Timo Hildebrand
Timo Hildebrand | ||
![]() Timo Hildebrand (2007) | ||
Spielerinformationen | ||
---|---|---|
Geburtstag | 5. April 1979 | |
Geburtsort | Worms, Deutschland | |
Größe | 186 cm | |
Position | Torwart | |
Vereine in der Jugend | ||
1984–1994 1994–1999 |
FV Hofheim/Ried VfB Stuttgart | |
Vereine als Aktiver | ||
Jahre | Verein | Spiele (Tore)1 |
1998–2000 1999–2007 2007–2008 2009–2010 2010–2011 2011–2014 2011 2014– |
VfB Stuttgart Amateure VfB Stuttgart FC Valencia TSG 1899 Hoffenheim Sporting Lissabon FC Schalke 04 FC Schalke 04 II Eintracht Frankfurt |
35 (0) 221 (0) 26 (0) 38 (0) 0 (0) 39 (0) 6 (0) 0 (0) |
Nationalmannschaft | ||
1993–1994 1996–1997 1999–2001 2002–2003 2004–2007 |
Deutschland U-15 Deutschland U-18 Deutschland U-21 Team 2006 Deutschland |
2 (0) 16 (0) 18 (0) 2 (0) 7 (0) |
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele. |
Timo Hildebrand (* 5. April 1979 in Worms) ist ein deutscher Fußballtorwart, der bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag steht.
Inhaltsverzeichnis
Verein
Jugend
Hildebrand spielte zehn Jahre in der Jugend vom FV Hofheim. Mit 15 Jahren bekam er die ersten Angebote von Profifußballclubs, unter anderem aus Köln, Darmstadt und Mannheim.[1]
VfB Stuttgart
Er entschied sich für den VfB Stuttgart und gehörte dem Klub zwischen 1994 und 2007 an. Mit Stuttgart wurde er in der Saison 2002/03 Vizemeister und erreichte somit die direkte Qualifikation zur Champions League. Über die beiden Spielzeiten 2002/03 und 2003/04 hinweg blieb Hildebrand 884 Bundesliga-Minuten ohne Gegentor und brach damit den Bundesliga-Rekord von Oliver Kahn.
Am 19. Dezember 2006 zog der VfB Stuttgart ein Angebot zur Verlängerung von Hildebrands im Juni 2007 auslaufenden Vertrages zurück, nachdem Hildebrand nicht bereit gewesen war, sich zu diesem Zeitpunkt zu entscheiden. In dieser letzten Spielzeit beim VfB gewann Hildebrand in der Saison 2006/07 als Vizekapitän die Deutsche Meisterschaft und stand im Finale des DFB-Pokals. Am 4. Juli 2007 wurde er schließlich als neuer Spieler beim FC Valencia präsentiert.
FC Valencia
In Spanien entschied sich Valencia-Trainer Quique Sánchez Flores zu Beginn der Saison 2007/08 für Santiago Cañizares als Torhüter. Im ersten Qualifikations-Hinspiel zur Champions League saß Hildebrand folglich auf der Bank, was im Umfeld in Valencia als Vorentscheidung gewertet wurde. Im September wurde er allerdings im Ligaspiel bei Betis Sevilla eingesetzt und stand seitdem in den meisten Ligaspielen unter Quique Sánchez Flores im Tor. Als Ronald Koeman am 31. Oktober 2007 den Posten von Flores übernahm, setzte er zwischenzeitlich wieder auf Cañizares als Stammtorhüter, der auch im Kasten stand, als Hildebrand wegen einer Rückenverletzung nicht einsatzfähig war. Dies änderte sich allerdings, als sich Koeman aufgrund der sportlichen Misserfolge von Valencia im Dezember 2007 entschied, Cañizares (neben David Albelda und Miguel Angulo) zu suspendieren.[2]
Nachdem sich Hildebrand als Stammtorhüter bei Valencia etabliert hatte, gewann er bereits in seiner ersten Saison in Spanien die Copa del Rey, den spanischen Pokalwettbewerb. Dabei setzte sich Valencia im Halbfinale nach einem 1:1 im Camp Nou und einem 3:2 daheim gegen den FC Barcelona durch. Nach dem 1:1 im Hinspiel wurde Hildebrand von den spanischen Medien einstimmig als Mann des Spiels gefeiert. In einer Glanzparadenstatistik der spanischen Zeitung Marca brach Hildebrand dabei den spanischen Saisonrekord aus Liga und Pokal mit vierzehn Glanzparaden in einem Spiel. Im Pokalendspiel gewann Hildebrand mit Valencia am 16. April 2008 gegen den FC Getafe mit 3:1.
