 gaben beide ihre Trennung bekannt, Grund dafür sollen Daniellas Eifersuchtsanfälle gewesen sein. Danach war er eine Zeit mit dem brasilianischen Model Raica Oliveira liiert, ist aber nun mit seiner Zahnärztin Erika Abreu zusammen, für die er in Madrid eine Zahnarztpraxis angemietet hat.

Am 10. November 2005 legte Ronaldo den Eid auf die spanische Verfassung ab und besitzt nun neben der brasilianischen auch die spanische Staatsbürgerschaft.

Am 22. Dezember 2007 wurde Ronaldos Cousin Igor Nazario de Lima in Rio de Janeiro erschossen.[9].

In Brasilien wird Ronaldo auch Ronaldinho genannt.

Erfolge/Titel

Als Nationalspieler

Mit seinen Vereinen

Auszeichnungen

Quellen

  1. „Eine Spritze bremste Ronaldo im WM-Finale 98“ Artikel in der Berliner Zeitung vom 14. Januar 2002.
  2. „Ist Ronaldo zu dick?“ Artikel im Tagesspiegel vom 9. Juni 2006.
  3. „Perfekt! Ronaldo zu Milan“ Artikel auf www.kicker.de vom 29. Januar 2007.
  4. „Ronaldo fällt einen Monat aus“ Artikel auf www.kicker.de vom 10. November 2006.
  5. „Traum-Comeback von Ronaldo“ Artikel in der Berliner Morgenpost vom 15. Januar 2008.
  6. „Bäumchen wechsel dich - nicht?!“ Artikel auf www.sportal.de vom 20. Dezember 2007.
  7. „Ermittlungen gegen Ronaldo?“ Artikel auf www.kicker.de vom 11. September 2007.
  8. „Ronaldo auf den Knien“ Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung vom 17. Februar 2008.
  9. „Ronaldos Cousin erschossen“ Artikel auf www.goal.com vom 23. Dezember 2007.

Weblinks



Vorgänger Amt Nachfolger

George Weah
Luis Figo
Weltfußballer des Jahres
1996, 1997
2002

Zinédine Zidane
Zinédine Zidane

Matthias Sammer
Michael Owen
Europas Fußballer des Jahres
1997
2002

Zinédine Zidane
Pavel Nedvěd


Davor Šuker (Kroatien)
WM-Torschützenkönig
(Gewinner des „Goldenen Schuhs“)

2002


Miroslav Klose (Deutschland)

Juan Antonio Pizzi
Roy Makaay
Torschützenkönig der Primera División
1996/97
2003/04

Christian Vieri
Diego Forlán

ar:رونالدو bat-smg:Ronaldo bg:Роналдо bn:রোনালদো bs:Ronaldo ca:Ronaldo Luis Nazário de Lima cs:Ronaldo da:Ronaldo el:Ρονάλντο en:Ronaldo eo:Ronaldo es:Ronaldo et:Ronaldo eu:Ronaldo fa:رونالدو fi:Ronaldo fr:Ronaldo Luis Nazário de Lima ga:Ronaldo gl:Ronaldo he:רונאלדו hr:Ronaldo Luís Nazário de Lima hu:Ronaldo id:Ronaldo it:Ronaldo ja:ロナウド ka:რონალდო ko:호나우두 la:Ronaldus (pedilusor) lt:Ronaldo Luís Nazário de Lima mr:रोनाल्डो ms:Ronaldo mt:Ronaldo nl:Ronaldo Luis Nazário de Lima no:Ronaldo pl:Ronaldo pt:Ronaldo Luis Nazário de Lima qu:Ronaldo ro:Ronaldo ru:Роналдо sk:Ronaldo (futbalista) sl:Ronaldo sr:Роналдо sv:Ronaldo th:โรนัลโด tr:Ronaldo uk:Роналду vi:Ronaldo zh:罗纳尔多



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