Valencias Trainer Ronald Koeman wurde fünf Tage nach dem Pokalsieg entlassen; der neue Trainer Voro setzte Hildebrands Konkurrenten Cañizares wieder ein, erklärte aber, dass Hildebrand Stammtorhüter bleiben werde.
Für die Spielzeit 2008/09 wurde mit Unai Emery wieder ein neuer Trainer für Valencia verpflichtet. Außerdem wurde Renan Brito, brasilianischer Fußballtorhüter, zum FC Valencia geholt, der mit Hildebrand konkurrieren sollte. Da dieser zu Beginn der Saison noch mit der brasilianischen Nationalmannschaft bei Olympia war, war Hildebrand nicht gleich von Anfang an dem neuen Rivalen ausgesetzt und stand bei beiden Endspielen des spanischen Supercups im Tor. Allerdings wurde er nach Renans Ankunft in Valencia als Nummer drei auf die Tribüne verwiesen und musste den Spielen seiner Mannschaft als Zuschauer beiwohnen.
Am 28. November 2008 erhielt Hildebrand schließlich von seinem Verein die Freigabe, um in der Wechselperiode im Januar 2009 ablösefrei zu einem neuen Verein wechseln zu können. Am 4. Dezember 2008 einigten sich beide Seiten auf eine Auflösung des Vertrags.[3]
TSG 1899 Hoffenheim
In der Winterpause 2008/09 wechselte Hildebrand zur TSG 1899 Hoffenheim. Er sollte damit in der Rückrunde der Bundesliga 2008/09 die beiden bisherigen Schlussmänner Ramazan Özcan und Daniel Haas ergänzen. Bei der TSG Hoffenheim traf Hildebrand auf seinen Ex-Trainer Ralf Rangnick, der ihn einst in die Profi-Mannschaft des VfB Stuttgart geholt hatte.[4] Sein erstes Pflichtspiel im Hoffenheimer Trikot bestritt Timo Hildebrand im Spiel gegen Energie Cottbus am 31. Januar 2009. Nachdem er anfangs oft verletzungsbedingt hatte pausieren müssen, zeigte er gegen Ende der Saison gute Leistungen.
Sporting Lissabon
Anfang September 2010 unterzeichnete Hildebrand bei Sporting Lissabon einen Vertrag mit einer Laufzeit von einem Jahr.[5] Er erhielt die Trikot-Nummer 30. Sein Debüt für Sporting gab er im Portugiesischen Pokal gegen GD Estoril Praia. Seinen auslaufenden Vertrag verlängerte Hildebrand, der bei keinem Ligaspiel eingesetzt worden war, nicht.
FC Schalke 04
Ab dem 21. September 2011 trainierte Hildebrand bei Eintracht Frankfurt, um sich fit zu halten.[6] Am 21. Oktober 2011 wurde er für die laufende Saison von Schalke 04 verpflichtet, um nach der Verletzung von Ralf Fährmann weiterhin drei Torhüter im Kader zu haben.[7] Sein Pflichtspieldebüt in der ersten Mannschaft gab er am 14. Dezember 2011 beim 3:0-Sieg in der Europa League bei Maccabi Haifa. Dabei parierte er einen Strafstoß. Zu einem ersten Bundesliga-Einsatz für Schalke kam er im Februar 2012 beim 4:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg.
Im Mai 2012 wurde Hildebrands Vertrag beim FC Schalke 04 um zwei Jahre bis Ende der Saison 2013/14 verlängert.[8]
In der Vorbereitung zur Saison 2012/13 wurde er zur Nummer eins im Schalker Tor ernannt und stand im DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Saarbrücken, das 5:0 für die Schalker ausging, im Tor. Allerdings verletzte sich Hildebrand kurz nach dem ersten Spieltag und verlor seinen Stammplatz an Lars Unnerstall. Sein Comeback gab er am 15. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach, nachdem Unnerstall in den letzten Partien durch Unsicherheiten aufgefallen war. Nachdem Hildebrand ins Schalker Tor zurückgekehrt war, verpasste er bis zum Ende der Saison kein Spiel mehr.
Auch zu Beginn der Saison 2013/14 war Hildebrand als Nummer 1 gesetzt. Die Hinrunde begann für ihn durchwachsen. In zwölf Bundesligaspielen kassierte er 23 Gegentore, wobei er allerdings meistens schuldlos war. Am 6. November 2013 unterlief ihm beim Champions-League-Gruppenspiel gegen den FC Chelsea ein kapitaler Fehler, als er bei einem versuchten Abstoß Samuel Eto’o anschoss und der Ball zum 1:0 für Chelsea ins Tor rollte. Dies bedeutete im Spiel die Wende gegen die bis dahin besser spielende Schalker Mannschaft. Am Ende verlor Schalke 3:0. Die Aktion vor dem 1:0 entfachte in den Medien eine erneute Torwart-Debatte und Hildebrand musste wochenlange Kritik einstecken.
Während ihm eine Verletzung erneut zu schaffen machte, wurde er durch die ehemalige Nummer 1 Ralf Fährmann vertreten. Fährmann überzeugte und verdrängte Hildebrand für die restlichen Hinrundenspiele aus dem Schalker Tor. Er sollte in der Rückrunde nicht mehr zum Einsatz kommen. Am 16. Januar 2014 wurde bekannt gegeben, dass Hildebrands Vertrag nicht verlängert und er somit den Verein zum Saisonende verlassen wird.[9]
Eintracht Frankfurt
Nachdem Hildebrand zu Beginn der Saison zunächst keinen neuen Verein gefunden hatte, hielt er sich beim Karlsruher SC fit.[10] Am 25. September 2014 verpflichtete ihn Eintracht Frankfurt als Reaktion auf eine Verletzung des Stammtorhüters Kevin Trapp. Er unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015.[11]
Nationalmannschaft
Im Mai 2002 wurde Hildebrand für den vorläufigen Kader der deutschen Nationalmannschaft zur WM 2002 nominiert. Er saß beim Vorbereitungsspiel gegen Kuwait (7:0) auf der Ersatzbank. Den Sprung in den endgültigen Kader schaffte er jedoch nicht. Vor dem letzten Vorbereitungsspiel gegen Österreich reiste er wieder ab. Sein Debüt in der Nationalmannschaft gab er jedoch erst knapp zwei Jahre später, als er am 28. April 2004 in der zweiten Halbzeit beim Spielstand von 0:4 (Endstand 1:5) in Bukarest gegen Rumänien für Oliver Kahn eingewechselt wurde.
Timo Hildebrand nahm mit der Nationalmannschaft an der Europameisterschaft 2004 in Portugal und der Weltmeisterschaft 2006 teil, kam dort jedoch nicht zum Einsatz. Beim Konföderationen-Pokal 2005 stand er gegen Argentinien (2:2) im Tor.
Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland war Hildebrand der einzige Spieler der Nationalmannschaft Deutschlands, der zu keinem Einsatz kam. Im „kleinen Finale“ bekam Oliver Kahn den Vorzug. Sein fünftes Länderspiel bestritt er beim 1:1 in Nikosia gegen Zypern, dies war zugleich sein erstes Pflichtspiel in der Nationalmannschaft. Hildebrand absolvierte sieben A-Länderspiele. Das letzte fand im Oktober 2007 gegen Tschechien statt.
Hildebrand wurde für die EM 2008 nicht mehr in den DFB-Kader berufen. An seiner Stelle wurden René Adler und Robert Enke als Ersatztorhüter nominiert.
Erfolge/Titel
Als Nationalspieler
- U18-Vize-Europameister: 1998.
- 3. Platz beim Konföderationen-Pokal: 2005
- Weltmeisterschafts-Dritter: 2006
Mit dem VfB Stuttgart
Mit dem FC Valencia
Auszeichnungen
- Bambi-Publikumspreis als bester deutscher Nachwuchsspieler: 2003
- Fußballer des Monats (September 2003, Oktober 2003, Mai 2007)
- Silbernes Lorbeerblatt: 2006
Publikationen
- Noja und seine magischen Torwarthandschuhe. Kinderbuch. 1. Auflage. FC Schalke 04, 2014, ISBN 978-3-00-045708-1.
Weblinks

- Homepage Hildebrands
- Timo Hildebrand in der Datenbank von weltfussball.de
- Timo Hildebrand in der Datenbank von Fussballdaten.de
- Spielerprofil bei schalke04.de
Einzelnachweise
- ↑ Homepage Hildebrand. In: THSports
- ↑ Richard Rother: Koeman suspendiert Canizares: Vorteil Hildebrand. Artikel auf spox.com vom 9. Dezember 2007.
- ↑ Kurzpässe: Hildebrand ist frei. Spiegel Online, 4. Dezember 2008
- ↑ Frieder Pfeiffer: Hildebrand-Verpflichtung leitet neue Strategie in Hoffenheim ein. Spiegel Online, 10. Dezember 2008.
- ↑ Sandro Baguinho: Hildebrand e Tales no Sporting. Artikel auf der Internetseite von Sporting Lissabon vom 1. September 2010; abgerufen am 29. Juli 2014 (portugiesisch).
- ↑ Ex-Nationaltorwart sucht weiter eine Chance: Hildebrand hält sich bei der Eintracht fit. Kicker Online, 21. September 2011.
- ↑ Perfekt: Torhüter Timo Hildebrand wechselt zum S04. Meldung von Schalke 04 vom 21. Oktober 2011.
- ↑ Timo Hildebrand verlängert um zwei weitere Jahre bis 2014. Meldung auf der Vereinshomepage des FC Schalke 04 vom 8. Mai 2012.
- ↑ Timo Hildebrand verlässt den S04 zum Saisonende. Meldung auf schalke04.de vom 16. Januar 2014.
- ↑ Kicker online: Nach Trapps Ausfall: Frankfurt holt Hildebrand, 25. September 2014
- ↑ Hildebrand ersetzt verletzten Trapp auf der Linie. Meldung auf fnp.de vom 25. September 2014.
Marcos Alvarez | Ioannis Amanatidis | Zlatan Bajramović | Habib Bellaïd | Caio | Chris | Ralf Fährmann | Martin Fenin | Maik Franz | Marcel Heller | Sebastian Jung | Benjamin Köhler | Ümit Korkmaz | Alexander Krük | Nikos Liberopoulos | Mehdi Mahdavikia | Alexander Meier | Oka Nikolov | Patrick Ochs | Nikola Petković | Christoph Preuß | Markus Pröll | Marco Russ | Pirmin Schwegler | Christoph Spycher | Markus Steinhöfer | Selim Teber | Faton Toski | Cenk Tosun | Juvhel Tsoumou | Aleksandar Vasoski | Jan Zimmermann | Trainer: Michael Skibbe |
Personendaten | |
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NAME | Hildebrand, Timo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballtorhüter |
GEBURTSDATUM | 5. April 1979 |
GEBURTSORT | Worms, Deutschland |
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